In der feinen Mittelklasse soll der Jaguar XE künftig die süddeutsche Konkurrenz ärgern. In Paris nahmen wir schon mal Platz und sprachen mit dem leitenden Entwickler.
Von MOTOR-TALK Reporter Michael Specht
Paris - Einen Jaguar zu fahren, das ist kein Mainstream wie Audi, BMW oder Mercedes. Da schwingt noch immer ein bisschen Exotik und Britishness mit. Erst recht seit diesem Jahr, als die Engländer dem F-Type Roadster das bildschöne Coupé zur Seite stellten. Wirklich wachsen kann Jaguar aber nur durch Volumenmodelle: Solche wie die neue Mittelklasselimousine XE. Die viertürige Limousine hat gute Chancen, den XF als Bestseller abzulösen. Beim Händler steht der XE ab nächsten Juni. Einziger im Segment mit Aluminium-Karosserie![]() Damit will Jaguar einerseits seine Leichtbaukompetenz unter Beweis stellen – auch XJ und F-Type sind aus Alu – zum anderen aber auch eine sehr feste Struktur erzielen. Sie ist Grundvoraussetzung für gutes Handling. Besonders dann, wenn man das Ganze noch um ein paar feine Fahrwerkszutaten ergänzt, wie die elektromechanische Lenkung (erstmals im Jaguar), die Doppelquerlenker-Aluminiumvorderachse (anstatt wie üblich McPherson), die Integral-Hinterachse (ebenfalls aus Alu) sowie geschmiedete Alu-Achsschenkel. Alles zusammen, so verspricht es zumindest Entwicklungsleiter Kevin Stride, soll den XE zur „Fahrmaschine im Segment“ machen. Bei BMW dürfte dies für ein Schmunzeln sorgen – warten wir ab, wer zuletzt lacht. Der XE hat nie einen Windkanal gesehenZum zweiten – und dies ist einmalig im Automobilbau – stand der XE während der Entwicklung nie in einem Windkanal. Weder als Clay-Model noch als Prototyp. Die Optimierung in Sachen Aerodynamik entstand ausschließlich am Computer. Das sparte Zeit und zig Millionen Euro. Heraus kam ein cW-Wert von 0,26. Rekord bei Jaguar. Ermöglicht hat diese simulierte „Luftnummer“ die amerikanische Firma Exa. Sie entwickelte hierfür eine aufwändige Software namens PowerFlow. Mit ihr kann auch die Akustik im Innenraum oder die Kühlung des Motors bis auf ein dB(A) beziehungsweise bis auf ein Grad Celsius genau bestimmt werden. ![]() Zeitloses Design, sportlicher AuftrittMit 4,67 Meter Länge passt der XE recht gut zwischen C-Klasse und Dreier BMW. Chefdesigner Ian Callum gelang eine gut proportionierte Limousine ohne Schnörkel, Sicken und „Droppingline“, zeitlos und elegant. Vorne wie hinten sitze ich mit 1,80 Meter Körpergröße bequem, trotz des leicht schrägen Dacheinzugs kratzt auch im Fond kein Haupthaar am Himmel. Gelungen ist auch das Armaturenbrett: Klar gezeichnet, aufgeräumt und ohne Firlefanz, angenehme Materialien und gute Verarbeitung. Der XE steht hier Mercedes und Co in nichts nach. Sparsamer EinstiegsdieselVorausfahren will der Brite in Sachen Effizienz. Dazu haben die Motoren-Entwickler einen komplett neuen Diesel-Vierzylinder entworfen. Er bildet den Auftakt zur sogenannten Ingenium-Generation. Intern läuft das modular aufgebaute Aggregat unter der Bezeichnung AJ 200. Ausgerüstet ist der Selbstzünder mit allem, was heute State of the Art ist: steifes Alugehäuse, Graugussbuchsen, variable Ventilzeiten, elektronische Ölpumpe, zwei Ausgleichswellen, selektiver Kat, Abgasrückführung, Euro 