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125.000 Kilometer mit einem Nissan Leaf - Dieser Leaf läuft und lädt und läuft und lädt

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125.000 Kilometer in zwei Jahren bedeuten sehr viel Sitzfleisch am Fahrerpopo. Für ein Elektroauto aber heißt das: Fahren, laden, fahren, laden...

Steve Marsh und sein Rekord-Leaf Steve Marsh und sein Rekord-Leaf Quelle: Steve Marsh

Washington - Bei Elektroautos fährt oft die Angst mit. Reicht die Batterie? Finde eine Stromquelle? Ist es noch weit? Das wissen wir bei MOTOR-TALK aus Erfahrungen mit unserem Dauertester Nissan Leaf. Doch wir wissen auch: Mit jedem Kilometer schrumpft das Misstrauen.

Einen ziemlich großen Beitrag zur allgemeinen Vertrauensbildung in die neue Antriebstechnik liefert Steve Marsh aus Washington. Der 51-Jährige hat den Leaf getestet wie wohl noch kein anderer vor ihm. Dieses Foto beweist: Der Leaf von Steve Marsh läuft und läuft und läuft Dieses Foto beweist: Der Leaf von Steve Marsh läuft und läuft und läuft Quelle: Steve Marsh In zwei Jahren fuhr er mit seinem Stromer 78.000 Meilen (rund 125.000 Kilometer). Tag für Tag 65 Meilen zur Arbeit und 65 Meilen wieder zurück.

Auf Drängen und Bitten von Steve richtete sein Arbeitgeber eine öffentliche Ladestation ein. Das sollte das Öko-Image des Unternehmens polieren und so konnte Steve seinen Leaf tagsüber an das Stromnetz hängen. Denn die Reichweite des Stromers reichte nur für eine Strecke. Abends hing der Japaner am Hausstromnetz.

Nur einmal ging Steve der Saft aus

Steves Leaf ist zuverlässig. In zwei Jahren ging dem Japaner nur einmal der Saft aus, wenige hundert Meter vor dem Ziel. Auch der Akku - das wohl sensibelste Bauteil - litt in den ersten beiden Jahren kaum unter der täglichen Lade-Last. Doch jetzt zeigen sich erste Ermüdungserscheinungen. 17 Prozent Kapazitätsverlust zeigte das Messgerät am vergangenen Wochenende an, berichtet das Portal www.greencarreports.com. Die restlichen Gebrauchsspuren stammen vor allem von Steves Hund, der dem hellen Innenraum ziemlich zusetzte.

Dicke Jacke für mehr Reichweite

Steve hat seinen Leaf seit Mai 2011. Auch er hatte anfangs mehr Zweifel als Vertrauen. Statt im Winter die Heizung zu benutzen, zog er lieber ein paar Jacken über. Denn Heizkraft kostet Reichweite. Mittlerweile gibt es in Steves Umfeld und auf seinem Weg zur Arbeit genügend Schnellladestationen.

In Amsterdam ist der Nissan Leaf als Taxi unterwegs In Amsterdam ist der Nissan Leaf als Taxi unterwegs Quelle: Nissan Doch der Traum vom Strom aus der Schnellladestation könnte bald vorbei sein. Der Betreiber will künftig für jede Nutzung 5 US-Dollar verlangen. Das bedeutet für Steve 10 Dollar pro Tag. Für so viel Geld könnte er auch einen VW Passat TDI unterhalten, sagte er dem Portal www.plugincars.com.

In Amsterdam hat ein Taxi-Unternehmen zurzeit 13 Nissan Leaf im Einsatz. Alle zusammen haben bereits 700.000 km zurückgelegt. Die Autos werden jeden Tag zwei bis drei Mal mit einem Schnellader "betankt". Bis auf ein paar Reifenpannen meldete das Taxiunternehmen keine Probleme.

Unser Nissan Leaf hat erst 6.100 Kilometer auf dem Tacho. Trotzdem können auch wir ein erstes Fazit ziehen: Im Stich gelassen hat uns der Stromer bislang noch nie, ganz im Gegensatz zu der ein oder anderen Ladesäule. Die hat entweder nicht funktioniert oder wir haben sie trotz Navi erst gar nicht gefunden.

Update: Lest hier, wie sich der Nissan Leaf heute schlägt.

Quelle: www.plugincars.com, www.greencarreports.com

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