Jedes Jahr prüfen die Kfz-Versicherer die Schadensstatistiken. Aus den Ergebnissen berechnen sie die Typklassen für alle Fahrzeuge. Hier sind die größten Veränderungen für 2017.
Quelle: Audi, Porsche, Daimler, Subaru Berlin – Einmal im Jahr fasst der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) alle Schadensfälle der vergangenen 36 Monate zusammen. Sie werten selbstverschuldete Unfälle, Diebstähle und Beschädigungen aus, pressen sie in Formeln und berechnen neue Typklassen. Diese Klassen bestimmen später die Preise der Kfz-Versicherungen. Bindend sind die GDV-Zahlen nicht. Praktisch hält sich aber fast jede Versicherung an die Vorschläge. Üblicherweise gelten ab dem 1. Januar des Folgejahres die neuen Klassen – und damit die neuen Preise. Die GDV hat nun die aktuellen Berechnungen abgeschlossen und die Zahlen für 2017 veröffentlicht. Haftpflicht-Versicherung: Zwei Drittel bleiben gleichDas Ergebnis: Bei rund einem Drittel (32 Prozent) der versicherten Autos ändern sich die Einstufungen in die Typklassen der Kfz-Haftpflichtversicherung. Dabei verändern sich rund 12 Millionen Autos (31 Prozent) nur um eine, rund 500.000 Autos gleich um mehrere Stufen nach oben oder unten. Bei 27 Millionen, also etwa zwei Drittel aller versicherten Autos (68 Prozent), ändert sich nichts. Eine niedrigere Einstufung bekommen 13 Prozent, also rund 5,2 Millionen Autos. Als Beispiele nennt der GDV Subaru Forester 2.0, Mercedes GLK 280/300 4matic und Skoda Fabia 1.9 TDI: Sie sinken in der Haftpflicht jeweils gleich um zwei Stufen. Knapp ein Sechstel rutscht dagegen in höhere Klassen, das sind rund 6,9 Millionen (17 Prozent) Autos. Darunter sind beispielsweise Modelle wie der Kia Carens 1.7 CRDI, für den es sogar vier Stufen nach oben geht. Jeweils drei Stufen höher in der Haftpflicht werden BMW 218i Active Tourer und Mercedes GLA 200 notiert. Voll- und Teilkasko: Fast die Hälfte bewegt sichIn der Vollkasko bleiben die Einstufungen für gut die Hälfte der Autos (56 Prozent) unverändert. In der Teilkasko bleiben 57 Prozent gleich. Mit knapp 8 Millionen Autos kommt mehr als ein Drittel (37 Prozent) beim Vollkaskoschutz in eine niedrigere Klasse. Als Beispiele nennt der GDV etwa Honda Jazz 1.2, Nissan Qashqai 1.2 und Porsche Boxster 3.4. Diese Autos sinken um je zwei Stufen. Für 5 Prozent geht es aufwärts: Der BMW 218i Active Tourer steigt um drei Stufen. Um zwei Stufen legen unter anderem der Audi A5 2.0 TFSI und der VW Golf VII GTD 2.0 TDI zu. Bei der Teilkasko kommen 38 Prozent (4,7 Millionen Autos) in niedrigere Klassen. Der Honda Jazz 1.2 und der Fiat 500 1.2 sinken um je zwei Stufen. Für 3 Prozent geht es in höhere Klassen, was sich beispielsweise beim Audi A5 2.0 TFSI gleich in vier Stufen auswirkt. Grundsätzlich berechnen die Statistiker jährlich die einzelnen Modelle. Dieses Jahr wertete der GDV rund 27.000 verschiedene Pkw-Modelle aus. Den Preis der Versicherung bestimmt zusätzlich die Regionalklasse des Zulassungsbezirks. Über diesen Link könnt Ihr die Typenklassen Eurer Autos abfragen. Quelle: Mit Material von dpa |