Den Euro wollten die Briten nicht, jetzt kriegen sie ihn doch: Den Euro-Leaf. Der neue, verbesserte Nissan Leaf wurde für Europa entwickelt und wird in Sunderland gebaut.
Brühl - Von außen kaum verändert, kann der Engländer vieles besser als der 2011 vorgestellte erste Leaf aus japanischer Produktion. Er fährt weiter, besonders bei kaltem Wetter. Er bietet mehr Platz, mehr Fahrspaß, mehr Komfort und erstmals unterschiedliche Ausstattungslinien. Mit der Produktion in Sunderland startet Nissan die zweite Leaf-Phase. Eigenständige Produktionen in Japan, den USA und Europa gehörten von vorn herein zum Plan der Japaner. Genau wie die Ausweitung des Händlernetzes. Im März 2012 verkauften in Europa 140 Händler den Leaf. Heute vertreiben, auch durch „sanften“ Druck des Herstellers, 1.400 Händler den Elektro-Kompaktwagen. 24 Kilometer und 40 Liter mehrDer 109 PS-Antriebsstrang wurde samt des Gleichstrom/Wechselstrom-Inverters zu einer Einheit im Motorraum zusammengefasst. Das ermöglicht 40 Liter mehr Kofferraum. Eine neue Wärmepumpe senkt den Stromverbrauch des Heizungs- und Lüftungssystem und erhöht die Reichweite bei laufender Klimaanlage deutlich (bisher 80-100 km). Gemeinsam mit aerodynamischem Feinschliff und einer verbesserten Bremsenergie-Rückgewinnung ergibt sich künftig im europäischen NEDC-Zyklus eine Reichweite von 199 Kilometern statt bisher 175 Kilometer. Eine direktere Abstimmung von Fahrwerk, Lenkung und Bremsen sorgt laut Nissan für mehr Fahrspaß. Wem Reichweite vor Spaß geht, der freut sich über einen neuen Fahrmodus mit reduzierter Motorleistung. Ledersitze und Google Maps-AnbindungRückenprobleme? Nissan verordnet seinen Elektro-Pionier-Kunden neue Sitze mit Höhenverstellung, mehr Seitenhalt und Bezügen aus 100 Prozent nachwachsenden Rohstoffen. Wem die bisherigen, hellen Bezüge zu schnell verschmutzen, dem kann mit einer dunklen Variante oder Lederbezügen geholfen werden. Daneben bietet der Euro-Leaf viele praktische Details wie eine LED-Leuchte, eine automatische Verriegelung und einen Stromschalter am Ladeport. Dieser lässt sich künftig auch per Fernbedienung öffnen. Neu sind außerdem das Bose-Soundsystem, ein Update der Heizungs- und Klima-Fernsteuerung „Carwings“ und eine Google Maps „Send-To-Car“-Funktion. Damit lässt sich eine am Computer erstellte Route direkt ans Navigationsgerät senden. Drei AusstattungsvariantenDie neue, abgespeckte Basisversion Visia (u. a. Stahlfelgen, schwarze Spiegelgehäuse) senkt den Einstiegspreis. Genaueres will Nissan frühestens auf dem Genfer Automobil-Salon Anfang März verraten. Mehr Ausstattung für mehr Geld bieten die Ausstattung Acenta und die Topversion Tekna mit Bose-System und Ledersitzen. Eines weiß auch Nissan: Um Europa zu erobern, muss der Leaf runter von seinem aktuellen Preis (33.900 Euro). Dem Vernehmen nach arbeitet man daran: Der Verkaufspreis des Stromer soll stark sinken. Ein denkbares Modell praktiziert der Allianzpartner Renault. Die Franzosen verleasen in ihren Elektroautos die Batterien, anstatt sie zu mit zu verkaufen. Quelle: MOTOR-TALK |