Jetzt zeigt Mercedes das ganze Auto: In Peking parkt eine SUV-Coupé-Studie, die bald als MLC in Serie geht. Zielgruppe sind vor allem BMW-X6-Fahrer.
Peking - Die Modellpalette von Mercedes umfasst 16 verschiedene Typen, die Kombis nicht mitgezählt. Doch damit nicht genug. Auf der Automesse in Peking zeigen die Schwaben, wie ihre Version des X6 aussehen wird: Das Concept Coupé SUV basiert auf der M-Klasse und trägt die interne Bezeichnung C 166. Später soll er MLC heißen. Zetsche will neue KundenSchon auf der Daimler-Hauptversammlung hat Chef Dieter Zetsche das neue Fahrzeug mit den Worten angekündigt: „Wir wollen neue Kunden gewinnen, indem wir für Mercedes-Benz neue Segmente erschließen.“ Er schielt damit ganz klar nach München zu BMW, die mit dem X6 im stärksten Jahr rund 40.000 Fahrzeuge verkaufen – Schönheit hin oder her. „Die Studie ist für Fahrer, die sich die Praktibilität eines SUV und die Form eines Coupés wünschen“, sagt Projektleiter Andreas Zygen. Das Konzeptfahrzeug habe einen höheren Nutzwert als das S-Klasse Coupé. Nicht nur wegen der vier Türen, sondern vor allem wegen der höhere Sitzposition und des Allradantriebs. Auch wenn Mercedes das eigenständige Design lobt, von der langen Coupé-Tradition schwärmt und sich an der Sportlichkeit ergötzt. Die Nähe zum X6 ist schon verblüffend. Hochbeinig, vier Türen und ein nach hinten abfallendes Dach. Viel Bodenfreiheit und die hohe Gürtellinie sollen an Offroader erinnern. 22-Zoll-Räder und Mulitbeam-ScheinwerferGenau wie der X6 ist das Concept Coupé hochbeinig, hat vier Türen und ein nach hinten abfallendes Dach. Durch die große Bodenfreiheit und die hohe Gürtellinie soll das Coupé möglichst bullig und geländetauglich aussehen. Die abgerundete Heckscheibe im oberen Bereich hingegen ist typisch für ein Coupé von Mercedes. Hinzu kommen kurze Überhänge vorn und breite Schweller, die an Trittbretter erinnern. 22-Zoll-Räder mit 305/45R-Reifen füllen die ausgestellten Kotflügel satt aus, den markanten Kühlergrill ziert eine zentrale Chromlamelle. Die Multibeam-Scheinwerfer arbeiten mit LED-Technik, die Blinker mit Lauflicht. Die Heckleuchten mit dem durchgehenden Lichtband erinnern an die des bald serienreifen S-Klasse Coupé. Künftig wird dies das Erkennungszeichen aller Mercedes-Coupés sein. Beim Porsche 911 erkennt man übrigens die Allradmodelle an der durchgehenden Rückleuchte. Mercedes MLC: Wie ein großer BMW X6Stolze 4,93 Meter ist das Concept Coupé SUV lang (X6: 4,87 Meter), mit Außenspiegel 2,2 Meter breit (X6: 2,19 Meter) und 1,73 Meter hoch (X6: 1,66 Meter). Damit ist die Studie 13 Zentimeter länger als der normale ML, 6 Zentimeter niedriger und ebenso schmal. Nur beim Radstand bietet der BMW mit 2,93 Metern zwei Zentimeter mehr. Schade, dass sich die Fahrzeuge so ähneln. Schließlich hat Mercedes mit dem G nicht nur einen Trendsetter, sondern einen Evergreen im Programm. Und auch bei den viertürigen Coupés konnten die Schwaben bisher überraschen. Wir erinnern uns an den 2004 vorgestellten CLS (C219) von Designer Murat Günak und an den aktuellen CLS Shooting Brake (X218). Auch wenn die Studie den Coupé-Gedanken in die SUV-Welt transportieren soll, und bestimmt auch wird, hätten wir etwas mehr Eigenständigkeit erwartet. Ob die rahmenlosen Scheiben und die versenkten Türgriffe den Weg in die Serie finden, ist eher unwahrscheinlich. Dafür aber der Antrieb: Die Studie hat den neuen 400er 3,0-Liter-V6-Biturbo mit 333 PS unter der Haube mit den beiden Powerdomen, gekoppelt mit einem Neungang-Automatikgetriebe. Für ausreichend Bodenkontakt auch bei flotter Fahrt sorgt das adaptive Fahrwerk „Dynamic Select Control“ mit fünf verschiedenen Fahrprogrammen. Damit soll der MLC, der Anfang nächsten Jahres auf den Markt kommt, dem X6 nicht nur hinterherfahren. Quelle: MOTOR-TALK |