Alten Herren wird schnell kalt. Deshalb kümmern wir uns rechtzeitig: Hier lest Ihr, wie wir unseren Mercedes 190 E von 1987 auf den Winter vorbereitet haben.
Berlin – 25 Winter hat er bereits hinter sich, unbeschadet: Unser Dauertestwagen, ein Mercedes 190 E von 1987, ist Schnee-Veteran. Streusalz, Schneematsch und Eis haben kaum Spuren an seiner Substanz hinterlassen – er alterte in Würde. Bei uns soll es unser Dauertest-Benz natürlich besonders gut haben. Deshalb haben wir unseren Youngtimer gründlich auf die kalte Jahreszeit vorbereitet. Mit Hilfe eines MOTOR-TALKers: Kilometer-Millionär Schrepfer hat uns telefonisch unterstützt. Quelle: MOTOR-TALK Dominik – so heißt Schrepfer außerhalb von MOTOR-TALK – fährt als Außendienstmitarbeiter jedes Jahr 100.000 Kilometer mit seinem Passat 3BG. Ein Profi, wenn es um gutes Fahren bei Schnee und Eis geht. Winterreifen: Sicherheit geht vor SparsamkeitDeshalb lautet sein erster und wichtigster Rat: Spart nicht an den Winterreifen. Ein Satz guter Gummis schont Nerven, Blech und Versicherung. Wer jetzt noch keine Reifen hat, findet hier die Sieger aller Winterreifentests. Als Vielfahrer achtet Dominik vor allem auf die Haltbarkeit der Reifen. Seine Wahl in diesem Jahr: der Dunlop Wintersport 4D. 2012 erreichte der Reifen einen guten Platz in unserer großen Winterreifen-Übersicht. Unser Benz rollt auf den Vorgänger-Gummis, frisch vulkanisierten Dunlop Wintersport 3D in 15 Zoll. Ganz wichtig: Nach etwa fünf Jahren ist ein Winterpneu zu alt, weniger als vier Millimeter Profil sind gefährlich. Hilfreich bei der Prüfung: Ein Profiltiefenmesser für 2,50 Euro. Außencheck: Durchblick und gute SichtDer 190er sieht super aus und soll super gesehen werden. Darum haben wir das Licht gecheckt, die Lampen geputzt und Ersatz-Birnen besorgt. Glühbirnen und Sicherungen liegen neben Besen (1,30 Euro) und Eiskratzer (auch 1,30 Euro) im Handschuhfach. Quelle: MOTOR-TALK Dominik liegt die Winter-Etikette besonders am Herzen: Schnee und Eis haben auf dem Auto nichts zu suchen. Ein freigekratzter Sehschlitz gefährdet die Sicherheit und wer eine Schneewehe hinter sich herzieht, behindert andere. Also: Bitte die fünf Minuten Arbeit investieren! Motorraum: mit guter Technik durch den WinterGenauso wichtig: Die Flüssigkeiten im Motor. Dominik füllt das Serviceheft seines Passats seit mehr als 1.000.000 Kilometern. Unser Benz steht noch vor der 100.000, bekommt aber nicht weniger Aufmerksamkeit: Öl arbeitet bei Minusgraden an der Belastungsgrenze. Der Stand muss stimmen und das Öl sollte nicht zu alt sein. Kühlwasser funktioniert nur mit ausreichend Frostschutzmittel. Wir checken die Füllstände und das Mischverhältnis. Ein Frostschutzprüfer kostet knapp acht Euro. Steht die Haube schon mal offen, sollte man die Gelegenheit nutzen. Die (neuwertige) Batterie bekommt frisches Polfett (50-Gramm-Tube: 1,30 Euro), Bremsflüssigkeit, Wischwasserbehälter und alle Riemen mindestens einen fachmännischen Blick. Starthilfekabel (7,50 Euro) kommen sicherheitshalber in den Kofferraum. Für den verzweifelten Nachbarn – unser Benz ist ausreichend vorbereitet. Innenraum: Fußmatten-Taktik und geschmeidige GummisGegen Feuchtigkeit im Innenraum wählen wir die klassische (und billige) Variante: Universale Gummi-Fußmatten für 19,99 Euro schützen den Teppich vor Schnee. Dominik ist gründlicher, er legt drei Lagen Schlammschutz aus: Auf Zeitungspapier kommt eine Matte aus Gummi, darauf eine aus Filz. Letztere lässt sich einfach abklopfen, wenn Mal Schnee ins Auto getragen wurde. Übrigens: Dreckige Schuhe schlägt man aneinander, nicht gegen den Schweller. Sollten die Scheiben trotzdem beschlagen, hilft ein Gang in die Küche: Eine Schale Salz oder Reis im Innenraum absorbiert die Feuchtigkeit. Heruntergeklappte Sonnenblenden lassen die Luft besser zirkulieren. Und saubere Scheiben bleiben länger trocken – besonders Raucher sollten regelmäßig putzen. Quelle: MOTOR-TALK Kriechöl im Türschloss und Fett auf den Türdichtungen hilft gegen zugefrorene Türen. Wir haben einen Gummipflegestift mit Hirschtalg (3,50 Euro) gekauft – Pflegemittel mit Silikon sind aber genauso nützlich. Sicherheitshalber kommt der Türschlossenteiser (3,00 Euro) in die Manteltasche. Knitterfrei durch den WinterFür unsere Vorbereitung und alle Teile haben wir etwa 50 Euro bezahlt und etwa eine Stunde Zeit investiert. Dazu kommt eine Wäsche mit Wachsversiegelung. Der 190er soll im nächsten Jahr wieder salzfrei glänzen. Dominik geht noch einen Schritt weiter: Er stimmt seine Routen mit dem Wetterbericht ab. So sieht er rechtzeitig, ob er bestimmte Straßen meiden sollte, und kann im schlimmsten Fall umplanen. Weitere Tipps findet Ihr in unserem Ratgeber aus dem vergangenen Jahr. Das gesamte MOTOR-TALK-Team wünschen allzeit gute Fahrt und einen knitterfreien Winter! Quelle: MOTOR-TALK |