Wer bei Wasserstoff an Ökomobile und Toyota Mirai denkt, liegt bei dieser Studie falsch. Zumindest ein bisschen. Hier versteckt sich Renntechnik in italienischem Design.
Genf – Wasserstoff ist oberflächlich betrachtet das neue Öko. Und öko ist in vielen Innenstadtbezirken ziemlich hip. Diesen Pininfarina kann man sich auf Hamburgs Schanze oder im Prenzl’berg dennoch nicht so richtig vorstellen. Dafür hätten am H2 Speed Concept sicher V8-Enthusiasten und Turbo-Fetischisten ihre Freude. Die ultraflache Studie treiben gleich zwei Elektromotoren mit zusammen 503 PS (370 kW) an. Ihre Kraft ziehen sie aus einer mit Wasserstoff betriebenen Brennstoffzelle. Die Kombination soll leicht sein und viel Power bieten, unterstützend kommt noch Bremsenergie-Rückgewinnung hinzu. Aus dem Stand schafft der 1.420 Kilo schwere Flitzer auf dem Papier Tempo 100 in 3,4 Sekunden, die Spitze liegt bei über 300 km/h. Vorn und hinten kommen Pushrod-Radaufhängungen zum Einsatz, gebremst wird mit Carbon-Scheiben. Ein Modul für den „Kompressor-Sound“Klingt nach Rennwagen? Richtig. Die Technik stammt von der Firma GreenGT, die den Antrieb für einen Le-Mans-Rennwagen entwickelte. Die Briten haben sich auf Öko-Renner spezialisiert, tüftelten am Speed Concept zwei Jahre. Ein Sound-Modul soll nach „Kompressor-Technologie“ klingen. Soll. Denn wahrscheinlich bleibt es bei einer Studie. Doch Technik ist das eine, Optik das andere. Und da kennt sich Pininfarina bekanntlich aus. Die Italiener, die sich mittlerweile am indischen Mahindra-Konzern angedockt haben, konzipierten einen 1,02 Meter niedrigen Sportwagen mit außergewöhnlicher Optik: Auf 4,70 Meter Länge bietet der Zweitürer breite Spoiler und Streben sowie bunte Applikationen in grellem Gelb und Rot. Besonderes Merkmal: offene Flanken, wie eine drittklassige B-Jugendmannschaft im Abstiegskampf. Es scheint also, als wollte das H2 Speed Concept sagen: Ich bin alles, nur kein Öko. Und das, obwohl aus dem Auspuff nur Wasser kommt. |