In Genf präsentiert Porsche den fertigen Le-Mans-Renner 919. Mit ihm will Porsche auf der Langstrecke siegen. Daneben debütiert einer, der das schon geschafft hat.
Genf - Mit dem 919 will Porsche wieder siegen. Besonders in Le Mans, wo 16 Jahre kein Werksporsche fuhr, aber auch überall sonst, wo die Langstrecken-Rennserie WEC (World Endurance Championship) Station macht. Zwar behaupten die Zuffenhausener, dass es nur darum gehe, ins Ziel zu fahren. Doch ist auch klar, dass Porsche nicht antritt, um zu verlieren. Sollte das dennoch passieren, hat Porsche ein weiteres Auto im Ärmel. Neben dem 919 debütiert in Genf der 911 RSR. Und das obwohl er in diesem Jahr bereits die 24 Stunden von Daytona gewonnen hat. Strenge GeheimhaltungZum LMP1-Renner verrät Porsche wenig. Laut Reglement darf er nicht länger als 4,65 oder höher als 1,05 Meter sein. Seine Breite muss zwischen 1,80 und 1,90 Metern betragen. Hinter der Fahrerkabine arbeitet ein 2,0-Liter-V4-Benziner, der auch eine tragende Funktion im Carbon-Chassis übernimmt. Der V4 arbeitet mit Direkteinspritzung und Turbo, dreht 9.000 Touren hoch und leistet rund 500 PS. Seine Kraft wird an die Hinterachse übertragen. In Le Mans darf der Turbobenziner laut Reglement pro Runde (13,65-Kilometer, 75 Prozent Volllast) 4,64 Liter schlucken. Weil das LMP1-Reglement vor allem Effizienz fordert, arbeitet der Verbrenner mit zwei Energie-Rückgewinnungssystemen zusammen. Zum einen wird ein Elektrogenerator vom Abgasstrom angetrieben, zum anderen wird ähnlich dem 918 Spyder die Bremsenergie an der Vorderachse zurückgewonnen und in wassergekühlten Lithium-Ionen-Batterien gespeichert. Gibt der Generator die gewonnene Energie an die Vorderräder ab, verfügt der 919 über einen temporären Allradantrieb. Die Leistung der Elektromotoren liegen bei geschätzten rund 300 PS. Debüt für einen RennsiegerIm gleichen Design wie den 919 präsentiert Porsche in Genf den 911 RSR. Er soll ebenfalls bei den diesjährigen Läufen der WEC starten. Allerdings in der GT-Klasse. Porsche ist damit der einzige Hersteller, der in beiden Klassen mit Werksfahrzeugen vertreten ist. Den Motor übernimmt der auf dem normalen 911 (991) basierende 911 RSR von seinem erfolgreichen Vorgänger, dem 911 GT3 RS. Der Vierliter-Sechszylinder-Boxermotor leistet 470 PS und leitet seine Kraft an ein Sechsgang-Renngetriebe. Dem 919 wird er damit nicht davonfahren. Allerdings muss er das auch nicht, das Rennen um den ersten Sieg hat er schließlich schon längst gewonnen. |