Mercedes S-Klasse Cabrio: Motoren, Bilder, technische Details

UPDATE: Zum ersten Mal seit 44 Jahren baut Mercedes ein Cabrio auf S-Klasse-Basis, mit Stoffverdeck, viel Aluminium und Pyrotechnik.

Stuttgart – Vorbei die Zeiten, in denen sich Rückbanksitzer hinter dem Fahrer eines noblen Mercedes-Cabrios zusammenknittern mussten. Auf der IAA 2015 zeigt Mercedes das neue S-Klasse Cabrio. Statt den Notsitzen, die wir aus den SL-Modellen R107 und R129 kennen, bietet die aufgeschnittene S-Klasse den Raum des Coupés – nur unter freiem Himmel.

Im Jahr 2007 zeigte die Studie Ocean Drive, wie sich Mercedes damals ein Luxus-Cabrio vorstellte. Noch mit vier Türen. Beim Serienmodell acht Jahre danach bleibt es bauart-typisch bei zweien.

Ein Stoffverdeck und viel Aluminium

Technisch entspricht das S-Klasse Cabrio weitgehend dem Coupés. 60 Prozent der Teile sind identisch. Dank viel Aluminium, vor allem im Heckbereich, wiegt der Rohbau des Cabrios laut Mercedes ähnlich viel wie der des Coupés. Das Leergewicht des S 63 4Matic Cabrio liegt jedoch 114 Kilogramm über dem des Coupés. Bei einem Unfall löst Pyrotechnik die Aktoren aus und die Überrollbügel hinter den Fondsitzen werden von einem Gasgenerator in die richtige Position gebracht.

Das dreilagige Akustikdach des Cabrios öffnet und schließt bis 60 km/h, der Vorgang dauert 20 Sekunden. Um den Lagerplatz des Daches im Kofferraum braucht sich der Fahrer indes keine Gedanken zu machen. Die Abtrennung zwischen Dach und Gepäckraum fährt automatisch aus. Sollte dafür kein Platz im Kofferraum sein, bleibt das Dach geschlossen.

Trotz des fehlenden Dachs sollen die Insassen sich unter keinen Umständen erkälten. Deshalb leitet Mercedes viel Luft um, heizt den Nacken von Fahrer und Beifahrer, ihre Armlehnen sowie die Hintern der Fondinsassen.

Motoren: 455 PS und 585 PS

Bei der Markteinführung im Frühjahr 2016 (bestellt werden kann ab Dezember) stehen zunächst zwei Motorvarianten zur Wahl: das S 500 Cabrio mit 455 PS sowie das S 63 4Matic Cabrio mit V8-Biturbomotor und 585 PS. Der Preis wird über denen des Coupés liegen (S 500 Coupé: 122.153 Euro). Dafür gibt es alle Assistenzsysteme der Baureihe, inklusive aktiver Wankregulierung.

Mercedes hat sich mit einem großen Cabrio etwas Zeit gelassen. 44 Jahre ist es her, dass das letzte viersitzige Luxuscabrio (nicht E-Klasse-Cabrios) als Neuwagen verkauft wurde: der W111 E35/1 wie der 280 SE 3.5 mit 3,5-Liter-V8 und 200 PS. Zwischen 1969 und 1971 wurden davon allerdings nur 4.502 Fahrzeuge verkauft. Damaliger Preis: 35.690 Mark. Damit war das Cabrio 2.000 Mark teurer als das Coupé und knapp 30.000 Mark teuer als der VW 1200 Standard-Käfer. Das 1200er-Käfer-Cabrio kostete damals übrigens 8.190 Mark. Eine Preisdifferenz, die das neue Cabrio garantiert überbieten wird.

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