Fast alle Hersteller haben inzwischen kleine SUV im Programm. Doch kaum einer ist so schön wie der neue Mazda CX-3. Was kann er noch? Sehr viel, findet unser Redakteur.
Barcelona – Jetzt auch noch das: Mazda baut ein kleines SUV. Gibt es nicht schon genug Mini-Möchtegern-Offroader? Und bauen Japaner nicht viel lieber pragmatische Mini-Vans? Stimmt beides, gilt aber nicht für Mazda. Der Hersteller bemüht sich seit Jahren um ausnehmend schöne Autos und will seinen letzten Van demnächst aus dem Programm nehmen. Raumangebot: KlassenüblichDas sind allerdings nur Äußerlichkeiten. Denn das Raumangebot leidet nicht unter der modischen Form. Vorn wie hinten bleibt über dem Kopf genug Raum frei. Sitzen zwei großgewachsene Langnasen hintereinander, müssen sie jedoch um ihre Beinfreiheit feilschen – nicht ungewöhnlich in dieser Klasse. Die schmalen Fondtüren machen ein würdevolles Aussteigen unmöglich. Der beinahe würfelförmige Kofferraum bietet überschaubare 350 Liter Platz – für den großen Wochenendeinkauf gerade noch ausreichend. Das Cockpit schmiegt sich fast wie im sportlichen MX-5 um den Fahrer - nirgendwo wird Platz verschenkt. Auch unterhalb der Tierhaut-Vollausstattung gibt es im CX-3 hübsche Materialien. Hier geht der Hersteller im Vergleich zum Plattformspender Mazda2 einen Schritt weiter – mit Carbon-Imitat und gepolsterter Blende. Hubraum: Durch nichts zu ersetzen Dennoch hat das SUV einen fühlbaren Vorteil: mehr Leistung und mehr Hubraum. Bei niedriger Drehzahl bleibt der 2,0-Liter-Sauger flüsterleise, bei schnellen Überholvorgängen arbeitet er deutlich hörbar. Aber es macht Spaß, diesem feinen Motor beim Drehen zuzuhören. Der Gangwechsel funktioniert schnell und griffig. Beim gefahrenen Vorserienmodell arbeitete die Lenkung bei niedrigen Geschwindigkeiten äußerst indifferent; das wollen die Japaner bis zum Marktstart im Juni noch korrigieren. Es wird voll bei den Mini-SUVIn Europa ist Deutschland mit Abstand Mazdas wichtigster Markt. Aber wer hier mit einem kleinen SUV etwas reißen will, muss an Opels Topseller Mokka vorbei. Und da hat der Mazda gute, weil zählbare Argumente: Der Einstiegs-Listenpreis liegt 1.000 Euro unter dem des Opel, trotz fünf PS und 0,4 Litern Hubraum mehr und trotz sechs statt fünf Gängen. Zum Stolperstein könnte das dünne Motorenangebot werden. Den schwächeren Benziner (120 PS) gibt es nur mit Frontantrieb, den stärkeren (150 PS) nur mit Allrad. Dieselfahrer müssen mit 105 PS auskommen, haben aber die Wahl zwischen Front- und Allradantrieb. Automatik gibt es für alle Versionen, Start-Stopp-Technik ist serienmäßig. Im Segment der kleinen SUV wird es langsam voll. Gegen Mokka, Yeti oder Ecosport setzt Mazda vor allem auf die besondere Linie, und natürlich auf die eigene, eigenwillige Motorenpalette und die vielen Technik-Optionen. Das sollte trotz starker Konkurrenz reichen, wie geplant 38.000 Autos pro Jahr in Europa zu verkaufen. Das Segment der Mini-SUV wuchs allein 2014 um 56 Prozent. Mazda CX-3: Technische DatenDer Einfachste
Diesel mit Frontantrieb
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