Nissan steigt in die Langstrecken-Weltmeisterschaft ein. Schon im nächsten Jahr wollen die Japaner neben Toyota, Porsche und Audi an den Start gehen: mit einer individuellen technischen Lösung und dem GT-R LM Nismo.
London – Nissan und Le Mans: das bedeutet meist verrückte Ideen, die es nicht aufs Treppchen schaffen. Zuletzt beteiligten sich die Japaner am Deltawing Projekt. In diesem Jahr wollen sie mit dem Zeod RC die erste rein elektrisch gefahrene Runde auf den Asphalt an der Sarthe legen. Mit der Ankündigung des pfeilähnlichen Hybrid-Renners wurde letztes Jahr auch bekannt, dass Nissan sich auf ein Engagement in der LMP1, der höchsten Klasse in Le Mans, vorbereitet. Das bestätigten die Japaner heute in London: losgehen soll es schon im nächsten Jahr mit dem GT-R LM Nismo. „Noch etwas gutzumachen“Obwohl der Name von Nissans Le-Mans-Prototyp an den Serien-Sportler GT-R erinnert, ist klar, dass er mit diesem nichts gemein haben wird. In der höchsten Klasse der WEC (World Endurance Championship) gehen ausschließlich Prototypen mit Hybrid-Antrieb an den Start. Nissans Namenswahl ist vielmehr ein Statement. Man will Expertise demonstrieren: „Wir haben GT-R-Modelle seit vielen Jahren im Motorsport im Einsatz, wie in der Super GT und der GT3“, sagte Nismo-Präsident Shoichi Miyatani und kündigte an: „Nissan hat in Le Mans noch etwas gutzumachen“. Nissan startete unter anderem von 1986 bis 1990 in Le Mans. In dieser Zeit hatten die Japaner mit vielen Ausfällen zu kämpfen. Plätze auf dem Treppchen gab es nicht. Sauger, Turbo oder DieselMit dem GT-R LM Nismo verspricht man sich mehr Erfolg, auch wenn es gegen die etablierten Le-Mans-Spezialisten Audi und Toyota und die hungrigen "Newcomer" von Porsche geht. „Du gehst nicht nach Le Mans, um nur dabei zu sein“, sagte Nissan-Vize Andy Palmer. Details zur Technik, mit der die Japaner gewinnen wollen, gibt es noch nicht. In Kürze will Nissan Fahrer-Nominierungen und Technische Daten bekanntgeben. Bisher nur soviel: Nissan möchte „kein weiteres Hybridmodell, das sich optisch nicht von Audi, Porsche und Toyota abhebt“ und kündigt ein „neuartiges Konzept“ an. Der verwendete Antrieb soll vor allem auch auf Straßenfahrzeuge adaptierbar sein. Ob Nissan beim Verbrenner auf einen Sauger (3,7-Liter-Benziner wie bei Toyota), einen Turbo (2,0-Liter-Benziner wie bei Porsche), oder sogar einen Turbodiesel (4,0-Liter wie bei Audi) setzt, ist also offen. Genau so, wie die Anzahl der Zylinder und die Bauform - die sind nicht reglementiert. |