6 sowie Common-Rail-Direkteinspritzung mit bis zu 1.800 bar Druck. Im Ergebnis bedeutet dies 163 oder 180 PS bei 380 beziehungsweise 400 Newtonmeter Drehmoment. Kevin Stride verspricht darüber hinaus exzellente Laufruhe und einen Verbrauch von nur 3,8 Litern oder 99 Gramm CO2 pro Kilometer. Damit wäre der XE der effizienteste Jaguar, der je vom Band rollte. V6-Kompressor aus dem F-Type![]() Neue Benziner befinden sich derzeit in der Entwicklung und werden nicht vor 2016 im Serieneinsatz sein. Da Jaguar in diesem Segment nicht nur Vierzylinder anbieten kann, dient als Topmotorisierung der 3.0-Liter-Kompressor-Sechszylinder, wie er auch im F-Type sitzt. Der 90-Grad-V6, abgeleitet von Jaguars Fünfliter-V8-Kompressor, leistet stramme 340 PS und entwickelt ein Drehmoment von 450 Newtonmeter. „Dies ermöglich einen Spurt von 0 auf 100 km/h in nur 5,1 Sekunden“, sagt Stride. Endlich mit zeitgemäßem InfotainmentWie in dieser Klasse üblich, stattet Jaguar seine neue Limousine mit diversen Fahrerassistenzsystemen sowie der neuesten Infotainment-Technik aus. Zeit wurde es. Der alte Baukasten war so überholt, dass mancher Kunde geneigt war, zu einer anderen Marke zu wechseln. Jetzt kann er bleiben. Und sich freuen, über seinen Exoten zwischen all den süddeutschen Business-Bestsellern in seiner Eigenheimsiedlung. Update: Hier gibts News zum Jaguar XE. |

Und genau darauf warte ich noch
Jo, so ist es nichts Halbes und nichts Ganzes
Tja, CNG wäre was - ich fahre ja schon LPG.
Aber selbst hier in Frankfurt bedeutet CNG für mich einen Umweg von ~40 Minuten im Berufsverkehr nur um zu tanken.
Naja, und die Regierung und die Autoidioten? Lassen lieber Chemiewerke rumfahren anstatt für 5€ mehr den guten alten Sauger samt Gasfester Ventile wieder von der Leine zu lassen.
Was mir auch noch fern ist: Warum kein LPG? Das Tankstellennetz ist immens besser.
Und vereinbar sollte das in der Serie eigendlich auch sein.
Bis November 2016 gab es den Leon auch als besonders sparsamen Ecomotive mit einem durchzugstarken sparsamen Dieselmotor. Dieser lässt sich bei nicht verkehrsbehindernder Fahrweise mit circa 3,7-4 Litern DieselKRAFTstoff auf 100km bewegen.
Wurde aber wegen fehlender Nachfrage, wie auch andere Ecomotive Modelle bei Seat, die Greenline Modelle bei Seat und die Blue Motion Modelle bei VW einfach gestrichen.
Dabei sind diese Fahrzeuge gerade für Vielfahrer und Berufspendler, die sparsam und günstig fahren möchten, absolut alternativlos.
Wer will sich schon mit so einem reichweitenschwachen batteriebetriebenen Krankenfahrstuhl von einer Ladestation zur Nächsten quälen ?
Die Erdgasfahrzeuge sind vielleicht eine kleine Spielerei, aber wie schon im Artikel erwähnt überwiegen die Nachteile.
Zu wenig Tankstellen, Platzverlust und dann war da doch was im Hause VW mit explodierenden Gastanks.
Im Rahmen der Hexenjagd auf bewährte Verbrennungsmotoren durch fachunkundige Medienvertreter und fanatische fahrzeughassende Ideologen sollten aber die Preise für gebrauchte Ecomotive, Greenline und Blue Motion Fahrzeuge fallen, und somit sparsame gute Autos zu erschwinglichen Preisen zu haben sein.
ok, es geht hier primär um den motor. kann ich nix zu sagen. bin noch nie gas gefahren.

