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Ford Edge: Erste Bilder - Ein kanadischer Chromschrank entdeckt die Welt

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Der nächste Ford Edge kommt mit einer klaren Mission nach Europa: Er soll Audi, BMW und Volvo die Kundschaft abjagen. Erste Bilder und Eindrücke von der Premiere in Köln.

Das ist der Ford Edge: In Europa fährt das große SUV ab dem dritten Quartal 2015 ausschließlich mit Diesel und Allrad herum Das ist der Ford Edge: In Europa fährt das große SUV ab dem dritten Quartal 2015 ausschließlich mit Diesel und Allrad herum Quelle: Ford

Köln - Ganz schön mutig: Mit Audi Q5 und Q7, VW Touareg und Volvo XC90 sind die Konkurrenten des neuen Ford Edge zahlreich. Doch bei Ford glaubt man, für ein SUV so groß wie ein Q7, preislich aber eher so Q5, sei durchaus noch Platz auf dem Markt.

Damit distanzieren sich die Amerikaner von schnöder Volumenkonkurrenz wie Kia Sorento und Co, und hoffen auf kostenbewusste Audi- oder BMW-Umsteiger. Sie sollen sich freuen, dass sie bei Ford nicht jedes bisschen Ausstattung extra bezahlen müssen.

Bei Ford bekommen sie künftig einen großen Chromgrill mit viel Auto dahinter: Viel länger als der 4,81 Meter lange Edge darf ein SUV in Europa nicht sein, in den USA geht das noch als "mid sized" durch. Mit seinen 1,93 Metern Breite (ohne Spiegel) und 1,70 Metern Höhe steht der Edge breit und beeindruckend auf riesigen 20-Zoll-Rädern. Der Radstand des neuen Weltmodells beträgt 2,85 Meter, der Edge wiegt mindestens 1.950 Kilogramm.

Ein bisschen Oberklasse

MOTOR-TALK Redakteur Björn Tolksdorf bei der Premiere des Ford Edge in Köln MOTOR-TALK Redakteur Björn Tolksdorf bei der Premiere des Ford Edge in Köln Quelle: MOTOR-TALK Ob der wuchtig-amerikanische Edge Europas zahlungskräftiger Kundschaft gefällt, muss sich erst zeigen - auch, ob Ford in der Serie das dafür nötige Verarbeitungsniveau erreicht. Da zeigt die Vorserie noch Schwächen, aber bis zum Marktstart im 3. Quartal 2015 ist ja noch Zeit.

Bei der Materialauswahl zeigt Fords große Kante (dt. f. Edge) dagegen Stil: Feines Leder, gepolstertes Armaturenbrett, Aluminium. Schöne Farbkontraste und eine Mittelkonsole, prächtig wie ein Designer-Couchtisch. Das alles hat schon etwas von Oberklasse; mit beheiz- und kühlbaren Vordersitzen, viel Platz im Fond und einem gewaltigen Kofferraum - 1.788 Liter sollen es bei umgelegter Rückbank sein.

Lenkrad, Lärm und großer Bildschirm

Im Edge bietet Ford erstmals die kürzlich vorgestellte adaptive Servolenkung an. Ein kleines Modul im Lenkrad verändert die Lenkübersetzung abhängig von der Geschwindigkeit. So soll der nötige Kraftaufwand vor allem im Stadtverkehr um 30 bis 40 Prozent reduziert werden.

Zusätzlich geht es mit Geräuschen gegen den Lärm: Wie bei der deutschen Konkurrenz, löschen Schallfrequenzen aus der Edge-Audioanlage störenden Motorenlärm aus. Eine Stereo-Frontkamera hilft beim Ein- und Ausparken.

Daneben bietet Fords Edge alles, was auch in kleineren Ford-Modellen angeboten wird: eine durch Fußwedeln öffnende Heckklappe, den Parkassiststenten, der auch quer ein und ausparkt, und das Multimediasystem Sync II, das demnächst im Focus Facelift erstmals nach Europa kommt. Hinzu kommt ein weiteres Oberklasse-Feature, das lange angekündigt war: Gurt-Airbags für die rückwärtigen Passagiere.

Feine Materialien, klare Linien: Im Ford Edge sollen sich auch Umsteiger süddeutscher Marken wohlfühlen Feine Materialien, klare Linien: Im Ford Edge sollen sich auch Umsteiger süddeutscher Marken wohlfühlen

Diesel in Europa, Benziner in den USA

Gänzlich unamerikanisch das Motorenangebot, mit dem der große Ami nach Europa fährt: Die Basis bildet ein 2,0-Liter-Turbodiesel mit 180 PS und 400 Newtonmeter maximalem Drehmoment, bei einem CO2-Ausstoß von 149 g/km (entspricht ca. 5,6 Liter Diesel je 100 km).

Der vorläufige Topmotor holt aus dem identischen Hubraum 210 PS, 450 Newtonmeter und emittiert zehn Gramm CO2 mehr (ca. 6 Liter Diesel/100 km, vorläufige Werte). Diesen Motor will Ford serienmäßig mit einem Sechsgang-Doppelkuppungsgetriebe liefern. Ein serienmäßiger Allradantrieb verbessert die Traktion.

Bleibt in Europa vorerst alles Diesel, bekommen US-Kunden nur Benziner: Sie können wählen zwischen einem Vierzylinder mit 2,0 und zwei V6 mit 2,7 oder 3,5 Litern Hubraum. Transatlantische Einigkeit herrscht dafür bei der Montage: Vorerst bedient Ford den europäischen Markt aus dem Okaville Assembly Complex in Kanada. Dort entstehen auch die Edge für den US-Markt.

Da wie hier, lässt sich mit großen SUV richtig Geld verdienen. Fords Europa-Absatz wird der Edge auf jeden Fall steigern - schließlich wurde er hierzulande bisher nicht angeboten. Andererseits: Fehlende Benzinmotoren, das Fehlen einer Einstiegsversion ohne Allrad und die Produktion in Amerika - das alles legt nah, dass es der Edge erst mal langsam angehen lässt. Und was soll er kosten? Da hält sich Ford noch bedeckt. Wir vermuten: Knapp unter 40.000 Euro stehen in der Preisliste.

Ford Edge: Fahrbericht, erster Test, technische Daten, Preis

Avatar von bjoernmg
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