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Nissan Euro Leaf gegen Nissan Leaf: Vergleich - Euro-Leaf gegen Asia-Leaf

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Mit dem Anlauf der Europa-Produktion fing Nissan an, den Leaf ernsthaft zu vermarkten. Was kann der Neue besser als der japanische, erste Leaf?

Leaf gegen Leaf: Der Neue fährt auf dem Papier etwas weiter, bietet mehr Platz und ist vor allem deutlich günstiger Leaf gegen Leaf: Der Neue fährt auf dem Papier etwas weiter, bietet mehr Platz und ist vor allem deutlich günstiger Quelle: MOTOR-TALK

Berlin – Elektroautos sind Exoten, immer noch. Immerhin: Vor zwei Wochen lieferte Nissan, nach drei Jahren Produktionszeit, den Leaf Nummer 100.000 aus. Damit ist der Leaf erfolgreicher, als ihm das viele zugetraut hätten.

Bis zum Frühjahr 2013 hatte Nissan nur 50.000 Exemplare verkauft. Was hat sich seitdem geändert? Alles (außer dem Design). Statt nur in Japan produziert Nissan den Leaf jetzt auch in Europa und den USA, in einer technisch weiter entwickelten Version. Mit insgesamt 100 Modifikationen.

Der Leaf 2.0 soll, klar, alles besser können. Ist das wirklich so? Kurz bevor unser Dauertest-Wagen der ersten Leaf-Generation uns verließ, verglichen wir beide Fahrzeuge.

Zweieiige Zwillinge

Stehen beide Leaf nebeneinander, sind sie kaum auseinanderzuhalten. Wer in die Hocke geht, erkennt beim Euro-Leaf eine dunklere Unterbodenversiegelung. Im Innenraum zeigt der Europäer gepolsterte schwarze Kunststoffe statt japanischem, hellem Hartplastik. Anstelle der elektrischen Parkbremse gibt es ein mechanisches Pedal. An der Bedienung ändert sich wenig: Wie bisher aktiviert sich der stromsparende Eco-Modus durch zweimaliges Aktivieren der „D“-Position. Das ist immer noch nicht intuitiv.

Reichweitenangst

Die Reichweite des Leaf stieg von 175 auf 199 Kilometer – im Norm-Verbrauchszyklus gemessen. Das liegt an aerodynamischem Feinschliff, verbesserter Bremsenergie-Rückgewinnung und der energiesparenden Wärmepumpe, die die konventionelle Klimaanlage ersetzt.

Im Berliner Stadtverkehr fällt das Plus an Reichweite kaum auf. Wie der Japaner, zeigt auch der England-Leaf bei 100 Prozent Batterieladung etwa 170 Kilometer Reichweite an. Sehr positiv: Nach fünf Kilometern Fahrt sinkt die errechnete Restreichweite nicht wie bisher um 15-20 Kilometer, sondern um die tatsächlich zurückgelegte Strecke. Der Nutzwert der Anzeige steigt so erheblich.

Mit aktivierter Klimaanlage sinkt die Reichweite nicht mehr auf 80, sondern nur noch auf ungefähr 130 Kilometer. Musste man vorher für stromsparendes Lüften die Heizung oder Kühlung umständlich deaktivieren, genügt dafür nun ein Knopfdruck.

Fahrwerk, Lenkung und Bremsverhalten hat Nissan dem europäischen Geschmack angepasst. Der Fahrer merkt das vor allem an einer natürlicheren Bremsverzögerung; das etwas straffere Fahrwerk spürt man nur im direkten Vergleich.

Reden wir über Geld

Übersicht: Nissan Leaf gegen Nissan Leaf Übersicht: Nissan Leaf gegen Nissan Leaf Quelle: MOTOR-TALK Seit der Leaf 2010 auf den Markt kam, sanken die Preise mehrfach. Kostete das Elektroauto einmal 36.000 Euro, bekommt man es aktuell in der einfachsten Ausstattung ab 29.690 Euro. Wer die Batterie nicht kaufen möchte, bekommt den Leaf ab 23.790 Euro und die Batterie ab 79 Euro im Monat.

Damit liegt der Kompaktwagen preislich in Reichweite gut ausgestatteter, konventioneller Kompaktmodelle wie VW Golf oder Opel Astra. In vielen europäischen Ländern gibt es beim Kauf von Elektroautos finanzielle Zuschüsse. Dann sieht die Rechnung noch einmal günstiger für den Leaf aus.

Die neue Bundesregierung lehnt direkte Subventionen ab. Immerhin will sie Elektroautos in Zukunft über spezielle Parkzonen und vergünstigte Kredite fördern.

Ob die Deutschen dann den Leaf für sich entdecken? Der Preis wäre ein Argument. Ein Ford Focus Electric kostet knapp 40.000 Euro, für den E-Golf rechnen Insider mit gut 30.000 Euro.

Avatar von bjoernmg
Renault
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