Die DUH hat einen Renault Espace auf den Prüfstand geschickt und festgestellt, dass der NOx-Ausstoß die Grenzwerte teilweise massiv überschreitet. Renault widerspricht.
Berlin – Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) stellt den nächsten Autohersteller an den Pranger. Dieses Mal trifft es Renault. Der Lobbyverband hat diverse Abgastests mit einem Espace (mit 1,6-Liter-Diesel) durchgeführt und dabei Überschreitungen der Grenzwerte festgestellt. Genau wie vor wenigen Wochen beim Opel Zafira wurden die Tests von der Abgasprüfstelle der Berner Fachhochschule durchgeführt. Opel hatte die Vorwürfe bestritten. Insgesamt haben die Prüfer in Bern acht NEFZ-Messungen durchgeführt. Allerdings mit unterschiedlichen Fahrprofilen am Tag zuvor. Die sogenannte Vorkonditionierung ist Teil des offiziellen NEFZ-Test, um eine Vergleichbarkeit der Messungen sicherzustellen. Welchen Einfluss sie auf die gemessenen Stickoxide hat, zeigt der Test der DUH. Bei zwei Tests mit exakter Vorkonditionierung und kaltem Motor erreichte der Espace die Normwerte. Bei warmem Motor oder bei abweichender Vorkonditionierung sollen die gemessenen Werte in fünf Fällen um das 13- bis 25-Fache über dem erlaubten Wert gelegen haben. So hohe Werte hat die DUH noch nie gemessen„Bei unseren Nachprüfungen zeigte sich ein bestimmtes Muster“, sagt DUH-Geschäftsführer Jürgen Resch. Nur wenn der Renault "in einer ganz bestimmten Form auf die am Folgetag stattfindende Prüfung vorbereitet wurde, bestand er diese mit Bravour.“ Abweichungen in der Vorkonditionierung bzw. Tests mit warmem Motor hätten hingegen zu Werten geführt, die die DUH „in dieser Höhe noch nie gemessen“ habe. UPDATE: Renault betonte, dass alle im Verkauf erhältlichen Modelle den vorgeschriebenen Werten entsprächen. "Im August hat der ADAC das gleiche Espace Modell ebenfalls getestet und festgestellt, dass die Normwerte eingehalten werden", teilte das Unternehmen mit. "Renault wird schnellstmöglich alle nötigen Maßnahmen ergreifen, um die Testergebnisse zu analysieren und aufzuklären." Die angewandten Testverfahren seien nicht durchgängig konform mit den Regelmessverfahren, argumentierte der Autobauer. "Wie in dem Bericht der Universität vermerkt, ergaben die Tests breit gestreute Ergebnisse und erfordern "weitere Messungen"." [url=http://www.duh.de/pressemitteilung.html?&tx_ttnews[tt_news]=3681#download]Hier findet Ihr[/url] die von der DUH veröffentlichten Testergebnisse. |