BMW will künftig seine Autos auch direkt über das Internet vertreiben. Den Händlern der Marke schmeckt das gar nicht.
München - Ihr Warenkorb enthält folgende Artikel: BMW 335i, Schaltgetriebe; Lederpaket Dakota; Aussenspiegelpaket; Park Distance Control hinten. Ein Alptraum für die BMW-Händler. Sie laufen Sturm gegen den vom bayerischen Autohersteller geplanten Internet-Verkauf. Werner Entenmann, Präsident des BMW-Händlerverbandes, sagte der "Wirtschaftswoche": "Wir haben BMW unmissverständlich gesagt, dass direkte Verkaufskanäle von uns abgelehnt werden müssen." Laut dem Magazin könnte BMW künftig neben dem neuen Elektroauto i3 auch alle anderen Modelle zusätzlich über das Internet verkaufen. BMWs Deutschland-Vertriebschef Roland Krüger sagte: "Wir können uns gut vorstellen, dass der Verkauf im Internet bei allen Modellen ergänzend eingesetzt wird." Zudem will BMW künftig über eine sogenannte "Mobile Sales Force" den Kunden auch zu Hause Autos verkaufen. Damit werde den veränderten Bedürfnissen Rechnung getragen. Niederlassungsnetz wird dünnerDas Niederlassungsnetz von BMW solle im Rahmen der Vertriebsstrategie "Future Retail" ausgedünnt werden, berichtet die "Wirtschaftswoche" weiter. Aus Unternehmenskreisen erfuhr das Magazin, dass BMW sich nur noch auf große Standorte wie München, Berlin, Hamburg, Frankfurt und Düsseldorf konzentrieren wolle. Eigene BMW-Niederlassungen in kleineren Städten würden nach diesem Plan langfristig verkauft oder geschlossen werden. Zuerst betroffen wären laut Wirtschaftswoche die Niederlassungen in Darmstadt, Kassel, Bremen, Dresden, Bonn und Chemnitz. "Wir achten auf Effektivität und Effizienz in allen unseren Konzernstrukturen. Dazu zählen natürlich auch die Niederlassungen. Die genannten Schließungen sind Spekulationen", sagte BMW-Sprecherin Birgit Hiller am Samstag der Nachrichtenagentur dpa.
Quelle: dpa |