Endlich gibt es Konkretes zur Elektro-Zukunft von VW: Bis 2020 starten 20 neue Modelle, ab 2019 mit eigenem Baukasten. Die Details lest Ihr hier.
Berlin – Der Plan mit dem Strom steht, aber vorerst gibt es Kompromisse. Langfristig basieren reine Elektro-Modelle von VW auf einem eigenen Baukasten, genannt „MEB“ (Modularer Elektrifizierungsbaukasten). Voraussichtlich 2019 startet der erste Stromer auf dieser Plattform. Vorher zwängt der Konzern Akkus und Elektromotoren in Verbrenner-Chassis. Wie schon bisher bei E-Golf und E-Up. VW E-Golf: Erste Daten zum Stromer-FaceliftQuelle: Volkswagen Der erste neue Stromer ist entsprechend nur ein überarbeiteter. Ende 2016 zeigt VW das Golf Facelift, inklusive E-Golf. Die Produktion beginnt im Dezember 2016. Erste Details verriet VW-Elektro-Chef Volkmar Tanneberger schon Anfang des Jahres. Der E-Golf bekommt einen verbesserten Akku und etwa 300 Kilometer NEFZ-Reichweite. Aktuell schafft er auf dem Prüfstand 190 Kilometer ohne Ladestopp. Für mehr Reichweite steigt die Kapazität des Akkus von 25 auf 37 Amperestunden (bzw. von 24,2 auf 35,8 Kilowattstunden), also um knapp 50 Prozent. Hinzu kommt ein neuer, stärkerer Motor mit einer Leistung von 100 Kilowatt (136 PS) sowie 290 Newtonmetern – 15 kW und 20 Newtonmeter mehr als bisher. Der Stromverbrauch soll sinken. Wie sehr? Das sagt VW noch nicht. Mit seinem neuen Setup sprintet und fährt der Golf schneller. VW peilt eine Höchstgeschwindigkeit von 150 km/h an, außerdem einen Standardsprint in 9,2 Sekunden. Aktuell fährt der E-Golf 10 km/h bzw. 1,2 Sekunden langsamer. Trotz des größeren Akkus soll das Gewicht kaum steigen. Laut EU-Norm wiegt der überarbeitete E-Golf 1.605 Kilogramm. Aktuell sind es 20 Kilo weniger. Winter 2016: VW Golf 7 FaceliftQuelle: Volkswagen Erste Ausblicke auf das Golf-Facelift gab es bereits in den Studien Golf R Touch und E-Golf Touch. Wie viele Elemente die Serienversion übernimmt, ist noch nicht bekannt. Vermutlich wird es aber größere Displays und Gestensteuerung geben, außerdem ein digitales Kombiinstrument („Active Info Display“). Eine neue Top-Version steht aktuell nicht zur Debatte. Die Gerüchte zum Golf R400 oder R420 sind falsch, es bleibt beim normalen Golf R. Der bekommt aber vermutlich eine leichte Leistungssteigerung auf 310 PS und 400 Newtonmeter. Zudem könnte VW bei ihm analog zum Audi S3 das neue Doppelkupplungsgetriebe „DQ 381“ mit sieben Gängen einführen. Einen Dreizylinder gibt es im Golf bereits. Beim Motorensymposium in Wien hat VW den Nachfolger des 1,4-Liter-Turbobenziners vorgestellt: Ihn ersetzt ein 1,5-Liter-Vierzylinder mit VTG-Lader und 150 PS. Der „EA211 TSI evo“ könnte bereits im Golf Facelift starten. Elektro-Baukasten mit „Schokoladenbatterie“Wie der erste Elektro-VW mit eigener Basis aussehen könnte, das hat VW mit der Studie Budd-E angedeutet. Wichtiger ist jedoch, was unter dem Blech steckt. Der Konzern setzt, ähnlich wie Tesla, auf eine große Batterie in der Bodenplatte. Sie dient als tragendes Element im Fahrzeug und ist variabel. Je nach Baureihe und Einsatzzweck lässt sie sich verlängern, verbreitern, verkürzen oder verschmälern – wie eine Tafel Schokolade, von der man eine Reihe abbricht. In ihrer größten Form wird sie voraussichtlich im neuen Phaeton zum Einsatz kommen. VW hat die ursprünglichen Pläne für den Phaeton 2 verworfen und ein Elektroauto angekündigt. Die geplante Reichweite liegt bei 500 Kilometern. Bis 2019 bleibt es aber zunächst bei den bekannten Baukästen für Quer- und Längsmotoren. |