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Automatischer Notruf-Dienst eCall - Die EU will den Einheits-Notruf

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Die EU will Europas Rettungsleitstellen bis 2017 mit dem Notruf-System eCall ausrüsten. Viele Hersteller bieten vergleichbare Systeme bereits an. Lest hier, welche.

Rettungsleitstelle in München: Künftig sollen unsere Autos automatisch Notrufe auslösen können. Obwohl das System schon 2015 Pflicht in neuen Modellen wird, ist der Standard noch völlig unklar Rettungsleitstelle in München: Künftig sollen unsere Autos automatisch Notrufe auslösen können. Obwohl das System schon 2015 Pflicht in neuen Modellen wird, ist der Standard noch völlig unklar Quelle: dpa/Picture Alliance

Straßburg - Rettungsleitstellen in Europa sollen spätestens bis zum 1. Oktober 2017 für den automatischen Auto-Notruf eCall ausgerüstet sein. Das hat das EU-Parlament am Dienstag in Straßburg beschlossen.

Das System übermittelt bei einem Unfall den Standort des Wagens an den Rettungsdienst. So soll schnelle Hilfe möglich sein, auch wenn der Fahrer bewusstlos ist. Genaue Vorgaben für die Funktionsweise von eCall stehen noch aus. Darüber müssen sich die Abgeordneten noch mit den EU-Staaten einigen.

Das Parlament möchte das System ab Oktober 2015 für neue Modelle zur Pflicht machen. Dann müsste auch die Infrastruktur früher bereitstehen.

Bisher fehlt ein Standard

Bisher kochen viele Autohersteller ihr eigenes Süppchen und bieten Notruf-Technologien ohne einen gemeinsamen Standard an. Die Notrufe gehen meist nicht direkt an Rettungskräfte, sondern laufen zunächst bei Service-Zentralen auf.

Zudem sind die Herstellersysteme nicht immer in allen EU-Ländern verfügbar, und sie nutzen teilweise das Fahrerhandy statt einer fest installierten Mobilfunkeinheit. Außerdem: Die Herstellersysteme funktionieren meist nur gemeinsam mit aufpreispflichtigen Multimedia-Systemen.

Diese Hersteller bieten Notrufsysteme an

Demnächst auch bei Opel in Europa: GMs OnStar-System Demnächst auch bei Opel in Europa: GMs OnStar-System Einer der ersten Hersteller mit einem automatischen Notrufsystem war General Motors. Die Opel-Mutter führte "OnStar" bereits 1996 ein. Nun kündigte Opel an, den Dienst für nahezu alle Modelle kostenlos und ab Werk anzubieten. Sobald ein Airbag ausgelöst wird, setzt "OnStar" über ein LTE-Modem einen Notruf ab. OnStar kann aber noch mehr: Ein Callcenter kann zum Beispiel aus der Ferne den Wagen öffnen, wenn der Fahrer sich ausgesperrt hat.

Seit 2001 bietet Volvo mit "OnCall" ein ähnliches System an, das neben dem automatischen Notruf weitere Telematik-Funktionen beherrscht. Wird das Auto gestohlen, ortet Volvo das Fahrzeug per GPS und deaktiviert den Motor. Bei PSA gibt es Peugeots "Connect SOS" und den "Citroën Notruf".

Ford Sync ohne Callcenter

Auch deutsche Autohersteller bieten seit Jahren Notruf-Dienste an. Mercedes' Fahrzeugnotruf ist seit 2012 in das aufpreispflichtige Multimediasystem "Comand Online" integriert. Das BMW-System Connected Drive verfügt über den "intelligenten Notruf", der über eine fest installierte Telefoneinheit an ein BMW-Callcenter geht. Er kann auch manuell abgesetzt werden.

Fords Kommunikationssystem Sync sendet einen Notruf, anders als es die meisten anderen tun, direkt an eine Notrufzentrale. Fest ins Auto integriert ist nur das GPS-Modul für die Fahrzeugortung. Bei Volkswagen ist ein vergleichbares System derzeit nicht im Angebot. Im kommenden Jahr wird voraussichtlich Audi die erste Konzern-Marke sein, die es anbietet.

 

Quelle: dpa

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