Bis 2021 müssen die Autohersteller in der EU den Flottenausstoß auf 95 Gramm CO2 pro Kilometer reduzieren. Welche Hersteller das wohl schaffen und welche nicht, beantwortet eine Studie.
Brüssel - Sparsamere Verbrennungsmotoren, Elektormotoren und Plug-in-Hybride: Die 15 größten Automobilhersteller in Europa haben ihren CO2-Ausstoß seit 2007 jedes Jahr um durchschnittlich 3,6 Prozent reduziert. Zumindest im offiziellen NEFZ-Messzyklus. Im vergangenen Jahr wurde diese Entwicklung gebremst, sie sank auf 2,6 Prozent. Das geht aus dem zehnten CO2-Bericht der Organisation T&E (Transport und Environment) hervor. Der Autohersteller mit den geringsten CO2-Flotten-Emissionen war demnach PSA Peugeot-Citroën mit 110,1 Gramm pro Kilometer CO2. Auf Platz zwei und drei folgen Toyota (112,8 g/km) und Renault (113,6 g/km). Der bestplatzierte deutsche Hersteller ist Ford, die Kölner landen mit 121,7 Gramm auf Rang sechs. Der VW-Konzern belegt Platz acht mit 125,8 Gramm. Schlusslichter sind Daimler (131,5 Gramm), BMW (131,7 Gramm) und Honda (133,9 Gramm). Neuer Quashqai, neue CO2-BilanzQuelle: Transport and Environment Den größten Sprung im vergangenen Jahr machte Nissan. Der japanische Hersteller reduzierte den eigenen Flottenausstoß um 12 Prozent auf 115 Gramm (Platz 4 im Ranking). Das gelang unter anderem, weil mit dem Modellwechsel des Qashqai effizientere Motoren eingeführt wurden. Dadurch sank der CO2-Ausstoß des Kompakt-SUV von 136 Gramm pro Kilometer auf 115 Gramm. Ford und Hyundai hingegen erhöhten laut der T&E-Analyse im vergangenen Jahr ihren Flottenausstoß. Ford um 0,1 Gramm, Hyundai um 0,5 Gramm. Bleibt es bei den bislang noch vorläufigen Daten, dann wäre dies der erste Rückschritt eines großen Herstellers seit Jahren. Bis zum Jahr 2021 müssen die Autohersteller einen Flottenausstoß von 95 Gramm CO2 pro Kilometer erreichen - allerdings in Abhängigkeit vom Gewicht der Fahrzeuge. Bleiben die Anstrengungen der Industrie wie sie sind, dann werden sechs Hersteller ihr indiviudelles Ziel sogar schon vorher erreichen: PSA, Volvo, Toyota, Nissan, Renault und Daimler. Bis zum Jahr 2021 schaffen es BMW, Ford und VW. Folgende Hersteller müssen ihre Emissionen viel stärker als bislang reduzieren, um das Ziel zu erreichen: Fiat, Mazda, GM, Honda, Hyundai und Suzuki. Suzuki erreicht derzeit einen Flottenausstoß von von 123,8 Gramm CO2 pro Kilometer, doch aufgrund der leichten Fahrzeuge muss dieser Wert noch deutlich sinken. Die Differenz zwischen Theorie und PraxisSeit 2007 hat sich der CO2-Ausstoß von Neuwagen massiv reduziert, allerdings sind viele dieser Verbesserungen Theorie. Die Differenz zwischen Normverbrauch und realem Verbrauch ist laut T&E in den vergangenen Jahren sogar größer geworden. Das liege daran, dass die Autohersteller die Schwäche des heutigen Verbrauchszyklus ausnutzen. Der Zyklus berücksichtigt Nebenverbraucher wie die Klimaanlage nicht, schreibt unrealistisch vorsichtige Beschleunigungen, zu lange Standzeiten und zu niedrige Geschwindigkeiten vor. All das könnte sich laut T&E mit der Einführung des WLTP-Zyklus im Jahr 2017 ändern.
Quelle: mit Material von spx |