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Range Rover Hybrid – Fahrt im Prototyp - Die Zähmung eines Urgesteins

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Erst bekam er eine radikale Gewichtskur. Jetzt soll ein Hybrid-Antrieb das Trinkverhalten des Range Rover weiter zügeln. Erste Fahrt im gezähmten Riesen.

Nach einer radikalen Gewichtskur wird der Range auch noch zum Hybrid. Wir sind ihn gefahren Nach einer radikalen Gewichtskur wird der Range auch noch zum Hybrid. Wir sind ihn gefahren Quelle: Land Rover

Brüssel – Ein Range ohne Spritdurst: das klingt wie Indiana Jones ohne Hut oder Crocodile Dundee ohne Messer. Aber auch die härtesten Abenteurer müssen mit der Zeit gehen. Bis zu 420 Kilo hat der Range Rover mit der vierten Generation abgespeckt. In Zukunft soll der erste Diesel-Hybrid-Antrieb in einem Geländewagen seinen Durst weiter bremsen.

Nur 6,4 Liter Diesel soll der Hybrid-Range auf 100 Kilometern trinken. Gute Leistung für ein 2-Tonnen-Gefährt Nur 6,4 Liter Diesel soll der Hybrid-Range auf 100 Kilometern trinken. Gute Leistung für ein 2-Tonnen-Gefährt Quelle: Land Rover Wie sich der Range mit Trinksperre fährt, testen wir auf einem Teil der Experience-Tour. Land Rover hat Vertrauen in sein neuestes Produkt. Es schickt ein paar der schweren Luxusgeländewagen im besseren Prototypenzustand auf die Seidenstraße: Es geht 16.000 Kilometer von Großbritannien nach Indien.

Der Range bleibt mächtig

Eingestiegen, umgeschaut. Nur ein dicker roter Notschalter weist darauf hin, dass man noch nicht in einem Serienfahrzeug sitzt. Ansonsten fühlt der sich ab Frühjahr 2014 zu Preisen von etwa 120.000 Euro lieferbare Range Rover Hybrid vertraut an. Wäre da nicht der Alternativ-Antrieb. Damit drücken die Briten den Diesel-Konsum auf 6,4 Liter je 100 Kilometer. Das entspricht einem CO2-Ausstoß von 169 g/km. Ohne Strom-Hilfe verbraucht der 3,0-Liter-Diesel 7,5 Liter pro 100 Kilometer.

Was nach Magerkost klingt, entpuppt sich beim Blick auf die Daten als mächtig: Die Systemleistung gibt Range Rover mit 340 PS an. Damit rangiert der Hybrid exakt auf Augenhöhe mit dem V8-Selbstzünder (8,7 l pro 100 km). Aber an der Zapfsäule trennen die beiden stolze 26 Prozent. So viel weniger Sprit verbraucht der Hybrid.

340 PS: Der Hybrid ist so stark wie der Diesel-V8, verbraucht aber 26 Prozent weniger 340 PS: Der Hybrid ist so stark wie der Diesel-V8, verbraucht aber 26 Prozent weniger Quelle: Land Rover Als Verbrenner agiert ein drei Liter großer Sechszylinder-Diesel mit 292 PS. Unterstützt wird er durch einen 48 PS starken Elektromotor. Der dockt direkt an der Achtstufenautomatik an und ist über zwei Kupplungen wiederum mit dem V6 verbunden. Ein Drehmomentwandler entfällt. Angefahren wird in der Regel elektrisch.

2 Tonnen lautlos in Bewegung

In Stufe „D“ rollt der ausladende Allrader an. Kein V8 blubbert, kein Diesel nagelt. Stille. Der Blick fällt auf die TFT-Fläche im Zentralinstrument. Hier kann man zwischen der klassischen Anzeige mit Drehzahlmesser oder einer erweiterten Hybrid-Darstellung wählen. Letztere zeigt spezifische Parameter wie den Akku-Ladestand.

Leider bleibt neugierigen Fahrern die Info verwehrt, wie stark der Elektromotor gerade in den Vortrieb involviert ist. Ein Schönheitsfehler, den sogar Ross McMurran, verantwortlicher Ingenieur für den Hybrid-Strang, einräumt. Dass beim Sprint beide Aggregate Schwerstarbeit leisten, ist dagegen leicht zu sehen. Der Tourenzähler jagt nach oben, der Ladezustand der Batterie nach unten. Dann rennt der 4x4 in weniger als sieben Sekunden auf Tempo 100 km/h.

Wer sich bei gefülltem Lithium-Ionen-Speicher beherrscht, kann bis zu 1,6 Kilometer rein elektrisch unterwegs sein. Die Geschwindigkeit kann dann bis knapp 50 km/h betragen. Der Wechsel zwischen Diesel- und Elektromotor vollzieht sich harmonisch und ruckfrei, genau wie die Schaltvorgänge der Automatik.

Bleibt sich treu: Die Geländetauglichkeit des Range bleibt erhalten Bleibt sich treu: Die Geländetauglichkeit des Range bleibt erhalten Quelle: Land Rover

Und er bleibt sich doch treu

Bei der Geländetauglichkeit müssen keine Abstriche gemacht werden. Hier liefert der Hybrid die gleiche Performance wie seine Brüder. Das gilt ebenso für die Raumverhältnisse: Da die vierte Range-Rover-Generation von Beginn an auch für einen Hybrid-Antrieb entwickelt wurde, konnten die Techniker die Batterie platzsparend als Unterflur-Lösung integrieren.

Wie gewohnt bietet der noble Brite weiche Sessel und eine Knie- und Kopffreiheit wie auf dem heimischen Sofa. Somit bleibt der Fünfmeter-Liner ein Komfort- und Platzwunder mit einem maximalen Kofferraumvolumen von über 2.000 Litern. Und wer will schon meckern, wenn ein Altstar etwas kürzer tritt.

Range Rover Hybrid – Technische Daten

  • Motor: 3,0-Liter-V6-Diesel, Elektromotor
  • Getriebe: Achtgang-Automatik
  • System-Leistung: 340 PS
  • Leistung (E-Motor): 48 PS
  • Drehmoment: 700 Nm
  • Länge x Breite x Höhe in m: 4,99 x 1,98 x 1,84
  • 0 - 100 km/h: 6,9 s
  • Höchstgeschwindigkeit: 218 km/h
  • Verbrauch : 6,4 l
  • CO2-Ausstoß: 169 g/km
  • Kofferraum: 909 - 2.030 l
  • Preis: ab 120.000 EUR
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