Ein Massenrückruf in den USA droht für GM zum Image-Desaster zu werden. Deshalb will Mary Barra die Abwicklung jetzt persönlich beaufsichtigen.
Detroit - Die seit zwei Monaten amtierende GM-Chefin Mary Barra steht vor ihrer ersten Bewährungsprobe. Jüngst startete General Motors einen Massenrückruf von gut 1,6 Millionen älteren Autos. Der Zündschlüssel kann während der Fahrt in die Aus-Position zurückspringen. In den USA wird vermutet, dass der Defekt Unfälle mit 13 Toten verursacht hat. Bei ausgeschalteter Zündung funktionieren Airbags, Bremskraftverstärker oder Servolenkung nicht. GM wird außerdem vorgeworfen, schon 2005 von dem Problem gewusst und nichts unternommen zu haben. Barra: Bessere Autos als je zuvorBarra will den Rückruf nun zur Chefsache machen und die Abwicklung persönlich überwachen: „Der Ruf unseres Unternehmens wird nicht von dem Rückruf selbst abhängen, sondern davon, wie wir mit dem Problem umgehen“, erklärte sie in einem Schreiben an die Belegschaft. „Die Autos, die wir heute bauen, sind besser als jemals zuvor“ beruhigt Mary Barra ihre Belegschaft. „Zwar tun mir die Umstände, die uns an diesen Punkt gebracht haben, unendlich leid“, erklärte sie. „Aber ich weiß zu schätzen, wie die heutige GM bislang reagiert hat.“ Barra schreibt: Sie selbst stehe an der Spitze einer Arbeitsgruppe, die die Maßnahmen steuere, den Fortschritt kontrolliere und nötigenfalls korrigierend eingreife. Außerdem will GM Untersuchungen der US-Sicherheitsbehörde NHTSA unterstützen. Die Behörde untersucht Vorwürfe, nach denen der Rückruf verschleppt worden sein soll.
Quelle: dpa |