300 PS, viel Carbon und 100 Kilo weniger Gewicht: Opels stärkster Astra ist eine kompromisslose Fahrmaschine für die Rennstrecke - wenn er gebaut wird.
Rüsselsheim – Opel-Chef Karl-Thomas Neumann freut sich auf den Genfer Salon im März, Europas erste große Automesse im Jahr: „Es wird Frühling, alle haben gute Laune“. Für Opel kommt die Messe eigentlich zu früh, ein spektakuläres Neuheiten-Feuerwerk können die Rüsselsheimer in der Schweiz nicht zünden. Der neue Corsa kommt erst im Herbst 2014, der neue Astra 2015. Die Wartezeit überbrückt Opel mit einem Rennauto für die Straße: Der Opel Astra OPC Extreme basiert auf der Motorsport-Version, die im VLN-Vorprogramm fährt. Doch er bekommt eine Straßenzulassung. Also zumindest dieser eine. Opel wartet Reaktionen abQuelle: General Motors Ob noch weitere folgen, ist aktuell nicht mehr ganz klar. Denn Opel rudert zurück. Bei der ersten Ankündigung vor drei Wochen sprach das Unternehmen noch von einer Kleinserie. Jetzt präzisiert Rüsselsheim: In Genf steht eine Studie. Nur „bei entsprechend positiven Publikumsreaktionen“ kommt die Kleinserie. Opel-Fans tun also gut daran, in Genf möglichst lautstark zu staunen. Der Zweiliter-Turbo aus dem Astra OPC leistet im OPC Extreme „über 300 PS“, also mehr als die Rennversion (genau 300 PS). Wie der Astra OPC bekommt der extreme Astra ein Sechsgang-Getriebe, ein mechanisches Sperrdifferenzial und große Brembo-Bremsen. Carbonteile sparen GewichtJede Menge Kohlenstofffaser-Komponenten sind ein Fluch für den Endpreis dieses Astra. Fürs Gewicht sind sie ein Segen: Das Dach wiegt 2,6 Kilo, im Vergleich zum 9,3 Kilo schweren Stahldach. Aus Carbon gefertigt sind außerdem der Heckflügel, der Diffusor, der Bugspoiler, die Motorhaube, die Domstrebe, die Motorabdeckung und die hintere Radhausentlüftung. Hinzu kommen Kotflügel aus Alu, das spart pro Stück 1,4 Kilo ein. Alles in allem wiegt der OPC Extreme 100 Kilo weniger als der Astra OPC (1.550 kg). Besonders sportfördernd: Die Carbonfelgen sparen gegenüber Alurädern 20 Kilo an den ungefederten Massen. Die 19-Zoll-Reifen hängen an einem Sportfahrwerk mit einstellbarer Zug- und Druckstufe, statt Rücksitzen gibt es einen Überrollbügel. Fahrer und Beifahrer sitzen in Recaro-Schalen und werden von Schroth-Sechspunktgurten festgehalten. Kurz und gut, dieser Astra dürfte vor allem für den privaten Rennstreckeneinsatz geeignet sein und nur selten vor Kindergärten und Supermärkten stehen. Zu einem möglichen Preis äußert sich Opel noch nicht. Er läge deutlich über dem des Astra OPC (34.990 Euro) – falls der Jubel in Genf Rüsselsheim in Produzierlaune versetzt. |