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ADAC und kein Ende - Helikopter föhnt Fußballstadion trocken

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Viele Medien graben in der ADAC-Historie nach weiteren Skandalen - und werden fündig. Dieses Mal: Ein Urlaubsflug nach Ägypten und ein Helikopter im Fußballstadion.

Ein ADAC-Hubschrauber als Fön für ein Fußballstadion? Klingt abwegig, ist 2006 aber tatsächlich so passiert Ein ADAC-Hubschrauber als Fön für ein Fußballstadion? Klingt abwegig, ist 2006 aber tatsächlich so passiert Quelle: dpa/Picture Alliance

München - Der ADAC steckt in einer tiefen Krise. Jeden Tag kommen neue Details heraus und untergraben die Glaubwürdigkeit des Clubs. Jetzt steht eine ehemalige Managerin am Pranger. Sie organisierte im Jahr 2012 für ihren Sohn und dessen Freund einen Flug mit einer ADAC-Rettungsmaschine in den Tauch-Urlaub.

Die beiden Männer hatten kurz zuvor ihren regulären Flug verpasst. Der Flieger mit intensivmedizinischem Gerät an Bord war auf dem Weg zu einem Einsatz in Ägypten, die Jungen flogen mit. Sechs Monate später unterschrieb die Frau einen Auflösungsvertrag. Der ADAC bestätigte den Bericht.

Ein Helikopter im Fußballstadion

Außerdem wurde bekannt, dass in Braunschweig ein ADAC-Hubschrauber genutzt wurde, einen unter Wasser stehenden Fußballplatz mit dem Wind seiner Rotorblätter trocken zu föhnen. Vor der Zweitliga-Partie zwischen Eintracht Braunschweig und Dynamo Dresden im Jahr 2006 habe der damalige ADAC-Vorsitzende in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt, Reinhard Manlik, den Hubschrauber angefordert, teilte der Autoclub mit und bestätigte damit mehrere Medienberichte.

Der ADAC bestätigte bislang 30 Hubschrauberflüge von Präsidiumsmitgliedern.Hinzu kommen Flüge von Regionalfürsten Der ADAC bestätigte bislang 30 Hubschrauberflüge von Präsidiumsmitgliedern.Hinzu kommen Flüge von Regionalfürsten Quelle: dpa/Picture Alliance Manlik sitzt für die CDU im Braunschweiger Stadtrat. Das für die Sicherstellung der Luftrettung zuständige Innenministerium habe den Flug damals gerügt, woraufhin der Einsatz von der Stadt Braunschweig bezahlt worden sei, sagte eine Ministeriumssprecherin.

30 Helikopterflüge und noch viel mehr

Außerdem bestätigte der ADAC einen Bericht des "Stern", wonach auch die Vorsitzenden der Regionalclubs Rettungshubschrauber nutzten. Dies sei aber ausschließlich im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit bei Veranstaltungen geschehen, sagte eine Sprecherin.

Bislang hatte der ADAC rund 30 Helikopterflüge von Präsidiumsmitgliedern in den vergangenen Jahren eingeräumt. Die neu bekanntgeworden Flüge gingen laut ADAC zu Fachtagungen oder zu Tagen der offenen Tür von Rettungsstationen. "Es gab keine Reisen von A nach B", betonte ADAC-Sprecherin Katharina Lucà.

Alles wird besser

Der Autoclub braucht dringend bessere Schlagzeilen. Bei einer Pressekonferenz erklärte ADAC- Nach den vielen Skandalen will der ADAC jetzt alles besser machen Nach den vielen Skandalen will der ADAC jetzt alles besser machen Quelle: dpa/Picture Alliance Präsident Peter Meyer: "Wir glauben, dass wir nur durch eine grundlegende Reform die aktuellen Schwachstellen beheben können". Unabhängige externe Fachleute sollen die Neuausrichtung mitgestalten.

Außerdem will der ADAC seine Mitglieder künftig stärker einbinden. In einer außerordentlichen Hauptversammlung, der ersten seit 66 Jahren, soll die Neuausrichtung beschlossen werden. Das Präsidium sei "überzeugt, dass nur ein umfassendes Maßnahmenpaket die Glaubwürdigkeit des ADAC wieder herstellen" könne.

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