Streng genommen wird es jetzt lustig. Chrysler gehört Fiat, zu Fiat gehört Ferrari und so wird die Viper zum Ami-Ferrari. Nur viel billiger.
Detroit – Vor ein paar Stunden übergab Chrysler-Pate Sergio Marchionne die Schlüssel der SRT Viper mit der Seriennummer VIN #001 an ihren neuen Besitzer. Scott Thomas aus Oklahoma hatte im Juni 2012 bei einer Auktion 300.000 US-Dollar für die Viper geboten. Quelle: facebook 300.000 US-Dollar, das sind 226.000 Euro und wäre nicht viel Geld für einen Ferrari, Pagani, oder Lamborghini. Es wäre überhaupt nicht viel Geld für einen Supersportler mit riesigem V10, mit unermesslich viel Leistung, mit Carbon, Aluminium und der Garantie, verdammt schnell zu sein. Und es ist trotzdem mehr als das Dreifache des regulären Basispreises der neuen Viper. Denn die ist der zum Greifen nahe Traum jedes Benzin-Junkies. Unfassbar stark und unfassbar günstig. 1 PS kostet in diesem US-Donnergeschoss über den Daumen gepeilt nur 113 Euro. Kraft, Kraft, KraftQuelle: chrysler Für sein Geld bekommt Scott Thomas aus Oklahoma ein Auto, wie es urwüchsiger, amerikanischer kaum sein kann. Die neue Viper scheint förmlich um den Motor herum konstruiert worden zu sein. Das Herzstück des Wagens hat 8,4 Liter Hubraum, zehn Zylinder, besteht aus Aluminium und leistet 649 PS (814 Newtonmeter Drehmoment). Und das völlig ohne Turbo.Wie das klingt, können wir uns an dieser Stelle nur vorstellen. Aber es wird, da sind wir uns sicher, ganz furchtbar geil dröhnen und donnern. Schließlich lebt in der Viper der weltweit stärkste Serien-Sauger. Fast zierlich erscheint dagegen die neue Vette mit 6,2-Liter-V8 und moderaten 455 PS (610 Newtonmeter Drehmoment). Bevor Chevy-Fans jetzt nervös werden: Klar kommt später noch eine stärkere ZR1-Version. Und Leistung ist längst nicht mehr alles. Was zählt, ist auch der Verbrauch. Und der ist bei der neuen Viper (noch) unbekannt. Noch besseres HandlingDie Viper firmiert künftig nicht mehr unter dem Dodge-Label, sondern wird als SRT (Street and Racing Technology) Viper verkauft. Fiat-Boss Marchionne und SRT-Chef Ralph Gilles sollen sich bei der Konzeption der neuen Viper weniger nah gewesen sein als bei der Schlüsselübergabe in Detroit. Der Italiener hatte einen Aufbau der Viper auf dem Alfa Romeo 8C Competizione befürwortet. Auch ein Ferrari-Motor wäre denkbar gewesen. Gilles bot dem Italiener die Stirn: „The new Viper is not based on anything else", zitierte ihn die Online-Seite der Detroit News. So bleibt die Viper nicht nur ur-amerikanisch, sondern auch allein sportlichen Typen vorbehalten. Denn ihr niedriger Schwerpunkt zwingt den Fahrer in die Knie, der sitzt sogar noch 2 Zentimeter tiefer als zuvor. Außerdem soll die fünfte Generation des Sportwagens für "John Doe", den amerikanischen "Otto Normalverbraucher" leichter und besser zu fahren sein. Sie ist die erste Viper mit Launch Control, mehrstufiger Traktionskontrolle und - vollständig abschaltbarem - elektronischem Stabilitätsprogramm.
Viper auch für Deutschland ?Neben den elektronischen Helfern sorgen eine breitere Spur (1,598 Meter vorn, 1,550 Meter hinten) und kürzere Überhänge für besseres Handling. Mit Hilfe von sechs Gängen beschleunigt die Viper auf 332 km/h (vorher 325 km/h). Die ersten 100 davon erreicht sie in knapp mehr als 3 Sekunden. Trotz 50 Kilogramm weniger Gewicht (1.520 Kilogramm) und mehr Bumms (früher 612 PS) fährt sie so kaum schneller als ihre Vorgängerin. In Amerika startet die Viper als waschechter Supersportwagen mit Kohlefaser-Haut, Türen aus Aluminium und einem Skelett aus hochfestem Stahl und Magnesium. Ob die Viper offiziell auch in Deutschland angeboten wird oder nur als Grau-Import zu uns kommt, ist noch nicht endgültig geklärt. Klar ist dagegen, dass sie dann mehr als die umgerechnet 73.370 Euro kosten würde.
Quelle: MOTOR-TALK |