VON PHILIPP MONSE Autos sind Massenware. Denkste! Wem sein 911er zu lieb und billig ist, der findet im Netz ganz wunderbare Blechheimer. MOTOR-TALK zeigt die 10 teuersten, lustigsten, seltsamsten Gebrauchtwagen jenseits der 500.000 Euro-Marke. Mit dabei: ein Auto von Stalin und eines, das 450 km/h schaffen will. Das teuerste „echte“ Inserat Irgendwie war klar: der teuerste Wagen in dieser Liste muss ein Rolls-Royce sein. Und was für einer! Den Hyperion gibt es genau ein einziges Mal. Als Basis diente ein "normales" Phantom Drophead Coupé , das sich US-Autonarr und Multimillionär Roland Hall von Pininfarina zum 2-Sitzer umbauen ließ. Diese Spezialanfertigung wurde 2008 übergeben. So viel edles Holz dürfte es in keinem anderen Auto geben, der Wagen erinnert sehr an eine Riva aus den 60ern. Nur kostet er etwa das zehnfache: 6,2 Millionen Euro werden vom Händler namens Refined Marques aus Cannes aufgerufen. Für Menschen mit mehr als einem Schloss. Den zweiten Platz belegt (zumindest theoretisch) wieder ein Rolls-Royce. Praktisch kann man den Silver Ghost des russischen Zaren Nikolaus II. nicht mehr kaufen. Ein Russe mit Öl führt das gute Stück Heim nach Russland. Stalins Stahlauto und einen Lincoln des, Gott hat ihn selig, Papst Johannes Paul II. bietet der, sagen wir ruhig Händler noch an. Für Menschen, denen große Auftritte noch zu klein erscheinen. …is‘ DER geil! Würde Kalle Grabowski aus dem Ruhrpott-Klassiker Bang Boom Bang nicht SEC, sondern SL fahren, dann wäre dieser wohl seiner. Aber Vorsicht, so ein Wagen, der steht nicht jedem, der ist watt für Kenner! 117.000 DM zahlte der Ersthandbesitzer in den 80ern vor dem König-Umbau. Mit Umbau zählt der Wagen laut seinem Verkäufer zu den begehrenswertesten Mobilen auf dem Markt. Der vollausgestattete SL mit 5,0-Liter-V8 und 345er Schlappen hat tatsächlich „TÜV“ und nur 12.000 Kilometer auf der Uhr. Der Berliner Verkäufer hat den Wagen nach eigenen Angaben nur bewegt, nachdem er zuvor bei der Wetterstation grünes Licht eingeholt hatte. Im Regen durfte dieser SL nie zum spielen nach draußen. Der Preis: 999.999 Euro. Aber Verhandlungsbasis, verstehste... Für Leute mit dicken Eie..., Einkommen!. Nur einen Euro mehr! Für nur einen Euro mehr kann man in diesen sehr viel schnelleren Benz fahren. Es ist einer von 25 CLK-GTR-GT1-Rennwagen mit Straßenzulassung. Bei einem V12-Zylinder-Mittelmotor mit 612 PS und 775 Newtonmeter Drehmoment rast die Zeit so schnell vorbei, dass sie zu einer variablen wird. Einzige Voraussetzung für einen Zeitsprung ist eine sehr freie Strecke. Aber die könnte es ja bald geben. Beispielsweise beim EM-Finale. Der Mercedes parkt in einem Museum und wurde noch nie aus eigener Kraft bewegt! Für Menschen, mit eigener Zapfsäule und Rennstrecke. Falls die Millionen doch zu viel ist, gibt es eine Alternative: Ebenfalls Rennsportgene besitzt dieser Jaguar XJR. Schumi fuhr mal solch ein Modell und nach allem, was man hört, dauerte die Fahrt nicht lang, das Auto war danach aber kürzer. Kann ja mal passieren, mit 457 PS. Für Menschen, die Wayne Rooney cool und Fish & Chips lecker finden. Silberpfeil von BMW Wer auf Silber steht, aber nicht auf Pfeile, für den ist dieser BMW zum gleichen Preis die Alternative. Der große Werkmeister-BMW ist ein echtes Unikat. 