UPDATE mit VIDEO: Offiziell ist der Mercedes GT nicht der Nachfolger des SLS. Trotzdem misst er sich am Flügeltürer – und er gewinnt bei Preis, Gewicht, Größe und Dynamik.
Von MOTOR-TALK-Autor Jim Meininghaus Affalterbach - Es gab Zeiten, da wollte Mercedes mit Ferrari und Lamborghini in einer Garage geparkt werden. Mancher SLR verirrte sich tatsächlich hinein. Preislich passte das, aber fahrdynamisch, nun ja. Dann folgte der SLS. Viel günstiger, viel sportlicher und sogar etwas Legendäres hatte er. Aber immer noch zu schwer, über die Vorderachse schiebend und teuer. Jetzt folgt der dritte Versuch. Mit dem neuen Mercedes GT, einer in allen Belangen abgespeckten Version des SLS. Mercedes GT: Inoffizieller SLS-Nachfolger Dafür gibt es ein feines Technik-Paket. Der GT bekommt einen Aluminium-Rahmen, einen V8-Biturbo mit Trockensumpfschmierung, Transaxle-Bauweise, ein Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe, ein mechanisches Hinterachs-Sperrdifferenzial, ein dreistufiges ESP und eine Gewichtsverteilung von 47:53. Chassis und Karosserie bestehen aus Leichtmetall, der Heckdeckel aus Stahl und das Front-Deck aus Magnesium. Macht in Summe 231 Kilo für den Rohbau. Der 4,0-Liter-Achtzylinder (intern M178) mit innenliegender Abgasseite leistet in der GT-Basisversion 462 PS, als GT S 48 PS mehr. Beide Turbos sitzen wie bei Audi und BMW zwischen den Zylinderbänken. Das baut sehr kompakt und reduziert die Ansprechzeit der Lader. Schnell, aber nicht so schnell wie der SLS Mercedes-AMG montiert ein Fahrwerk aus geschmiedetem Aluminium mit Dreieckslenker, Achsschenkel und Radträger an Vorder- und Hinterachse. Serienmäßig rollt der GT vorn auf 255/35R 19 und hinten auf 295/35 R19. Beim GT S sind hinten 20-Zöller Serie. Die innenbelüfteten und gelochten Scheiben haben mindestens 360 Millimeter Durchmesser. Lieber Champs-Élysées als Le MansWeil so ein Auto aber mehr zum Shopping in Mailand statt zum Rasen in San Remo genutzt wird, bekommt der GT einen Kofferraum auf Kompaktklasse-Niveau: Er schluckt fast so viel wie der eines Audi A3, nämlich 350 Liter. Nach Wahl der sanftesten von vier Fahrstufen bleiben die Plomben auf dem Mailänder Pflaster womöglich sogar im Zahn. Der GT S bekommt noch ein fünftes Programm namens "Race" mit schnelleren Schaltzeiten. Wie Whiskey zur Zigarre passt dazu die elektronische Dämpferregelung "Ride Control" (beim GT gegen Aufpreis, beim GT S Serie). Für schnelleres Anhalten gibt es optional Keramik-Bremsen. Mercedes AMG GT: Assistenz aus der Oberklasse Fazit: Das Auto sieht fein aus, ein echter Haben-Wollen-Wagen. Wir hadern noch, ob die uns die Aufpreispolitik gefällt. Auf der einen Seite gefällt die Idee, den Wagen ohne zusätzlichen Schnickschnack zu bekommen. Das spart Geld und Gewicht. Auf der anderen Seite: Muss nicht gerade so ein Auto alles haben? Inzwischen sind wir den Mercedes-AMG GT S gefahren, lest hier weiter. Das erste Video von Mercedes seht Ihr hier. Das ist krass!
Technische Daten: Mercedes-AMG GT
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