McLaren erfindet eine neue Autoklasse. Die Marke will den ersten "Hyper-GT" der Welt bauen – was auch immer das sein soll. Wichtig ist nur: Das Auto wird dem legendären F1 ähneln.
Woking – Autos verkaufen, die es noch gar nicht gibt. Tesla macht das in großem Stil. McLaren in kleinerer Dimension, aber ähnlich geschickt. Das nächste Modell der Briten war offenbar schon ausverkauft, bevor überhaupt jemand genau wusste, dass es kommt. Mal abgesehen von McLaren selbst und den zukünftigen 106 Besitzern. Mehr Eigentümer wird es nämlich nicht geben. Bisher hat das Projekt noch nicht mal einen Namen, sondern nur einen Codenamen. BP23 lautet er, wie McLaren offiziell verkündet. Das steht für Bespoke Project 2 mit 3 Sitzen und erklärt im Grunde das gesamte Auto. Erstens: bespoke bedeutet maßgeschneidert. Das Auto wird entsprechend von der "McLaren Special Operations"-Abteilung in enger Abstimmung mit den zukünftigen Kunden gefertigt – das bedeutet jede Menge Extrawürste bei Innenraum, Farbe und anderen Details. Und zweitens: Es bekommt drei Sitze. Wie beim legendären F1 wird der Fahrersitz dabei in der Mitte des Autos positioniert. Ein echter F1-NachfolgerBleibt die "2" in der Mitte des Namens: Auch sie gibt einen Hinweis auf den F1. Die Special Operations gibt es seit 2011, sie hatte seitdem aber deutlich mehr als ein Projekt (unter anderem eines namens Projekt 8). Die Nummer bezieht sich also nicht auf die reine Anzahl. Nein, die Special Operations entstanden ursprünglich aus dem Wunsch, Kunden einen speziellen Service zu bieten, wie es ihn für McLaren-F1-Besitzer gibt. Für die fliegen Mechaniker um die Welt, Interieurs werden umgebaut und auch gebrauchte Autos noch nach individuellen Wünschen umgestaltet. Die „2“ ist eine Reminiszenz an diesen Ursprung und kündigt offenbar einen wahren Nachfolger des legendären Ahnen an. Viele Details zu diesem Nachfolger gibt McLaren bisher nicht preis. Das Auto bekommt eine stromlinienförmige Carbon-Karosse mit nach oben öffnenden Türen. Ein Hybrid-Antrieb soll es zu einem der stärksten McLaren machen. Ob als Verbrenner weiter der 3,8-Liter-Biturbo-V8 eingesetzt wird? Könnte sein. McLaren selbst bezeichnet den BP23 als "Hyper-GT" – als ein Auto, das sich für längere Fahrten zu dritt eignet, aber unfassbar viel Leistung bietet. Klingt ein bisschen nach einer Langstreckenversion des P1 - der ja eigentlich als F1-Nachfolger gehandelt wurde. Was wirklich dabei rauskommt, sehen wir aber erst Anfang 2019. Dann will McLaren die ersten der 106 Exemplare ausliefern – das sind übrigens genauso viele, wie es vom F1 gab. |