Seit Michael Schumacher gab es diese Kombination der Nationalhymnen nicht mehr auf dem Siegertreppchen: Sebastian Vettel siegt für Ferrari in der Formel 1
Das letzte Mal, als Sebastian Vettel Tränen in den Augen hatte, ist er Weltmeister geworden. Es ist ein emotionaler Moment, als der Heppenheimer die Ziellinie in der Hitzeschlacht von Sepang in Malaysia überquert. Auf italienisch bedankt er sich im Überschwang der Freude beim Team: "Grazie, Grazie, Graaaazie! Forza Ferrari!" Es ist der 222. Sieg der Roten im Formel-1-Zirkus. "Grande Seb", entgegnete die Scuderia vor der ausgelassenen Siegerehrung. Die richtige Strategie gab den Ausschlag. Mit der Entscheidung, in der anfänglichen Safety-Car-Phase draußen zu bleiben, ebneten die Ferrari-Strategen den Weg für den ersten Sieg von Sebastian Vettel im Ferrari. Lewis Hamilton, der mit rund 10 Sekunden Abstand Zweiter wurde, kam zusammen mit Teamkollege Nico Rosberg in die Box um neue Slicks aufziehen zu lassen. Mit einem Sieg hatte so schnell niemand gerechnet Lewis Hamilton verpasste als Zweiter zwar seinen 35. Grand-Prix-Sieg, bleibt aber auch dank seines Auftakterfolgs in Australien Führender in der Gesamtwertung. Vettel ist nach dem ersten Ferrari-Triumph seit Mai 2013 in Spanien nun WM-Zweiter vor Rosberg. Letztmals stand im August 2014 beim Sieg von Daniel Ricciardo in Spa kein Mercedes-Pilot auf dem Treppchen ganz oben. Kimi Raikkönen nach Reifenplatzer mit toller AufholjagdVettels Teamkollege Kimi Räikkönen krönte seine Aufholjagd nach einem frühen Reifenschlitzer mit Position vier. Force-India-Mann Nico Hülkenberg musste sich mit Rang 14 begnügen. Fernando Alonso erlebte ein bitteres Comeback für McLaren. Wegen technischer Probleme musste der Spanier, der in Melbourne wegen einer Gehirnerschütterung gefehlt hatte, seinen Wagen schon in Runde 22 abstellen. Auch Teamkollege Jenson Button sah nicht die Zielflagge. Max Verstappen ist nach seinem siebten Platz für Toro Rosso nun mit 17 Jahren und 180 Tagen der jüngste Formel-1-Pilot in den Punkten. Zuvor hatte Daniil Kwjat beim Großen Preis von Australien 2014 mit 19 Jahren und 325 Tagen diese Bestmarke gehalten. Eine frühe Safety-Car-Phase würfelte das Geschehen durcheinander In Runde zehn übernahm dann der Brite in seinem 150. Grand Prix mit einem Rückstand von rund zehn Sekunden die Rolle als erster Vettel-Verfolger. Acht Umläufe später kam auch der Hesse erstmals an die Box zum Reifenwechsel und verlor die Spitzenposition. Nun war die erwartete Hierarchie wieder hergestellt: Hamilton fuhr in einer eigenen Liga vor Rosberg und Vettel. Der weit zurückgefallene Hülkenberg wurde unterdessen nach einer Kollision mit Red-Bull-Pilot Daniil Kwjat mit einer Zehn-Sekunden-Strafe belegt. Vettel von Hamilton und Rosberg unter Druck Zehn Runden vor Schluss hielt Vettel dem immensen Druck seiner Verfolger immer noch stand und bewahrte die Spitzenposition vor Hamilton und Rosberg. Der Brite und sein Wiesbadener Stallgefährte machten nicht mehr entscheidend Boden gut. Jubelnd überfuhr Vettel die Ziellinie, zeigte immer wieder seinen berühmten Vettel-Finger und steckte eine Ferrari-Fahne an sein Seigerauto. |
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