VW tunt mit den Fans um die Wette: Auf dem GTI-Treffen am Wörthersee zeigen die Wolfsburger den „Design Vision GTI“ - eine Breitbau-Studie mit mehr als 500 PS.
Reifnitz – Erstaunlich elegant klettert Ulrich Hackenberg aus einem Polo R WRC. Unter den Blicken Hunderter VW-Fans streift sich der VW-Entwicklungschef sein Jackett über, nimmt ein Mikrofon in die Hand und begrüßt die Menge: „Herzlich willkommen zum 32. GTI-Treffen am Wörthersee!“ Quelle: MOTOR-TALK Längst hat VW erkannt, wie wichtig dieses Treffen für den Konzern ist. Einige Meter neben der Bühne beobachten Martin Winterkorn und Ursula und Ferdinand Piëch das Geschehen. Auf einer Veranstaltungsfläche mit der Größe eines Messestandes präsentiert VW, was der Konzern zu bieten hat: Neben Golf R Cabriolet und Beetle GSR steht der kürzlich vorgestellte Golf GTI, insgesamt zeigen die Wolfsburger etwa 20 Fahrzeuge. Doch mit sportlichen Serien-VW beeindruckt man hier niemanden – 300 PS in einem Kompaktwagen gehören in Reifnitz zum guten Ton. Studie: VW Design Vision GTIDeshalb griffen die VW-Ingenieure für das Wörthersee-Treffen tief in die Werkzeugkiste. Gemeinsam mit dem ehemaligen Design-Chef Klaus Bischoff kündigt Hackenberg den Höhepunkt der Show an: Er verspricht „einen echten Hammer“. Starke Worte, denen ein noch stärkeres Auto folgen muss. Immerhin hat VW 2007 an gleicher Stelle die Mittelmotor-Studie GTI W12 mit 650 PS vorgestellt. Quelle: MOTOR-TALK Mit dieser Leistung kann „der Hammer“ nicht mithalten. Dafür zeigt VW ein Konzept, das in den Grundzügen von den Fans kommt: Im „Design Vision GTI“ vereinen die Wolfsburger viele Ideen, die seit Jahren rund um den Wörthersee auf bewundernde Blicke stoßen. Zwei Turbolader und 503 PSAnstelle des 2,0-Liter-Turbobenziners sitzt im Design Vision GTI ein doppelt turbogeladener 3,0-Liter-Sechszylinder auf der Vorderachse. 503 PS und 560 Newtonmeter treiben per Doppelkupplungsgetriebe alle vier Räder an. So (über)motorisiert erreicht die Studie eine Spitzengeschwindigkeit von 300 km/h und sprintet in 3,9 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Ein ähnlicher Umbau ist seit Anfang der 90er-Jahre gang und gäbe: VW hat 1991 mit dem VR6 einen kompakten Sechszylinder-Motor vorgestellt, der in den engen Motorraum des Golf 3 passte. Schon wenige Jahre nach der Premiere bastelten clevere Schrauber die 174 bzw. 190 PS starken Aggregate in Golf und Jetta der ersten beiden Generationen. Mittlerweile findet dort sogar der R36-Motor aus dem Passat Platz. 20 Zoll und Breitbau am Design Vision GTIDas Design-Team um Klaus Bischoff hat den GTI neu interpretiert. Angeblich handelt es sich um einen futuristischen Ausblick, doch die verwendeten Elemente stammen aus den letzten 20 Jahren: Die Karosserie wächst um sieben Zentimeter in der Breite und erinnert an die Rieger-Breitbauten der 90er-Jahre. Ausladende Schürzen zitieren das aktuelle GTI-Design, eigens entworfene 20-Zoll-Räder schließen bündig mit den Radhauskanten ab. Zusätzlich strafften die Designer Dachlinie und Überhänge: Der Design Vision GTI baut sechs Zentimeter flacher und eine Daumenbreite kürzer als der Serien-GTI. Die modifizierten Scheinwerfer leuchten oberhalb des traditionellen Zierstreifens, gekürzte Standlicht-Halbkreise darunter. Nachbau erwünschtBischoff ermuntert die Fans: Wenn der Golf 7 seine ersten Modifikationen erfährt, dürfe man sich doch gerne an der Studie orientieren. Die wird es leider nicht in die Serienproduktion schaffen. Viele Zuschauer würden diese Idee mit Sicherheit umsetzen. Leider fehlt im aktuellen VW-Baukasten ein wichtiges Detail: Einen solchen Motor haben die Wolfsburger nicht im Programm. Der Golf R wird wie der Audi S3 auf den Vierzylinder setzen. Quelle: MOTOR-TALK |