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Land Rover Discovery Sport - Dieser Lifestyle-Landy fehlt dem VW-Konzern

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Der neue Land Rover Discovery Sport ist durchdacht, mit sieben Sitzen gut bestückt, nicht zu groß, leicht, modern. Ein richtig gutes SUV. So etwas bräuchte mal VW.

In Paris stellte Land Rover den neuen Discovery Sport vor. MOTOR-TALK-Reporter Michael Specht ist vom Auto beeindruckt In Paris stellte Land Rover den neuen Discovery Sport vor. MOTOR-TALK-Reporter Michael Specht ist vom Auto beeindruckt

Von MOTOR-TALK-Reporter Michael Specht

Paris - Kaum ein anderes Modell auf dem Pariser Autosalon wurde wie der Land Rover Discovery Sport umlagert. Das SUV verbindet Familientauglichkeit, Sport, gutes Design und moderne Technik wie derzeit kein anderes.

Das Beste daran: Man sieht es dem Auto kaum an. Er ist kürzer (4,59 Meter) als die Mitbewerber (Audi Q5: 4,63 Meter, BMW X3: 4,66 Meter), obwohl theoretisch bis zu sieben Menschen Platz finden. . Bei seiner Premiere in Paris durfte der Disco Sport zeigen, was er kann. Die Wattiefe liegt bei 60 Zentimetern Bei seiner Premiere in Paris durfte der Disco Sport zeigen, was er kann. Die Wattiefe liegt bei 60 Zentimetern Quelle: Land Rover Wie die britischen Konstrukteure das hinbekommen haben, ist kein Geheimnis. Sie entwickelten eine sehr kompakt bauende Hinterachse, um Platz für die ausklappbare dritte Sitzreihe zu schaffen.

Erstmals Außenairbag für Fußgänger

Der Discovery Sport (Markteinführung 28. Februar 2015) gilt als Nachfolger des Freelander, wird aber höher positioniert. Nicht mit Kia, Hyundai oder Toyota will man sich messen, sondern mit Audi, BMW, Mercedes und Volvo.

Dafür hat Land Rover seinem jüngsten SUV neben einem schicken Innenraum und modernem Infotainment viel Technik mit auf den Weg gegeben. „Wir sind beispielsweise der erste Hersteller, der in diesem Segment einen Fußgängerairbag anbietet“, sagt Phil Popham, Marketing-Direktor bei Jaguar Land Rover. Trifft das Auto einen Passanten, schießt binnen 60 Millisekunden ein Luftsack vor den Scheibenwischern heraus und mindert den Aufprall. Dabei bleibt genügend Sichtfläche frei, damit der Fahrer das Fahrzeug im Zweifel noch weiter lenken kann.

Der Zweiliter-Benziner Si4 leistet 240 PS, die Diesel zunächst 150 bis 190 PS Der Zweiliter-Benziner Si4 leistet 240 PS, die Diesel zunächst 150 bis 190 PS Quelle: Land Rover

Body in Stahl, Motoren vom Bruder Evoque

Für eine leichte Aluminium-Karosserie wie beim Range Rover reicht es beim Disco Sport nicht. Zum einen aus Kapazitätsgründen. Denn der Disco Sport wird gemeinsam mit dem Evoque (ebenfalls mit Stahl-Body) im Werk in Halewood bei Liverpool gefertigt. Zum anderen würde man dann den günstigen Einstiegspreis von 32.250 Euro nicht halten können. Zum Vergleich: ein Audi Q5 kostet mindestens 36.500 Euro, der BMW X4 37.200 Euro.

Vom Evoque stammen auch Motoren und Getriebe. Das heißt, Benziner und Diesel sind Vierzylinder-Turbo-Direkteinspritzer. Bei den Getrieben kann der Kunde zwischen manuellem Sechsgang-Getriebe oder der Neungang-Automatik wählen. Mit dem Zweiliter-Benziner Si4 leistet der Disco Sport 240 PS.

