Im neuen Corsa E OPC steckt kein neuer Motor, aber mehr Kraft als bislang. Das macht Spaß, solange es nicht an die Tanke geht. Erste Details zum Eisenacher PS-Paket.
Rüsselsheim - 207 PS in einem Kleinwagen sind ein Wort. So viel Stärke hat sonst nur die Top-Version des Minis. Der Corsa OPC gehört damit wieder zu den Stärksten seiner Klasse. Beim Euro-für-PS-Ranking liegt er ganz weit vorn. Potenz und Protzen, das gehört zusammen wie Goldkette und Dieter Bohlen. Den Corsa E OPC erkennt man an Lufthutze und Falten in der Haube, an der dichter am Asphalt liegenden Karosse (1 cm) und den großen Rädern. Im Innenraum bleibt es beim unten abgeflachten Sportvolant, den Recaro-Sportsitzen und dem OPC-Schaltknauf. Kein neuer MotorDer 1,6er-Turbobenziner stammt aus dem Vorgänger, hat jetzt aber 15 PS mehr Leistung. Das maximale Drehmoment von 245 Newtonmeter steht von 1.900 bis 5.800 U/min bereit. Mit Overboost werden es kurzzeitig 280 Newtonmeter. In 6,9 Sekunden beschleunigt der Corsa auf 100, den Sprint von 80 auf 120 km/h im fünften Gang schafft er in 6,6 Sekunden. Maximal sind 230 km/h möglich. ESP „aus“ oder „ganz aus“?Auf dem Grat zwischen knackig-sportlichem und quälend hartem Fahrwerk will der Corsa OPC punkten: Die Federung passt sich an Bewegungen der Karosserie an. „FSD-Technologie (Frequency Selective Damping) nennt Opel das System. Dazu gibt es den „Competition Mode“. Dann bleibt die Traktionskontrolle aus, das ESP hält sich zurück. Wo beim Standard-Corsa der Knopf für die superleichte City-Servolenkung sitzt, hat der OPC-Corsa den Schrecken der Fahrlehrer: das ESP lässt sich komplett abschalten. Performance statt NürburgringAn die Stelle der 210 PS starken Sonderedition „Nürburgring“ tritt ein Performance-Paket. Darin stecken 18-Zoll-Felgen statt der serienmäßigen 17-Zoll-Räder. Die Felgen sind außerdem leichter als bei der bisherigen „Edition“ - das reduziert die ungefederte Masse. Dazu kommt eine Brembo-Bremsanlage mit 330 Millimeter Scheibendurchmesser vorn, gegenüber 308 in der Serie. Dritter Glanzpunkt ist die mechanische Lamellen-Differenzialsperre - spätestens das bietet in dieser Klasse keiner mehr. Ein Klasse drunter, bei den Kleinstwagen, bietet es der extreme und extrem teure Abarth 695 Biposto. Teurer als Polo und FiestaBestellungen für den OPC-Corsa nimmt Opel ab März entgegen, die Auslieferungen beginnen Ende April. Einen Preis nennt Opel noch nicht. Ein Sprecher sagte zu MOTOR-TALK: Trotz mehr Leistung und besseren Fahrleistungen bleibt der Opel Corsa OPC preislich auf dem Niveau des Vorgängers (24.400 Euro). Der Grund dafür liegt in der starken Konkurrenz. Die kostet weniger, fährt aber nicht langsamer - zumindest geradeaus. Der Ford Fiesta ST bietet mit 182 PS identische Beschleunigungswerte, verbraucht nur 5,9 l/100 km statt 7,5 Liter (OPC-Corsa) und kostet 20.390 Euro. Der VW Polo GTI beschleunigt noch einmal zwei Zehntel schneller auf 100 km/h, bietet 192 PS und kostet 22.275 Euro. Ist der Opel also zu teuer? Nicht unbedingt. Er bietet den stärkeren Motor und das aufwändigere Fahrwerk. Die aufpreispflichtige Bremsanlage und die mechanische Sperre sind ein Alleinstellungsmerkmal - und bieten auf der Strecke mehr echten Sport. Diese Radikalität hat ihren Preis. Im Opel Corsa Forum wird bereits seit Längerem über den Corsa E OPC diskutiert Technische Daten Opel Corsa OPC
|