Splitternde Airbags, Tote und Verletzte in den USA: Das Thema beschäftigte auch deutsche Autofahrer. Die gute Nachricht ist, dass die meisten Rückrufe abgeschlossen sind.
Berlin – Airbags, die wie Splitterbomben wirken, millionenfache Rückrufe. Erschreckende Schlagzeilen erreichen uns aus den USA und werfen die Frage auf: Was bedeutet das eigentlich für deutsche Autofahrer? Das Problem mit den Airbags des japanischen Hersteller Takata ist nicht neu. Schon 2013 gab der Zulieferer bekannt: In den Jahren 2000 bis 2002 wurden mindestens sieben Millionen der potenziell gefährlichen Airbags produziert. In Deutschland laufen schon seit Frühjahr 2013 entsprechende Rückrufe. Die meisten davon sind nach Angaben der Pkw-Hersteller bereits abgeschlossen. Grund für die Rückrufe waren Fertigungsmängel. Ein Fehler in der Treibladung des Gasgenerators kann das Entfalten des Airbags im entscheidenden Moment verhindern. Entfaltet sich der Airbag doch, besteht die Gefahr, dass das Airbaggehäuse abgesprengt wird und sich die Insassen dadurch verletzen. BMW ruft den E46 zurück Neben BMW verwendeten hauptsächlich japanische Hersteller die Airbag-Module. Toyota rief weltweit 1,7 Millionen Fahrzeuge zurück, in Deutschland waren es zunächst 62.000. Betroffen waren die Modelle Avensis, Camry, Yaris, Corolla, Picnic, Avensis Verso und Lexus SC430 aus den Baujahren 2002 bis 2004. Nissan startet dritten RückrufNissan startet gerade den dritten Rückruf, wegen möglicher Montagefehler bei den Airbag-Modulen. Der aktuelle Nissan Micra K13 aus den Baujahren 2010 bis 10. Februar 2014 muss in die Werkstatt. In Deutschland geht es um 4.558 Fahrzeuge, weltweit um 30.026. Abgeschlossen sind laut einer Nissan-Sprecherin die deutschen Rückrufe von X-Trail, Almera Tino, Maxima, Patrol, Pathfinder, Navara, Almera und Terrano II aus den Baujahren 2000 bis 2003. Honda rief ab April 2013 in Deutschland 34.889 ältere Fahrzeuge zurück. Dabei ging es um die Baureihen Accord (2003), Civic (2001-2003), C-RV (2002, 2003), Jazz (2002, 2003) und Stream (2001-2003) Weltweit 12 Millionen AutosVW, Audi und Mercedes haben nach eigenen Angaben die betroffenen Airbags nicht verwendet. Auch Opel ist nach Aussage eines GM-Sprechers nicht betroffen. Die amerikanische Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA schätzt: Es wurden weltweit bis zu 12 Millionen Autos mit den gefährlichen Teilen bestückt. Deshalb weitet die US-Behörde die Rückrufe nun drastisch aus, allein in der vergangenen Woche um fast fünf Millionen Fahrzeuge. Insbesondere wer in heißem feuchten Klima fährt, solle dem Rückruf sofort folgen, teilte die Behörde mit. Für zusätzliche Brisanz sorgen aktuelle Schadenersatzklagen gegen den Zulieferer. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass auch bei uns noch weitere Rückrufe im Zusammenhang mit der Takata-Airbags folgen. In den USA müssen sich nun auch Fahrer der Marken Subaru, Mitsubishi, Chrysler und Ford mit dem Thema beschäftigen. Übrigens: Beim aktuellen Rückruf von 850.000 Audi A4 geht es zwar ebenfalls um Airbags. Die kommen allerdings nicht von Takata. Das sagte der Vorstandschef des Zulieferers Continental, Elmar Degenhart, am Donnerstagabend vor Journalisten. „Wir sind Lieferant des Systems“, zitiert die "Automobilwoche" den Manager. |
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