SUV-Fahrer lieben Diesel. Bedient werden sie mit 150 PS (TD4) oder 190 PS (SD4) und bei etwas Zurückhaltung mit dem Gasfuß auch mit einem sozialverträglichen Verbrauch. Land Rover verspricht 5,7 Liter auf 100 Kilometer (CO2: 149 g/km) für den TD4. Im kommenden Sommer folgt eine noch sparsamere Version, der eD4 (119 g/km CO2).

Auf Wunsch auch mit reinem Frontantrieb

Zur Hausphilosophie von Land Rover gehört die „Best-in-class off-road capability“, wie Chef-Ingenieur Nick Veale es auf der Pariser Messe ausdrückte. Wäre ja oberpeinlich, ließe sich ein Landy im Gelände die Wurst vom Brot nehmen. Trotzdem wird es den Discovery Sport mit reinem Frontantrieb geben. „Für Kunden, die nie oder nur selten ins Gelände fahren“, sagt Veale.

Für die anderen, also die „Könnte-wenn-ich-wollte-Fraktion“, gibt es viel Offroad-Technik. Genug, um sich zur Not von Kairo bis nach Kapstadt durchzuschlagen. Die Wattiefe liegt bei 60 Zentimetern, die Bodenfreiheit bei 212 Millimetern, der Böschungswinkel vorn bei 25, hinten bei 31 Grad, der Rampenwinkel bei 21 Grad und die Steigfähigkeit bei 100 Prozent (45 Grad).

Außerdem erhält das Auto das aus dem Range Rover bekannte „Terrain Response“-System. Es übernimmt je nach Modus die entsprechende Steuerung der Antriebskomponenten. Gewählt werden können „Normal“ und „Dynamic“ für die Straße sowie „Gras/Schotter/Schnee“, „Schlamm“ und „Sand“ für Touren abseits des Asphalts. Darüber hinaus verfügt der Discovery Sport über Bergabfahrhilfe, Bremskraft-Entriegelungssteuerung, Wassertiefenmessung (Wade Sensing) und Wankneigungskontrolle.

Im Februar 2015 kommt der Discovery Sport auf den Markt Im Februar 2015 kommt der Discovery Sport auf den Markt Quelle: Land Rover

Sportliche Ambitionen für die Straße

Bei allem, was sonst noch unterm Discovery Sport steckt (Mehrlenkerachse hinten, variable Lenkunterstützung, Torque Vectoring und adaptive Stoßdämpfer), könnte man glauben, das Auto ließe sich in Bestzeit über den Nürburgring treiben.

Auf der anderen Seite hält Land Rover bei den Assistenzsysteme den Anschluss. So hilft die Elektronik im Discovery Sport unter anderem beim Parken und Leuchten, beim Spurhalten und beim Überwachen des Toten Winkels. Sie erkennt Schilder und warnt vor Kollisionen beim Rückwärtsfahren, sie stabilisiert den Anhänger (bis zu 2,5 Tonnen Anhängelast) und bremst im Notfall auch ohne Zutun des Fahrers.

SUV mit Van-Eigenschaften

Wie Jaguar das neue Mittelklasse-Modell XE stattet auch Land Rover den Discovery Sport mit einem Infotainmentsystem aus, das sich auf Höhe der Zeit befindet. Apps vom Smartphone können über den Touchsreen bedient werden, die Navigation per Sprachbefehl. Außerdem gibt es einen WLAN-Hotspot.

Sechs USB-Buchsen im Auto verteilt verhindern den Streit darüber, welches Kind nun gerade unbedingt sein iPad aufladen muss. Kleinigkeiten wie diese oder auch die verschiebbare Rücksitzbank zeigen, wie familienorientiert Land Rover bei der Konstruktion des Discovery Sport vorgegangen ist. Schon im sehr frühen Stadium ließ man Eltern und Kinder (von Mitarbeitern) durch Prototypen klettern, um ja nichts zu vergessen, was im Alltag wichtig sein könnte.

Heraus gekommen ist eines der vielseitigsten SUV im Segment. Auch wenn man es ihm - glücklicherweise - nicht ansieht. So ein Auto, da sind sich viele Beobachter einig, so ein Auto würde gut zum VW-Konzern passen. Welches Markenlabel es dabei trägt, wäre da fast noch gleichgültig.

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