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Qoros: Schlechte Absatzzahlen, ungewisse Zukunft - Dem Drachen fallen die Zähne aus

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Qoros, die China-Marke der alten Manager-Recken: Gute Autos zu Billigpreisen sollten den Westen erschrecken. Aber Qoros bleibt weit hinter den Zielen zurück.

Qoros-Studie für die L. A. Design Challenge: Visionen gibt es viele bei Qoros. Was ausbleibt, ist aber bisher der Erfolg - und damit die Grundlage für eine Zukunft Qoros-Studie für die L. A. Design Challenge: Visionen gibt es viele bei Qoros. Was ausbleibt, ist aber bisher der Erfolg - und damit die Grundlage für eine Zukunft Quelle: Qoros

Shanghai – Die Chinesen kommen – oder doch nicht? 2013 verursachte Qoros der westlichen Autowirtschaft Bauchschmerzen. Denn hinter der Marke, die auf dem Genfer Autosalon die Limousine Qoros 3 zeigte, stehen im Wortsinn alte Bekannte.

Da sind der ehemalige VW-Manager Volker Steinwascher (70) und der ehemalige Mini-Designer Gert Volker Hildebrand (61). Klaus Schmidt (57), ehemaliger Motorenentwickler der BMW M GmbH. Die Produktion leitet mit Friedrich Major (63) ein ehemaliger VW- und Opel-Manager. Die Liste ließe sich fortsetzen.

Der Qoros-Vorstand und Ex-VW-Manager Volker Steinwascher mit dem Qoros 3 Der Qoros-Vorstand und Ex-VW-Manager Volker Steinwascher mit dem Qoros 3 Quelle: dpa/Picture Alliance Zeigt die alte Managergarde ihren Ex-Arbeitgebern jetzt, wie es richtig geht? Qoros drohte mit Autos, die genauso gut und sicher sind wie die von VW, Opel oder Hyundai. Nur eben billiger. Gebaut in chinesischen Fabriken, mit Kapital des heimischen Autoherstellers Chery und des israelischen Mischkonzerns Israel Corporation.

Der Einsatz stimmt bei Qoros, so scheint es. Regelmäßig präsentierte man neue Modelle: Erst eine Limousine, dann ein Schrägheck, zuletzt ein SUV. Man baute eine neue Fabrik, groß genug für 300.000 Autos pro Jahr. Und die Qualität? Als erster chinesischer Pkw erreichte der Qoros 3 im Euro-NCAP-Crashtest volle fünf Sterne.

550 Autos im Monat- zu wenig

Das alles klingt gut. Oder, aus Sicht europäischer Automanager, beängstigend. Allein: Autos von Qoros sind in China ein Ladenhüter. Dabei wollte die neue Marke dort das Geld für die weltweite Expansion verdienen.

Laut einem Bericht der Süddeutschen Zeitung (SZ) verkauft Qoros seit Marktstart Anfang 2014 nur 550 Autos monatlich. Zum Vergleich: Das entspricht grob der Hälfte dessen, was Maserati 2013 weltweit absetzte. Für eine Billigmarke viel zu wenig: Qoros zehrt seine finanzielle Substanz auf.

Die SZ zitiert den chinesischen Experten Zhang Yu: Wenn das neue SUV nicht die Kehrtwende bringe, „kann Qoros in ernsthafte Schwierigkeiten geraten.“ Das Unternehmen selbst sagt, man habe zu spät mit dem Aufbau des Händlernetzes begonnen. Nun will niemand eine Marke vertreiben, die keine Autos verkauft.

Chery: Land Rover statt Qoros?

Auch technisch halten die Autos anscheinend nicht, was sie versprechen: Zwar stimmt die Crashsicherheit. Aber die Motoren des Investors Chery sollen laut, schwach und schmutzig sein, zitiert die SZ Techniker, die die Autos testeten.

Müssen Winterkorn und Neumann vor diesem Qoros wirklich zittern? Offiziell wurde der Marktstart in Westeuropa vorerst auf 2016 verschoben. Inoffiziell, schreibt die SZ, gibt es ganz andere Gerüchte. Demnach könnte sich der israelische Geldgeber, bei weiter ausbleibendem Erfolg, zurückziehen. Dann bliebe Chery auf der funkelnagelneuen Fabrik sitzen. Und könnte dort gemeinsam mit Jaguar Land Rover Autos bauen, deren Markennamen jeder kennt und die jede Menge Gewinn abwerfen.

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