VW variiert Fahrwerkshöhe und Anzahl der Antriebsachsen: Mit mehr bzw. weniger Geländetauglichkeit wird der Golf Variant zum Alltrack und zum GTD. Ein erster Test.
Málaga – Zwei Zentimeter sollen einen Unterschied machen: Golf Variant GTD und Alltrack unterscheiden sich in der Fahrwerkshöhe jeweils um eine Daumenbreite vom Original. Der Alltrack liegt höher und soll mit Plastikplanken sowie serienmäßigem Allradantrieb über Stöckchen und Steinchen düsen. GTD-Fahrer bevorzugen Autobahn und Landstraße. Sie fahren mit weniger Platz unterm Chassis und nur einer angetriebenen Achse. VW rüstet beide Varianten mit dem stärksten im Golf verfügbaren Diesel aus. Der 2,0-Liter-Vierzylinder leistet 184 PS und ist im GTD Serie, im Alltrack die Topmotorisierung. Den Schlecht-Wege-Golf gibt es außerdem mit 110 oder 150 Diesel-PS sowie einem 180-PS-Benziner. VW Golf GTD Variant: Diesel-GTI mit Riesen-Reichweite Der Ölbrenner treibt den Kombi in 7,9 Sekunden auf Tempo 100, begleitet von dumpfem Knurren aus dem Motorraum. Trotz Resonanz-Unterstützung und flinken Ziffern fühlt sich das unspektakulär an: Der Motor hält sein maximales Drehmoment von 380 Newtonmeter zwischen 1.750 und 3.250 Touren. Wer früh schaltet oder schalten lässt, spürt nach dem ersten Ruck keinen großen Schub mehr - Gummiband statt Leistungsentfaltung. Auf Touren kommt der Direkteinspritzer erst ab etwa 1.500 Umdrehungen. Geringere Drehzahlen liegen im Turboloch. Dort fährt der GTD dafür besonders sparsam: Nach etwa 90 Kilometern Testfahrt durch spanische Städte und über spanische Autobahnen errechnete der Bordcomputer einen Verbrauch von 4,7 Litern pro 100 Kilometer. Lauf NEFZ-Protokoll sollen es 4,4 Liter sein. Eine elektronische Differenzialsperre verteilt über Bremseingriff an der Vorderachse das Antriebsmoment und zieht den GTD sauber ums Eck. Auf glattem Belag muss allerdings die Traktionskontrolle eingreifen. Nach weiteren 50 Kilometern flotter Fahrt stieg der Verbrauchswert auf knapp sechs Liter pro 100 Kilometer. Golf Alltrack TDI: Kletter-Kombi mit Haldex-AllradAuf dem Papier düst der Alltrack mit gleichem Motor etwas flotter als der GTD: Eine Zehntelsekunde spart sein serienmäßiger Allradantrieb beim Sprint auf 100 km/h – beinahe ein Augenzwinkern. Anstelle großer Lufteinlässe gibt es bei ihm jedoch schützendes Plastik: Der Alltrack soll abseits der Straßen fahren können - laut VW weiter als manches SUV. Dafür verschaffen ihm Fahrwerk und Radumfang insgesamt drei Zentimeter mehr Bodenfreiheit. Hinzu kommt ein Fahrmodus für die Spritztour ins Gelände. Geländewagen lächeln müde über die Helferlein und den Haldex-Strang. Rein mechanisch gelangen nur 50 Prozent des Antriebsmoments an die Hinterachse des Alltrack. Über Bremseingriff an der Vorderachse kann er ein paar zusätzliche Newtonmeter nach hinten schummeln. Aber damit fährt der Golf problemlos über steile Steigungen und Gefälle, selbst ohne die ruhige Hand eines Offroad-Profis. Technische Daten VW Golf Variant GTD
Technische Daten VW Golf Variant Alltrack
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