Zwischen 1er und 3er ist bei BMW Platz für teure Nischenfahrzeuge. Das 1er Cabrio wird luxuriöser und leiser und heißt jetzt 2er. Erster Test des luftigen 228i.
Austin/USA – Die texanische Straße meint es nicht gut mit den BMW-Entwicklern. Stolz hatten die erzählt, dass der Geräuschpegel im Innenraum des neuen 2er Cabrios bei geschlossenem Verdeck um mehr als die Hälfte abnimmt. Doch der grobkörnige amerikanische Asphalt dröhnt schon in den Ohren, wenn man ihn nur ansieht. Selbst ein Fahrrad rollt hier in Rock’n Roll-Lautstärke. Quelle: BMW Group Immerhin, manchmal ist der texanische Teer gnädig, wird glatt und sanft und dann stimmt auch die Hörprobe im 2er Cabrio. Das klingt dann doch fast nach Coupé. Gegenüber dem Vorgängermodell wächst das 2er Cabrio in der Länge um 7,2 Zentimeter, in der Breite um 2,6 Zentimeter und beim Radstand um 3,0 Zentimeter. Die Spurweite nimmt vorne um 4,1 und hinten 4,3 Zentimeter zu. Das lässt das Cabrio satter aussehen und schafft etwas mehr Platz im Innenraum. Zusätzlich haben die Bayern die Hinterachse des 2ers auf das Cabrio abgestimmt und die Torsionssteifigkeit um 20 Prozent gesteigert. Geräumig aber windigVorn sitzt man gewohnt beschränkt gut, hinten bleibt der Platz gering. Der Kofferraum nimmt bei offenem sowie geschlossenem Dach ein Täschchen mehr mit. Optional gibt es eine Durchlademöglichkeit, mit der BMW verspricht, dass ein Golfbag oder zwei Snowboards im 2er Platz finden. Ersteres glauben wir beim Blick ins Heck, Letzteres nicht. Quelle: BMW Group Innerhalb von 20 Sekunden und bei einer Geschwindigkeit bis zu 50 km/h öffnet sich das in drei Farben erhältliche Stoffverdeck. Das ist kein Rekord, aber es reicht, um die texanische Wintersonne ins Auto zu lassen. Schade nur, dass mit ihr kaum Sound ins Auto weht. Dafür viel Wind. Ist das Dach geöffnet wird es ab 90 km/h laut und trotz des neuen Windschotts auch zugig. Dabei hat BMW beim 4er Cabrio gezeigt, wie das besser geht. Mehr Leistung weniger VerbrauchIm Vergleich zum Vorgänger kann BMW mit den neuen Motoren und besserer Aerodynamik den Verbrauch drücken und die Kraft steigern. Die Leistung wächst um bis zu 27 PS, der Durst schwindet um bis zu 18 Prozent. Quelle: BMW Group Der getestete 228i mit 2,0-Liter-Vierzylinder und 245 PS zeigt dabei, dass es nicht das Topmodell sein muss – obwohl BMW ein Drittel aller Coupés als M235i verkauft. Die Leistung wächst gegenüber dem noch mit Sechszylinder-Zylinder ausgestatteten Vorgänger 125i um besagte 27 PS. Der Sechszylinder schluckte außerdem rund acht Liter. Wir verbrauchen beim gemütlichen Cruisen 7,5 Liter, angegeben werden 6,7. Wird der Gasfuß schwerer, beschleunigt der 228i so kraftvoll und so schnell, dass besser kein Sheriff hinter der nächsten Biegung lauert. In sechs Sekunden sind 100 km/h erreicht, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 250 km/h. Der 228i lässt sich so flott und präzise um die Kurven jagen, auf einem Rundkurs könnte man mit ihm viel Spaß haben. Nur ein teurer Zweitwagen?Doch das wird die meisten 2er-Cabrio-Kunden kaum interessieren. Auch, wenn es ein Klischee ist: als potenzieller Zweitwagen für Frau oder Tochter zählen meist andere Werte. Deswegen setzt BMW auf Ausstattung. Quelle: BMW Group Zur Serie gehören: Das Professional-Radio (CD-Laufwerk, sechs Lautsprecher, USB-Schnittstelle und Bluetooth Audiostreaming, iDrive), Regensensor, Telefon- Freisprecheinrichtung und die Klimaautomatik mit einem Cabrio-Modus, der die Temperatur der Fahrtgeschwindigkeit anpasst. Außerdem soll der Bildschirm in der Mittelkonsole jetzt auch bei starker Sonne besser lesbar sein. Optional lässt sich der Preis mit Fernlichtassistent, adaptivem Kurvenlicht oder Parkassistent erweitern. Auf den Markt kommt das 2er Cabrio am 28. Februar 2015. Neben 228i, M235i, 220i und 220d wird der 218i mit 1,5-Liter-Dreizylinder und 136 das Einstiegsmodell. Er kostet ab 32.200 Euro. Im Juli folgen 218d und 225d, sowie der Allrad-Antrieb für das Topmodell M235i. Technische Daten – BMW 2er Cabrio 228i
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