1952 startete dieser 220 km/h schnelle Aluminiumpfeil auf dem Sachsenring das erste Mal in ein Rennen. Der Rennsportklassiker wurde umfangreich restauriert. Allerdings schlägt jetzt ein BMW-328er-Motor unter der silbernen Haube. Der ist baugleich mit dem Original und leistet ebenfalls 135 PS. Für tollkühne Kerle mit Neigung zu rasenden Kisten. Der Billigste … Bugatti Selbstverständlich darf in dieser Liste kein Veyron fehlen. Auf den Straßen sieht man einen Bugatti eher selten, auf Gebrauchtwagenbörsen dagegen viel. Wahrscheinlich hat sich der eine oder andere Besitzer beim Kauf vertan. Jedenfalls sehen die schlechten Amateurfotos der 1001-PSler eher nach Not und Elend aus. Wir präsentieren hier den billigsten Veyron. Zumindest wird er als eben dieser beworben. Wer viel sucht, findet vielleicht noch viel günstigere 16-Zylinder. Für neue Reiche. Blow Baby, Blow! Wer Rolls-Royce sagt, kauft manchmal lieber Bentley. Der 4 ½ Liter der Briten ist eine Ikone und für Autosiasten viel „nicer“ als ein Besuch bei Hof. Besonders, wenn es sich um eines der „Supercharged“-Modelle handelt. Der bekannteste Kompressor der Welt beschert dem 1928er Bentley 170 PS und neidische Blicke. Der „Blower“ soll bei Tempo 100 verbrauchsoptimierte 102 Liter Sprit auf 100 Kilometer schlucken. Das kann man sich schön einfach merken. Kleiner Tipp: das Bankkonto sollte den Kauf lässig verkraften. Für Prinzen mit Schatztruhe. Ferrari made in USA Warum wurden von diesem Ferrari eigentlich nur zwei Stück gebaut? Vielleicht, weil er so seltsam ausschaut mit seinen tiefsitzenden Guckerchen. Wer bei der Optik lacht, der hat den Preis noch nicht gesehen. Vorher aber das wichtigste. Der Motor: Ein 4,5-Liter-12-Zylinder mit 358 PS befördert den 1,4 Tonnen schweren 365 GT N.A.R.T. Spider in sechs Sekunden auf 100 km/h. Das haut Euch nicht um. Dann das: Dieser Ferrari ist ein echter Amerikaner. 1969 bekam Luigi Chinetti vom North American Racing Team als erster US-Boy die Lizenz, einen Ferrari außerhalb von Italien zu bauen. Ursprünglicher Preis: 800.000 US-Dollar. Für Italiener in New York. Ein Porsche ohne 9 Ganze 116 Exemplare wurden von diesem Renner gebaut und das alles, damit er in der GT-Klasse antreten durfte. 29.700 DM kostete ein Porsche Carrera GTS damals. Seinen richtigen Namen durfte er nicht tragen: dreistellige PKW-Namen mit einer Null in der Mitte hatte sich Peugeot damals schützen lassen. Heute kostet er mit „matching numbers“ 1,136 Millionen und leistet laut Verkäufer 180 PS. Damit entpuppt sich das Fliegengewicht aus Zuffenhausen als Rennversion, mit der Straßenversion gingen nur 155 Pferde durch. Für Porsche-Fahrer, die schon alle 9er haben. Der Koenig von Schweden Wer an der Ampel verzweifelt nach einem Bugatti als Sprint-Partner sucht, der sitzt in einem Koenigsegg CCXR. Zwei Kompressoren befeuern den 4,8 Liter großen Mittelmotor. Das reicht für 1018 PS und soviel Abwärme, dass in der Straße kein Haus mehr eine Heizung braucht. Theoretisch. Sehr theoretisch ist auch die Maximalgeschwindigkeit von über 450 km/h. Bewiesen werden kann das wahrscheinlich nur vom Bundesamt für Luft- und Raumfahrt. Gebraucht kostet dieses schwedische Raketchen noch 1,1 Millionen Euro. Dafür gibt es Karbon, Leder und eine Exklusivität, die selbst Scheichs neugierig schielen lässt. Nur sechs Exemplare wurden gebaut. Für Besitzer einer eigener Startbahnen. Deutsches Automobilurgestein Hier wird die Definition eines klassischen Roadsters verkauft: Kurze Überhänge, elegante Formen, Sitzposition kurz vor der Hinterachse und eine Motorhaube, die sehr lang...aber seht selbst. Unter der Haube des Horch 855 Spezialroadster mit Gläser-Karosserie steckt ein 100-PS-Achtzylinder. In den 1930ern war das ein feines Sportwagenschiffchen. Entsprechend hoch der Preis: 14.000 Reichsmark waren es mal, heute soll die Rekonstruktion 1,6 Millionen Euro wert sein. Für Menschen, die schon früher gerne alt waren. Die Zugabe: Teurer als erwartet… … kann manchmal ein Kia sein. Für 1,9 Millionen Euro gibt’s diesen Designer-Joice. Der Künstler hat sich mit Hagelschaden, Rost und einem teilreparierten Frontschaden ausgetobt. Oder einfach nur zu viele Nullen eingetippt. Für Menschen die glauben, Käsekuchen würde aus Gouda gemacht. |
verfasst am 26.05.2012
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