Bentley verrät fast keine Details zum EXP 10 Speed 6. Trotzdem freuen wir uns über diese Studie. Schließlich ist sie eine der wenigen, die bis zur Premiere geheim blieb.
Genf – Der VW-Konzern-Abend: 13 Autos und ein Motorrad rollen auf einen Drehteller und werden eifrig beklatscht. Von Martin Winterkorn, den VW-Vorständen und ein paar hundert Journalisten. Doch leider geisterte fast alles, was hier auf dem Drehteller landet, schon vor der Premiere durchs Internet. Neben dem angekündigten Seat-SUV hatte der Abend nur eine Überraschung zu bieten: den Bentley EXP 10 Speed 6. Quelle: Bentley Wen diese Tatsache kalt lässt, den reißt das Aussehen des Experimentalfahrzeugs (daher EXP) beinahe vom Messehocker. Denn mit der Studie stellt Bentley das schärfste Modell seit Jahren vor. Das Schönste daran: Allein in der Pressemitteilung fällt das Wort „future“ sechs Mal. Dazu lässt die einfache Ankündigung "It could be a future model line, alongside the Continental GT", eine Serienfertigung als neue Modellinie neben dem Continental GT sehr wahrscheinlich wirken. Noch keine Details zum Bentley-SportlerWeniger schön: Bentley verrät zur Premiere des zweisitzigen Coupés keinerlei technische Details. Nur so viel: Unter der Haube könnte in Zukunft ein leistungsstarker Hybrid-Antrieb arbeiten. Im vergangenen Jahr stellte Bentley eine Mulsanne-Studie mit Stromunterstützung vor; in Serie bringen die Engländer die Technik aber erst beim kommenden SUV Bentayga. Trotzdem sind die Versprechungen für eine potenzielle neue Baureihe groß: Sie soll schneller fahren und beschleunigen als alle Konkurrenten. Klar ist jetzt schon, dass das Modell dafür wesentlich leichter und kleiner als der schwere Continental GT (2,2 Tonnen) werden muss. Das Highlight ist der InnenraumAm Ende bleibt das Experimentalfahrzeug vor allem eine Design-Ankündigung. Hüftschwung, Kühlergrill und Scheinwerfer entwickeln die aktuelle Bentley-Linie weiter. Mit der Lackierung in einem dunkleren, metallischen „British Racing Green“ und dem Namen verweist Bentley auf die eigene Tradition. „Speed 6“ hießen bereits um 1930 die Hochleistungsautos der Briten. Highlight der Studie ist der Innenraum. Neben den wahrscheinlich edelsten Sportsitzen der Automobilgeschichte und einem 12-Zoll-Touchscreen findet man - „ganz Bentley“ - dickes Leder, Bronze, Aluminium und Türverkleidungen aus Kirschholz. Ein Bentley "Speed 6" kommt frühestens in vier JahrenQuelle: Bentley Bei den Armaturen verbinden die Briten Moderne und Tradition: Während der Drehzahlmesser klassisch analog funktioniert, werden Geschwindigkeit oder andere Informationen auf einem Display angezeigt. Im Heck hat Bentley ein vierteiliges Kofferset aus Leder von „Poltrona-Frau“ verstaut. Den Markenname kennen nicht viele, doch allen ist klar, dass er für viel Geld steht. Übrigens, zum Einstiegsmodell wird die potenzielle Serie sowieso nicht. Wenn der „Speed 6“ kommt, wird er laut „Auto Motor und Sport“ so teuer wie der Continental GT - und der startet bei 170.051 Euro. Aber bis dahin dauert es noch mindestens vier Jahre. |