In Italien ist die Familie sehr wichtig. Deshalb setzt Fiat jetzt auf Verwandtschaft und fördert den Nachwuchs der Baureihe 500. Eine Fahrt mit dem kleinsten Siebensitzer, den man in Deutschland kaufen kann.
Mailand - Im Juni hat Fiat den 500L in einer Trekking-Version ins Gelände geschickt. Jetzt folgt mit dem 500L Living eine Variante für die kinderreichen Familien, mit sieben Sitzplätzen und 20 Zentimeter mehr Raum. Der neue Großraum-Cinquecento startet im Herbst und kostet rund 19.000 Euro. Fiat 500L Living: Mehr Heck, mehr RaumQuelle: Fiat Seine neue Größe erzielt der Living-Fiat allein durch einen Anbau am Heck. Radstand (2,61 Meter) und Breite (1,78 Meter) sind mit denen des normalen "L" identisch. Doch hinter der Tankklappe streckt sich der Kleine bis zum Siebensitzer-Format. Trotz ausladendem Heck macht der Fiat 500L weiterhin eine gute Figur. Wer dennoch ein wenig von dem großen Hinterteil ablenken möchte, kann eine Lackierung in zwei Farben bestellen. Im 638 Liter großen Kofferraum des Living stecken zwei zusätzliche Sitze. Diese lassen sich mit einfachen Handgriffen aufrichten, jedoch weniger einfach besetzen. Für Erwachsene ist die Kletterpartie ins Heck des 500L Living trotz der verschiebbaren Rückbank ein Abenteuer. Der knappe Bein- und Fußraum macht die beiden Einzelsitze letztlich zu Reiseplätzen für den Nachwuchs. Ohne Passagiere hinter der ersten Reihe fasst der kleine Van 1.704 Liter Ladung. Das ist selbst für anspruchsvollere Transportaufgaben genug. Ablagen und Fächer gibt es ohnehin genügend und an den richtigen Positionen. Drei Motoren zum Marktstart, zwei folgenQuelle: Fiat Zum Marktstart bietet Fiat drei Motoren an. Einziger Benziner ist zunächst der zweizylindrige Twin-Air-Turbo mit 0,9 Litern Hubraum und 105 PS. Der genügt dem 500L Living für entspanntes Vorankommen, trinkt aber viel: Fast acht Liter Benzin pro 100 Kilometer zerstäubten die Einspritzdüsen auf der Testfahrt. Die beiden Diesel passen besser zum größten Cinquecento. Sie schöpfen 85 PS bzw. 105 PS aus Hubräumen von 1,3 und 1,6 Liter. Dank ihrer höheren Drehmomente erlauben sie schaltfaules Fahren. Das stände dem Benziner gut zu Gesicht. Zum Jahresende ergänzt Fiat einen Benziner und einen Selbstzünder mit je 120 PS. Fahrwerk mit Dolce-Vita-AbstimmungDer Fiat 500L Living fährt entspannt und unaufgeregt. Die feine Federung schluckt Bodenunebenheiten und neigt den kleinen Van in schnellen Kurven nach außen. Die Lenkung arbeitet recht genau, die Bremse greift weich und gut dosierbar. Quelle: Fiat Zur Serien-Ausstattung zählen in allen Versionen Klimaanlage, Tempomat, ein Radio mit Touchscreen-Bedienung und Zentralverriegelung mit Fernbedienung. Zweifarben-Lackierung, Navigationssystem und Espresso-Maschine kosten Aufpreis. Die genauen Preise stehen noch nicht fest und werden erst zum Verkaufsbeginn bekanntgegeben. Die Verkaufsziele für die beiden Derivate des Fiat 500 sind eher verhalten. 15 Prozent sollen die Trekking-Versionen ausmachen, für die siebensitzigen Living-Variante werden für den deutschen Markt gar nur zehn Prozent Anteil am Volumen des 500L prognostiziert. Quelle: SP-X |