Neue Motoren, neue Leuchten und alte Langstreckenstärken: Citroën ändert beim C4 nicht viel, aber doch genug für die nächsten 1-2 Jahre. Ein Fahrbericht.
Quelle: Citroen/ Frederic DELEUSE Marseille – Warum nimmt Citroën den C4 nicht einfach aus dem Programm? Erstens soll die Modellpalette schrumpfen. Zweitens soll Citroën pfiffiger werden. Drittens will PSA Peugeot Citroën möglichst viele Modelle auf neue, modulare Plattformen setzen. Quelle: Citroen Die Golf-Alternative Citroën C4 steht dagegen auf der alten PF2-Plattform, bietet kaum Raffinesse à la Cactus und Picasso und konkurriert auch noch mit dem Peugeot 308. Nur 4.500 C4 verkaufte Citroën 2014 in Deutschland, Ford verkaufte im gleichen Zeitraum zehnmal so viele Focus. Das Heimatland Frankreich zählte 2014 27.000 neu zugelassene C4. Aber auch das ist nicht viel, verglichen mit 61.000 Peugeot 308 und 45.000 Renault Mégane. Citroën C4: Zu jung zum SterbenTrotzdem, es hilft nichts: Der C4 hat seine Investitionen noch nicht wieder eingespielt. Mit vier Jahren sei das Modell zu jung zum Sterben, sagte der Ex-Markenchef Frederic Banzet 2014. Deshalb lebt der C4 weiter. Dafür spendiert Citroën noch einmal neue Scheinwerfer und ein neues Multimedia-Mäusekino. Und, wichtig: Neue Motoren für weniger Spritverbrauch, die außerdem die Euro-6-Schadstoffnorm erfüllen (Pflicht ab September 2015). Andere Hersteller lassen sich mit der Umstellung noch Zeit. Komfort, Komfort, KomfortEhrlicherweise sind die neueren Citroën außen und innen origineller. Beim C4 schob kein Designer Überstunden für die Einpassung des Touchscreens ins alte Armaturenbrett. In der Bedienung ist das kein Problem, aber schön geht anders. Da hilft auch das angenehm gummierte Armaturenbrett nur bedingt. Die Stärken des Citroën C4 bleiben erhalten. Das sind vor allem der 408 Liter großen Kofferraum und der ausgezeichnete Fahrkomfort. Abrollgeräusche, Motorenlärm, Windgeräusche? Halten sich raus aus dem Innenraum. Das Fahrwerk? Prima präzise und trotzdem himmlisch sanft. Ein Auto für die Langstrecke, das nicht anstrengt. Dazu passt sogar die etwas indifferente Lenkung mit ihrer laut Citroën "für die Marke charakteristische(n) Rückmeldung". Etwas synthetisch, aber sehr bequem. Nur beim Rangieren zwingen die Abstimmung und Übersetzung den Fahrer mehr zum Kurbeln, als nötig wäre. Die neuen Motoren des Citroën C4Und die neuen Motoren? Der Dreizylinder-Benziner mit Ausgleichswelle und 130 PS läuft verblüffend leise. Damit passt der Motor exzellent zum bequemen C4. Die Kehrseite: Seine Fahrleistungen lesen sich dynamischer, als sie sich anfühlen. Es erscheint nicht als Verlust, dass Citroën die alten Saugbenziner aus dem Programm nimmt. Mit gut sieben Litern im sanften Hügelland trinkt der Dreizylinder im C4 allerdings mehr als im Peugeot 308. Umsteigen in den Diesel-C4. Franzosen und Diesel, das passt. Leise, durchzugsstark in niedrigen Drehzahlbereichen und dabei mit 5,5 Litern auf 100 Kilometern sparsam. "Letzter Preis" 11.000 EuroKurz und gut: Die neuen Motoren machen aus dem Citroën C4 kein neues Auto. Innerhalb des Konzerns fährt ihm der technisch frischere Peugeot 308 voraus. Einen Fehler macht man mit dem komfortablen Citroën deswegen aber nicht. Er fährt leise und bequem, besonders gern auf langen Strecken. Und wo außer bei Citroën gibt es in dieser Klasse einen Massagesitz? Zwar verzichtet man bei dieser Modellreihe auf neueste Notbrems-und Spurhalteassistenten. Dafür steht der Citroën C4 in der realen Welt ab 11.000 Euro beim Händler – dann zwar noch mit den alten Motoren, aber vor Verhandlungen. Citroën C4: Technische DatenTurbobenziner und Automatik
Diesel und Handschalter
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