Mehr als 30 Jahre nach dem Méhari zeigt Citroën mit dem Cactus M, wie eine moderne Version davon aussehen könnte. Wir haben uns in den Surfer-Wagen gesetzt.
Cascais/Portugal – Wo alle immer mehr wollen, wollen Surfer meist Meer. Und weniger: Wifi, Stress, Komfort, Alltag, Ballast. Wie die Surfer hier an der Duna da Cresmina. Sie wohnen in alten Kastenwagen, zum Campingmobil umgebaut. Rostige, verblichene Kisten, die im Kontrast zum knall-türkisfarbenen Konzeptauto Cactus M Cabrio stehen. Dabei sind es genau diese Freigeister, die der Studie als Inspiratoren dienten. Ohne Schnickschnack raus aus den Wellen, Brett auf die Holme, los. Das Concept-Car soll diesen Bedürfnissen dienen. Es steht auf der Plattform des Citroën C4 Cactus. Beide sind identisch lang (4,16 Meter), aber die Studie ist zwei Finger breiter. Optisch erinnert der M an eine Mischung aus dem SUV Cactus und der Studie Aircross, besonders an Heck und Front. Cactus M: Zweitürer mit SalzwasserresistenzDie Cactus-M-Studie hat zwei Türen und Trittstufen für die Hinterbänkler in der Karosse. Locker ein Bein darüber geschwungen und schon sitzt man hinten. Die aufgesetzten Airbumps des Cactus C4 sind im Cactus M bereits in die Türen integriert. Deren Kunststoffoberflächen machen Kratzer oder Rempler dank Thermo-Behandlung ebenso wenig aus wie Sand oder Salzwasser. Blickfang und Reminiszenz an die Surferszene ist das rot-weiße Blumenmuster im Inneren des Fahrzeugs. Die Sitze sind mit robustem Neoprenstoff bezogen. Der trocknet schnell und verzeiht sogar, wenn salzwassertriefende Sportler auf den Sitzen Platz nehmen. Mit dem auffälligen Hawaiimuster sieht das auch von Nahem nicht nach Funktionsstoff aus, es fühlt sich vor allem nicht so an. Das Armaturenbrett und Handschuhfach sind ebenfalls mit dem Stoff bezogen. Zwei Surfbretter können auf den beiden Rahmen transportiert werden. Die sind mit echtem Holz verkleidet und mehrfach transparent lackiert worden. Spaß unter freiem HimmelDas Cabrio ist wie sein Vorbild, der Citroën Méhari, als ein offenes Outdoor- und Spaßfahrzeug gedacht. Wer nicht genauso wasserfest ist wie die Sitze, kann mit ein paar Handgriffen ein Stoffdach aufspannen. Das liegt hinten unter dem doppelten Ladeboden. Angebracht wird das Verdeck, wie eine Lkw-Plane, per Drehverschlüssen und Oval-Ösen. Einen Rundum-Wetterschutz bietet das Dach nicht – es fehlen die Seitenscheiben. Dafür kann man im Auto duschen. Der Fußraum im Cabrio besteht aus lackiertem Kunststoff, ähnlich dem in einem Boot. Unter den Gummi-Fußmatten gibt es einen Abfluss. Aufschrauben, den Innenraum mit einem Schlauch abspritzen, Wasser ablassen. Weil es eingangs um die Surfer ging:Die Rückbank lässt sich zur Liegefläche umklappen. Ein Kompressor bläst sogar kleines Zelt auf. Bequem und trocken schlafen dabei nur Beach-Fans, die kleiner sind als 1,80 Meter. Serie oder Designstudie?Der kommt doch so eh nie in Serie, oder? Für eine Antwort darauf sei es noch zu früh, sagt Designer Jean-Arthur Madelaine. Wir vermuten, Citroën schaut sich die Reaktionen auf den Cactus M genau an. Cabrios sind ein Nischenmarkt, ein Strandcabrio ist die Nische in der Nische. Theoretisch könnte er in Serie gefertigt werden, da er auf dem Cactus C4 basiert. Angetrieben wird die Studie von dessen 1,2-Liter-Dreizylinder mit 110 PS. Der Cactus M ist eine schöne, fahrbare Designstudie. Es geht darum, Grenzen auszuloten und zu zeigen, was alles im Cactus stecken könnte. Toll, wenn es einige Ideen in die Serie schaffen würden. Ein abspülbarer Innenraum würde bestimmt auch Eltern mit kleinen Kindern, Hundebesitzer oder Angler begeistern. Technische Daten: Citroën M Cabrio Concept
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