Zwei Drittel aller A3-Käufer kaufen den Sportback. Warum? Er ist ein echtes Schnäppchen. MOTOR-TALK Redakteur Constantin Bergander erklärt, warum.
900 Euro: Dafür gibt es nicht viel. Vielleicht einen alten Polo mit Wartungsstau; oder zwei Türen für den neuen Golf. Oder recht viel Auto im neuen Audi A3: Fast vier cm mehr Radstand, sieben cm mehr Außenlänge, vier Türen, 15 Liter mehr Kofferraum und einen längeren Namen: A3 Sportback. Dieser Mehrwert überzeugte schon beim Vorgänger die Mehrheit der Kunden; ab Februar 2013 gibt es endlich auch den neuen, modularen Querbau-A3 als Sportback. 380 Liter Kofferraum, aber kein schnöder KombiEin schöner Rücken kann entzücken; beim A3 wirkt der back wenig sportlich. Die Audi-Designer bedienten sich ausgiebig beim A4 Avant. Das Ergebnis fällt durchaus stimmig aus, und die praktischen Vorteile überzeugen: Hinterbänkler genießen im Sportback bequemen Zugang und bequemes Sitzen, mit ordentlicher Knie- und Kopffreiheit. Dass der A3 Sportback trotzdem kein schnöder Kombi sein will, demonstriert die unpraktisch hohe Ladekante; unterstützt wird sie dabei vom bei umgeklappter Rücklehne nicht ganz ebenen Kofferraum. Knackig, aber nicht bretthartAuf der Straße ahnen wir: Sportback bedeutet auch sportliches Fahrgefühl. Im Vergleich zum Vorgänger helfen 90 kg weniger Gewicht, im Vergleich zum A3 der längere Radstand: Selbst schnelle Kurven durchschneidet der Audi ausgeglichen, mit leichtem Untersteuern im Grenzbereich, und ausgesprochen knackig-handlich. Die Verbundlenker-Hinterachse hält ihn in jeder Situation sicher in der Spur. Ab 140 PS gibt es die präzisere, aber schwerere Mehrlenker-Achse – analog zur Golf 7-Architektur. Der brettharte A3 gehört der Vergangenheit an: Das Fahrwerk federt auf unebenen Straßen gut ab, ohne dabei schwammig zu wirken. Die elektro-mechanische Lenkung des A3 Sportback könnte trotzdem mehr Rückmeldung bieten, wirkt etwas zu weich fürs Kurvenjagen. Die aufpreispflichtige, adaptive „Drive Select“ kann das relativieren; mit ihr wird’s auf Wunsch auch wieder bretthart. Der Kleinste und der StärksteIm bisher größten Audi A3 spendiert Audi den kleinsten Motor: Das 1,2-Liter-Einstiegsaggregat mit Turboaufladung und 105 PS muss in hohen Drehzahlbereichen schon mal kämpfen, hat aber knapp über Leerlaufdrehzahl genug Drehmoment für zügiges Vorankommen in der Stadt, oder sparsames Gleiten auf Landstraßen und Autobahnen. Der Bordcomputer errechnet im Schnitt 7,8 Liter pro 100 Kilometer, in der Stadt trank der TFSI rund sechs Liter. Der stärkste A3 tankt Diesel: Der 184 PS starke 2,0 TDI kostet im A3 Sportback saftige 29.000 Euro. Er wirkt drehfreudiger und kräftiger als sein 170 PS starker Vorgänger, erreicht immerhin eine Höchstgeschwindigkeit von 232 km/h und eine Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in 7,4 Sekunden. Nicht schlecht für einen NEFZ-Verbrauch von 4,4 Litern/100 km. Auch, wenn etwas Fahrspaß in der Praxis 6,4 Liter auf 100 Kilometer kostet. Sport oder Back?Der Audi A3 Sportback bietet gegenüber dem A3 viel Mehrwert für 900 Euro: Mehr Platz, mehr Ausgewogenheit, und die Optik einer größeren Baureihe. Der Rücken passt. Wer es dagegen eher mit dem „Sport“ in „Sportback“ hält, sollte auf den Audi S3 (300 PS) oder den Audi RS3 (wahrscheinlich 350 PS) warten. Und wem ein Glasdach (ab 950 Euro) zu wenig Frischluft bietet: Ab dem Sommer gibt es den neuen A3 auch als Cabrio. Audi A3 Sportback: Technische DatenDer Einstiegs-Benziner:
Der Stärkste:
Quelle: MOTOR-TALK |