Ford unterzog den Focus einer grundlegenden Renovierung: Neues Gesicht, neue Motoren, bessere Assistenten. Und am wichtigsten: viel weniger Knöpfe.
Hanau – Ford wählte für die Weltpremiere des neuen Focus ausgerechnet die Gebrüder-Grimm-Stadt Hanau. Warum? Märchen wurden nicht erzählt, aber Wünsche erfüllt: Ford streicht die meist kritisierte Knopfwüste der Branche radikal zusammen. Damit die Beschwerden in Fahrberichten und Foren endlich ein Ende haben. Künftig zeigt der 2013 weltweit 1,1 Millionen Mal verkaufte Ford Focus ein neues Gesicht. Das Blechschneider-Team um Stefan Lamm entstaubte die Front, verordnete dem Kompaktmodell einen schlanken Chromgrill, schmale Scheinwerfer, eine dynamisch modellierte Motorhaube und ein neues Heck. Quelle: Ford Auch technisch renovierte Ford den Focus. Eine höhere Steifigkeit im Vorderwagen soll zusammen mit einer neuen Fahrwerks- und Lenkungsabstimmung für bessere Fahreigenschaften sorgen – das war schon bisher eine der großen Stärken des Ford Focus. Neue MotorenKomplett neu ist ein 1,5-Liter-Vierzylinder-Benziner, dessen Konstruktion sich an den 1,0-Liter-Ecoboost-Dreizylinder anlehnt. Der Motor mit 150 oder 180 PS ersetzt die bisherigen Aggregate mit 1,6 Litern Hubraum, ausgenommen die 85-PS-Einstiegsversion. Auch ein 1,5-Liter-Diesel mit 95 PS, 105 PS oder 120 PS ergänzt das Motorenangebot. Der bisherige 1,6-Liter-Diesel mit 95 oder 105 PS bleibt aber vorerst im Programm. Im Schnitt werden die Benziner um 5,5 Prozent und die Diesel um acht Prozent sparsamer. Genaue Angaben macht Ford allerdings noch nicht. Verbesserte AssistentenZum Ford Focus gehörte bisher schon ein großes Angebot an Fahrassistenz-Systemen. Viele der elektronischen Helfer können jetzt mehr. Der Einpark-Assistent beherrscht das Parken quer zum Bürgersteig, parkt selbständig aus oder warnt vor Querverkehr, wenn manuell ausgeparkt wird. Quelle: MOTOR-TALK Der City-Notbremsassistent reagiert jetzt statt bis 30 km/h bis 50 km/h. Auf der Autobahn unterstützt ein ähnliches System bis 200 km/h bei drohenden Auffahrunfällen. Das aus dem Fiesta bekannte „My Key“-System gibt es künftig auch im Focus: Damit lassen sich u. a. die Höchstgeschwindigkeit und die Lautstärke der Musikanlage drosseln, wenn das Auto an junge Fahrer verliehen wird. Auch das adaptive Lichtsystem hat Ford verbessert: Es wählt anhand der Umgebung das ideale Lichtprofil für Stadt, Autobahn oder Landstraße und lenkt in den Kurven mit. InnenraumZurück zur eingangs genannten Sensation. Ford strich die überfrachtete Knopflandschaft auf der Mittelkonsole und (je nach Ausstattung) am Lenkrad deutlich zusammen. Die Tasten und Schalter sind nun übersichtlich und logisch angeordnet, Chromränder grenzen Bedienflächen zusätzlich optisch ab. Hinzu kommen deutlich größere Staufächer in der Mittelkonsole. Außerdem ist Schluss mit Mäusekino: Das in den USA bereits erhältliche, sprachgesteuerte Sync 2 mit Acht-Zoll-Touchscreen kommt nun auch nach Europa. Sagt der Fahrer: „Ich habe Hunger“, listet es beispielsweise nahegelegene Restaurants auf. Der Verkauf des überarbeiteten Ford Focus startet im vierten Quartal 2014. Preise nennt Ford noch nicht. Teurer als der aktuelle Focus (ab 16.450 Euro) wird der Neue im Schnitt nicht werden können, dafür ist in der Kompaktklasse der Konkurrenzdruck zu stark. |