In der Frage um die Bonuszahlungen für VW-Vorstände könnte es bald zu einer Einigung kommen. Aus VW-Kreisen heißt es, die Manager seien zu einem Teil-Verzicht bereit.
Wolfsburg - Das Streitthema Bonuszahlungen bei Volkswagen könnte noch am Dienstag befriedet werden. Der Konzernvorstand will nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur freiwillig auf einen Teil seiner umstrittenen millionenschweren Prämien verzichten. Darüber wolle die Führungsetage tagsüber beraten, hieß es am Morgen aus VW-Kreisen. Ein Vorschlag liege auf dem Tisch. Details wurden nicht bekannt, ein Sprecher in Wolfsburg wollte sich nicht äußern. Mit dem Vorliegen eines entsprechenden Vorstandsbeschlusses könnte die VW-Aufsichtsratsspitze anschließend den Segen der Kontrolleure erteilen. Das sechsköpfige Gremium, das sogenannte Präsidium, kann sich für solche Einzelfragen auch per Telefon- oder Videokonferenz zusammenschalten. Ob eine solche Besprechung zeitnah - womöglich noch am Dienstag - ansteht, blieb zunächst unklar. Verzichtet Winterkorn?Das Präsidium hatte sich am Montag noch nicht auf eine Regelung zu den Vergütungen einigen können. Nach dpa-Informationen befürworten der Betriebsrat, das Land Niedersachsen und die IG Metall wegen des Abgas-Skandals eine Senkung der Sonderzahlungen für den Vorstand. Mit Spannung wird erwartet, ob der im Abgas-Skandal zurückgetretene Konzernchef Martin Winterkorn ebenfalls bereit ist für einen Bonusverzicht. Laut dem "Handelsblatt" ist das der Fall. Die Zeitung berichtete am Dienstag entsprechend unter Berufung auf sein Umfeld. Längere Erfahrung an der VW-Konzernspitze haben nur Einkaufschef Garcia Sanz, Audi-Chef Rupert Stadler, China-Vorstand Jochem Heizmann und der Winterkorn-Nachfolger Matthias Müller, der zuvor in seiner Funktion als Porsche-Chef auch im Wolfsburger Konzernvorstand saß. |