München - Mutig ist BMW ja. Immer wieder probiert der Münchener Weltkonzern neue Konzepte aus. C1, X6. Und jetzt die Studie des Active Tourers. Hinter dem Namen verbirgt sich für BMW etwas ganz neues, für alle anderen dagegen nur eine Kopie. Denn der 4,35 Meter lange und 1,56 Meter hohe Wagen ist nichts anderes als die BMW-Version eines VW Touran, Opel Zafira. Ein stadttauglicher Familien-Van also.
Riesige Felgen retten jedes Design
Beim Kopieren gibt sich BMW so viel Mühe, dass Fans der Marke jetzt kurz die Luft anhalten müssen. Der Active Tourer bekommt als erster Serien-BMW Frontantrieb. Der quer montierte Motor braucht weniger Platz und spart den Kardantunnel. Der Van hat innen so mehr Platz und lässt sich kostengünstiger konstruieren. Eine Erfahrung, die bereits Mercedes vor vielen Jahren bei der A- und B-Klasse machte.
Der Mini als Basis für BMW
Der Wagen teilt sich den Gerüchten zufolge die Basis mit der nächsten Mini-Generation und soll als Vorbild für alle BMW-Modelle unterhalb des 3ers dienen.
Die Studie sieht für ein Nicht-BMW-SUV ungewöhnlich hoch und stämmig aus. Drinnen verzichteten die Bayern auf praktische Extras. Keine Fächer im Boden, keine Rückbank, die zusammengeklappt eben verschwindet. Immerhin der Antrieb des Prototypen hält mehr als bei allen Konkurrenten.
Der Antrieb aus dem i8
Ein Plug-in ist geplant, aber spät
Er stammt vom Öko-Sportler i8, fährt also als Plug-In-Hybrid 30 Kilometer bei gemäßigtem Tempo rein elektrisch. Für weitere Entfernungen schaltet sich der 1,5 Liter-Dreizylinder-Benziner dazu. Insgesamt leisten Benziner und E-Motor 190 PS, damit beschleunigt der Van in knapp acht Sekunden auf Tempo 100.
Der Antrieb klingt gut, ist aber vorerst nicht geplant. Stattdessen startet der räumlich größte Kompakt-BMW mit Dreizylinder-Benzinern und Dieseln. Das müssen BMW-Fans erst einmal schlucken. Aber nachdem Mercedes Smarts baut, Porsche Diesel-SUV und VW Luxuslimousinen darf auch BMW etwas Verrücktes tun.
Bei einem Spritpreis von deutlich über 1,70 Euro ist das alles sinnvoll und gut, aber es fühlt sich noch sehr ungewohnt an. Immerhin bleibt bis Ende 2014 Zeit, sich auf die neue BMW-Welt einzustellen. Aus Freude am Fahren wird Spaß beim Tanken.
Quelle: spotpress