Nach mehr als 70 Jahren belebt Polaris das legendäre Motorrad Indian Scout wieder. Mit 255 Kilogramm soll das neue Bike mit altem Namen das leichteste Motorrad seiner Klasse werden.
Griesheim - Mit der Indian Scout kehrt nach über 70 Jahren eine Legende unter den Motorrädern zurück - oder zumindest ihr Name. Das erstmals in den 20ern gebaute Modell ist berühmt für berüchtigte Steilwand-Fahrten in der „Wall of Death“ und als Maschine des bekannten Rennteams „Indian Wrecking Crew“. Der Neuseeländer Burt Munro erzielte noch 1967 auf seiner modifizierten Indian Scout aus dem Jahr 1920 mehrere Geschwindigkeitsrekorde auf dem Bonneville-Salzsee in Utah (USA). Seine Geschichte wurde später in dem Film "The world's fastest Indian" mit Anthony Hopkins verfilmt. Fokus auf Komfort und FahrdynamikDas neue Modell mit dem alten Namen wiegt fahrbereit nur 255 Kilogramm. Damit ist die Scout das leichteste Motorrad ihrer Klasse (gemeinsam mit den Harley-Modellen Forty-Eight und Seventy-Two). Das Bike ist ein von Grund auf neu Quelle: Indian entwickelter Mittelklasse-Cruiser mit einem flüssigkeitsgekühlten V2-Motor mit 1.133 ccm Hubraum und 100 PS Leistung. Das maximale Drehmoment soll 98 Nm bei 5.900/min betragen. Ganz im Geist der historischen Vorgängerin soll sich die Scout 2015 durch ein extrem stabiles Fahrwerk auszeichnen. Das Rückgrat bildet ein Rahmen aus Leichtmetallguss. Zur Technik gehören weiter eine elektronische Kraftstoff-Einspritzung mit Lambda-Sonde, der „Drive-by-wire“- Gasgriff und ein Sechsgang-Getriebe mit als Overdrive ausgelegtem letztem Gang. Zum Serienumfang zählt eine Bremsanlage mit integriertem ABS. Dank der niedrigen Sitzhöhe von 64,3 Zentimetern, dem handlichen Fahrverhalten und dem relativ geringen Gewicht der Maschine sollen Fahrer der verschiedensten Staturen selbst mit wenig Erfahrung leichten Zugang zur Scout finden. Im Fokus stand bei der Entwicklung ein besonders ausgewogenes Verhältnis von Komfort und Fahrdynamik. Zwei Federbeine statt StarrrahmenDie schnörkellose Linienführung ist an den Starrrahmen der klassischen Scout angelehnt. Tatsächlich Quelle: Indian aber sorgen am Hinterrad der neuen Indian zwei Federbeine für angemessenen Federungskomfort. Bei einem Radstand von 1,56 Metern lässt die Bodenfreiheit von 13,5 cm Schräglagen bis zu 31 Grad zu. Der tiefe Schwerpunkt der Scout begünstigt zudem das agile Fahrverhalten bei allen Geschwindigkeiten. Ein Solo-Sitz, der mit hochwertigem, naturfarben gegerbtem Leder bezogen ist, macht aus der neuen Scout eine echte Indian. Sie ist das einzige Motorrad, das ab Werk mit einem solchen Sitz angeboten wird. Die Indian Scout wird in den Farben Thunder Black, Indian Motorcycle Red sowie in den Matt-Lackierungen Silver Smoke und Thunder Black Smoke erhältlich sein. Die Neuinterpretation wird Anfang Oktober auf der Motorradmesse Intermot in Köln der Öffentlichkeit vorgestellt und kommt im Modelljahr 2015 in Deutschland zu Preisen ab 12.990 Euro auf den Markt. Über die Neugründung(en):Indian wurde 1901 gegründet und ging 1953 in Konkurs. Sechs Wiederbelebungsversuche sind seit 1963 gescheitert. Der US-Konzern Polaris hat sich 2011 entschlossen, die Marke Indian wieder zu lancieren; 2013 wurden die ersten neuen Modelle auf den US-Markt gebracht, in Deutschland ist die Marke seit diesem Jahr aktiv. Die deutsche Niederlassung in Griesheim/Hessen konnte im ersten Halbjahr 162 Motorräder verkaufen. |