2013 kommt die zweite Generation des Dacia Sandero. Sicherer, schöner und besser ausgestattet. Wir entführen den aktuellen auf einen letzten Roadtrip. 383 Kilometer Dacia.
Berlin – Vier Jahre war der Dacia Sandero der günstigste Neuwagen auf dem deutschen Markt. Seit 2008 haben sich 95.387 deutsche Käufer für ihn entschieden. Das Auto von Dacia polarisiert, die Diskussionen um den günstigen Rumänen sind hitzig. Bevor 2013 die neue Version startet, bin ich mit dem aktuellen Modell auf Abschiedstour gegangen. Ein Test über 383 Kilometer. Blech & FormDer Dacia Sandero ist ein kleines, leichtes, einfaches Stück Blech: 4,02 Meter lang, 1,99 Meter breit (mit Außenspiegeln), nur 1050 Kilogramm schwer und sehr übersichtlich. Einparken lässt er sich leicht, auch ohne elektronische Helfer: Ich stoße aus der Parklücke und höre nichts. Weil hier nämlich nichts piept, auch kein Gurtwarner. Mit einer Taste in der Mittelkonsole lasse ich das Fenster herunter und verabschiede mich von ein paar Kollegen. Man winkt mir respektvoll zu. Offenbar würde nicht jeder MOTOR-TALKer so eine Strecke gern in diesem Auto fahren. Die Kollegen sollen die einzigen auf meinem Roadtrip bleiben, die mir und diesem Auto hinterherschauen. Koffer & RaumAuf den ersten Metern erinnert mich der Sandero an mein erstes Auto, ein Corsa A. Alles ist einfach, nichts überfrachtet. Am Armaturenbrett nur wenige Schalter mit eindeutigen Funktionen: Lüftung, Temperatur, Fensterheber, Warnblinker. Besonders klapprig wirkt der Innenraum nicht, mit Ausnahme des Schalters zur Lüftungseinstellung. Platz bietet der Sandero für seine Verhältnisse genug. Sowohl vorne als auch hinten sitzt man hart, aber großzügig. Der Kofferraum schluckt 320 Liter bis 1.200 Liter (umgeklappte Rücksitze). Ein neuer Golf bietet 50 Liter Stauraum mehr. Kraft & QuelleTrotz seiner lediglich 1050 Kilogramm Gewicht bewegt sich der Sandero mit seinen 75 PS nur zäh vorwärts. Das 1,2-Liter-Motörchen will nicht so recht, wie ich will und bleibt zugeschnürt. Gäbe es den Sandero nicht ausschließlich mit manuellem 5-Gang-Schaltgetriebe, könnte man eine Wandlerautomatik vermuten. Die Fakten: Von Null auf 100 km/h beschleunigt der Rumäne in 13,6 Sekunden. Fahr & SpaßÜber Landstraßen und Autobahnen führt mich mein Weg. Überhaupt nicht retro ist das Bluetooth-fähige Radio. Das Smartphone lässt sich leicht koppeln, die Klimaanlage sorgt für eine frische Brise. Irgendwie gut, der Dacia. In der Stadt angekommen, zeigt der Sandero seine wahre Stärke. Der Dacia zeigt Nähe zur Straße, steuert sich puristisch, direkt. Alles klappt, ich vermisse nichts. Außer freie Straßen, aber damit kämpft auch der Sportwagenfahrer neben mir. Wie in meinem alten Corsa lebe ich mit dem schwammigen Fahrwerk und verzichte zwangsweise auf ESP. Naja, nichts für flotte Kurven. Am Ende meiner Sandero-Tour habe ich im Mix aus Stadt, Land und viel Autobahn 7,65 Liter Benzin pro 100 km verbraucht. Ende & Urteil Kurz: Der Dacia Sandero bietet ein unschlagbares Preis-Leistungs-Angebot. Und wenn im Januar die neue Generation zum alten Preis auf den deutschen Markt kommt, dann wird es mich nicht wundern, wenn wieder 95.000 Deutsche sagen: Willkommen Sandero!
Dacia Sandero Live II 1.2 16V - Technische Daten
Quelle: MOTOR-TALK |
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