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Ford GT (2017): Verbrauch - Downsizing-Panne in der 600-PS-Klasse

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Mann, ist der durstig: Die US-Umweltbehörde gibt für den Ford GT einen Verbrauch von 16,8 Litern pro 100 Kilometer an. Dabei baut Ford einen Downsizing-Motor ein.

Ford GT: Der 3,5-Liter-V6-Turbobenziner verbraucht laut US-Behörde fast 17 Liter pro 100 Kilometer Ford GT: Der 3,5-Liter-V6-Turbobenziner verbraucht laut US-Behörde fast 17 Liter pro 100 Kilometer Quelle: Ford

Detroit – Downsizing ist relativ. In der 600-PS-Klasse interessiert sich höchstens der Tankwart für den Verbrauch. Trotzdem peinlich für Ford: Die US-Umweltbehörde EPA gibt für den Supersportler GT einen Durchschnittsverbrauch von 14 Miles per Gallon an. Umgerechnet sind das 16,8 Liter pro 100 Kilometer.

Ford GT: Kleiner Motor, großer Verbrauch

Screenshot der EPA-Website: Links der neue Ford GT, rechts der Vorgänger Screenshot der EPA-Website: Links der neue Ford GT, rechts der Vorgänger Quelle: Fueleconomy.gov Man erwartet bei so einem Auto natürlich einen hohen Verbrauch, denn mit der Power eines Autos steigt die Toleranz gegenüber dessen Durst. Doch im Jahr 2017 muss jeder sparen. Für die Umwelt, den Geldbeutel und die Statistik. Viele Hersteller drücken mit Direkteinspritzung und Turboladern den Flottenverbrauch. Auch Ford im GT: Die dritte Generation des Supersportlers bekommt einen verhältnismäßig kleinen Motor.

Traditionell gehört ein V8 in echte Ford-Sportler. Seine Vorgänger schrieben Geschichte mit 4,2 bis 7 Litern Hubraum, zuletzt mit 550 Kompressor-PS. Und jetzt? Kommt ein V6, der so heißt wie der Vierzylinder im Mustang: Ecoboost. Stark, klar. Mit „mehr als 600 PS“ garantiert verdammt schnell. Die Rennversion gewann sogar in Le Mans. Trotzdem eine Nachricht wie ein Kolbenklemmer. Die Amis zitterten spontan um große Ford-Motoren.

Und wofür das Ganze? Der kleine, moderne Downsizing-Motor säuft wie ein großer. Trotz Turbos, trotz Direkteinspritzung, trotz Doppelkupplungsgetriebe, trotz Karosserie aus Carbon und Aluminium. Ingesamt verbraucht er laut EPA genauso viel wie der dicke V8 des Vorgängers. In der Stadt (21,4 l/100 km) und auf dem Highway (13,1 l/100 km) ist er sogar durstiger als der alte GT (19,6 bzw. 12,4 l/100 km).

Vergleich: Sportler und ihr Verbrauch laut US-Norm

Der V6-Benziner ist an ein Doppelkupplungsgetriebe gekoppelt und soll mehr als 600 PS leisten Der V6-Benziner ist an ein Doppelkupplungsgetriebe gekoppelt und soll mehr als 600 PS leisten Quelle: Ford Ökologisch ist der Ford GT damit nicht konkurrenzfähig. Der etwas andere Sportwagen-Vergleich - wegen der Vergleichbarkeit jeweils nach EPA-Norm: Ferrari 488 GTB (13,1 l/100 km), McLaren 570 S (12,4 l/100 km), Audi R8 V10 (13,8 l/100 km) und Porsche 911 Turbo S (11,2 l/100 km) verbrauchen in der realitätsnahen US-Wertung weniger Sprit – obwohl sie zum Teil mehr Zylinder haben, frei saugen, stärker sind oder beide Achsen antreiben.

Durstiger als der Ford GT sind nur Wenige. Zum Beispiel der Lamborghini Aventador (18,1 l/100 km) oder der Aston Martin V12 Vantage S (19,6 l/100 km). In beiden Autos arbeiten V12-Sauger mit Saugrohreinspritzung. Ein aufregendes Prinzip, das aber langfristig verdurstet.

Wenn sich an den EPA-Angaben nichts mehr ändert, sieht Fords neuer Image-Booster beim Thema Ecoboost irgendwie schon blöd aus. Denn selbst der Shelby-Mustang GT350 mit 5,2-Liter-V8 und 533 PS (14,7 l/100 km) verbraucht weniger als der GT. Downsizing klappt eben nicht immer.

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