aber was mir besonders positiv auffällt: ein cockpit OHNE aufgesetztes tablet! ohne durchgehenden klavierlackstreifen oder alu/holzoptik und MIT ordentlich erkennbarem senkrechtem mittelteil.
es gibt sie noch, die guten dinge. schon alleine deshalb würd ich das auto kaufen. naja, vielleicht.
Bei nicht Verkehrsbehinderder Fahrweise würde der Erdgas Leon auch nicht mehr kg Erdgas brauchen als der TDI Liter Diesel. Eher weniger.
Außerdem ist das Auto praktisch monovalent. Fährt nur mit Benzin wenn es unter -10 Grad ist, 140ml nach dem Gas tanken oder wenn das Gas leer ist.
Zumindest der Audi 2l Erdgasmotor ist höher Verdichtet als die Benzinversion. Dazu gibt es noch weitere Modifikationen an den Vw Erdgasmotoren. Beispielsweise ein Lambda-Split Verfahren damit der Katalysator auf Temparatur kommt oder bleibt.
Was kostet denn die TÜV-Prüfung des Erdgastanks nach 10 Jahren. Die Gaszylinder müssen raus, endoskopiert und abgedrückt werden. Allein die Montagearbeiten werden 4-stellig kosten. Das muss man erstmal sparen.
Wirklich? Bei der Astra CNG Vorstellung wurde ich von den VW Fans drauf hingewiesen, das ein großer Benzintank das wichtigste bei nem CNG ist. Der Astra hatte ja immerhin ca. 4kg mehr CNG Tank, aber dafür nen kleinen Benzintank was ganz angeblich schlecht war. Es könnte ja mal sein, das man nach Spanien fährt und es dort keine CNG Tankstellen gibt.....na ja, scheinbar doch jemand meiner Meinung
Das sollte er auch denn immerhin stecken in einem kg CNG mehr als 30% mehr Energie als in einem Liter Diesel
http://www.gibgas.de/Fakten/Preis/PreisfindungMonovalent bzw. auf CNG optimiert hieße auch die 130 Oktan besser zu Nutzen, dafür bräuchte man aber aufgrund der deutlich ansteigenden Spitzendrücke im Brennraum aber deutlich massivere Motoren. Die meist recht filigranen Benzimotoren (darf ja alles nix wiegen und gleichzeitig nix kosten) werden das nicht aushalten.
Irgendwie frage ich mich schon warum in Deutschland CNG so hochgelobt wird.
Viel besser wäre es, wenn die Pkw-Hersteller werksseitig LPG-Fahrzeuge mit
modernen flüssig einspritzende Anlagen anbieten würden. Diese funktionieren
mittlerweile sehr gut und sind nicht so kostenintensiv wie die CNG-Anlagen bei
denen es nach 10 Jahren richtig teuer werden kann. Desweiteren gibt es LPG-
Tankstellen genügend.
Das ist meine Meinung dazu, die muß auch nicht jeder haben.
über 15km zur nächsten Tankstelle is keine Option
LPG is da deutlich komfortabler
Auch wenn es ein CNG ist, halte ich es für eine bodenlose Frechheit, im Februar 2018 noch Euro 6b Fahrzeuge neu zu verkaufen.
Da die Reichweite mit Benzin größer ist als mit Erdgas, stellt sich auch die Frage der Besteuerung und der zukünftigen Fahrverbote. Denn mit Benzin gibt es weder CO2 Vorteil noch freie Fahrt nach den absehbaren Verschärfungen in Umweltzonen.
Im Grunde ist das wieder ein Betrugsversuch am Kunden, der sich nicht umfassend selbst informiert, sondern auf die Werbung des W Konzerns und seiner Lobhudler in den Medien reinfällt.