Etwas Huracan, ein bisschen TT und viel vom Vorgänger: Kurz vor der Premiere in Genf verrät Audi erste Details zum neuen Mittelmotor-Sportler R8 V10 Plus.
Ascari/Spanien – Schwarz-weiße Wirbelstürme auf vielen Quadratmetern Folie verstecken ein offenes Geheimnis. Dass der neue Audi R8 kommt, wissen wir. Wie er kommt, ahnten wir bereits: Vor 14 Monaten hat Lamborghini den Huracan vorgestellt. Ein technisch verwandter Wirbelsturm. Und der Nachfolger des R8-Zwillings Gallardo. Mit einer Runde Abstand startet jetzt der neue Audi. In zwei Wochen schält er sich aus der Tarnhülle und rollt in Genf aufs Podest. Schon heute sehen wir: Viel ändert sich nicht. Ein paar Kanten mehr, dazu neue Lampen und eine geteilte B-Säulen-Deko. Evolution statt Revolution, wie beim Audi A3 und VW Golf. Audi R8 V10 Plus: Etwas schneller, ein bisschen leichterUnter der Karosserie sieht es ähnlich aus. Das Alu-Chassis wird steifer und bekommt ein paar Carbon-Elemente, die Querlenker bestehen vollständig aus Aluminium. Mit Flüssigkeiten und Fahrer wiegt der neue Audi R8 V10 Plus trotzdem 1.630 Kilogramm. Ein Huracan ist 32 Kilogramm leichter. Quelle: Audi Manuelle Getriebe gab es im R8 zuletzt nur noch beim leichteren V8-Sauger. Beides entfällt: Zum Marktstart koppelt Audi zwei Zehnzylinder an Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe. In der (vorläufigen) Basisversion leistet der neue R8 V10 540 PS und 540 Newtonmeter. Der Motor im R8 V10 Plus wird stärker, das Auto aber kaum schneller. Analog zum Lambo leistet der 5,2-Liter-Sauger jetzt 610 PS und 560 Newtonmeter Drehmoment – 40 PS und 20 Newtonmeter mehr als im kräftigsten Erstserien-R8. Damit spart der Neue ein Augenzwinkern auf Tempo 100, rund eine Sekunde auf Tempo 200 und rennt 10 km/h schneller als sein Vorgänger. Dem Huracan fährt er 5 km/h voraus. Allradantrieb nach Haldex-PrinzipInsgesamt bleibt technisch vieles beim Alten: Der Allradantrieb entspricht wie gehabt dem Haldex-System der Audi-Kompaktklasse. Eine Lamellenkupplung verteilt mechanisch bis zu 50 Prozent des Moments an die Vorderachse. Audi spricht von einem „voll variablen Allradantrieb“. Das funktioniert aber nur ohne Grip und mit Bremseingriff an der Hinterachse. Dort gibt es weiterhin ein Sperrdifferenzial. Wie bisher bremst der Audi R8 mit Achtkolben-Festsätteln und Stahlscheiben mit Wellenkante. Die stärkste Version bekommt serienmäßig eine Keramikanlage. Dafür steht das adaptive Fahrwerk jetzt sogar beim Topmodell in der Aufpreisliste. Der Raddurchmesser aller Modelle wächst um einen Zoll. Digitales Cockpit und Laser-LichtIm Innenraum des R8 gibt es endlich ein neues Navigationssystem: Audi nimmt das 2004 eingeführte „RNS-E“ aus dem Programm. Wie im TT wird es durch ein interaktives Kombi-Instrument mit großem Display ersetzt. Das Lenkrad bekommt zusätzliche Schalter für Start-Stopp-Automatik und Fahrmodi. Nach langem Marktstart-Kampf mit BMW startet im neuen Audi R8 das Laserlicht in Serie. Bisher bot Audi helleres Fernlicht nur in der limitierten Sonderedition R8 LMX an. Die Technik bleibt: Wie bisher sollen die Scheinwerfer bis zu 600 Meter weit leuchten. Über einen Elektro-R8 sagt Audi derzeit noch nichts. Audi-Technik-Chef Ulrich Hackenberg hat das Projekt neu gestartet und eine Reichweite von 450 Kilometern angekündigt. Update: Hier gibt es News zum Audi R8 E-Tron. Weitere Details, Preise und Aufpreise verrät Audi auf dem Automobilsalon in Genf. Audi R8 V10 Plus 2015: Technische Daten
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