Dem Himmel über Paris, Berlin, ach, ganz Europa kommt man in diesem Auto so nah. Wer im DS3 Cabrio nach den Sternen greifen will, muss nicht mal anhalten. Paris - Wer zum Ende des Sommers ein Cabrio präsentiert, will im besten Fall einen Vorgeschmack auf den nächsten geben. Was nach unserer ersten Begegnung mit diesem DS3 Cabrio bleibt ist dagegen ein bitterer Nachgeschmack. Wie viel mehr der raren Sonnenstrahlen hätten wir über unsere Haut huschen lassen können, hätten wir schon früher (und länger) in diesem Wägelchen ohne Dach gesessen. Das DS3-Dach öffnet bei voller FahrtAber es ist ein Auto, in das Sonne und Wind wehen, und zwar bei jeder Gelegenheit. Ohne Unterbrechung kann das Himmelstor aus festem Canvas-Stoff bis Tempo 120 km/h geöffnet und geschlossen werden. Theoretisch. Praktisch sehe ich nur Fahrer vor meinem geistigen Auge, die das auch noch bei 150 km/h versuchen werden. Kein Text über einen Citroën-Kleinwagen, ohne einmal die Ente zu erwähnen. Hier ist es das Dach, welches an die spaßversprechende Einfachheit des Döschöwö (2CV) erinnert. Das DS3-Cabrio wiegt kaum mehrÜberhaupt wollte Citroën bei diesem Cabrio-Zwitter die technischen Eigenschaften der Limousine konservieren. Die spezielle Cabrio-Konstruktion braucht kaum zusätzlichen Stahl, um die Karosserie zu stärken. 25 Kilo reichen dem DS3, bei der Konkurrenz wie Mini Cabrio oder Fiat 500 sind es oft 100 Kilogramm. Wie das geht? Der Kofferraumdeckel hebt sich über ein Gelenkgestänge nach oben, klappt also nicht auf. So erscheint eine Luke, in die nur sportlicher Männer einen Bierkasten heben können. Entwarnung an alle Leserinnen: Reisetaschen und Einkaufstüten passen lässig und in großer Zahl hinein. Wie bei der Limousine und sehr ungewöhnlich für ein Cabrio behält das DS3 Cabrio die geteilt umklappbare Rückbank. So taugt der Wagen auch als Baumarkt-Arbeitstier; er ist dafür nur viel zu schade. Die Dimensionen sind unverändert Was sonst noch zählt? Als Auto der DS-Linie kann das Cabrio sehr individuell gestaltet werden. Das Dach gibt es in blau-violett, schwarz (beide glänzend) und im sogenannten DS-Monogramm-Stil. Ein braun-beige-Ton in bester Louis-Vuitton-Manier. Die DS-Linie als eigene MarkeDer Luxus-Taschen-Macher ist das Stichwort. Citroën will die DS-Linie zu einer eigenen kleinen Luxus-Marke ausbilden, ganz ähnlich wie Lexus bei Toyota. Nur dass sich der Luxus hier auf die Ausstattungen und das Design beziehen. Wie das geht? Mit Liebe zum Detail. Wer für sein DS-Modell feiner Ledersitze bestellt, bekommt das exakt gleiche Anilin-Leder des gleichen Lieferanten wie es Bentley für seine Luxusautos nutzt. Wer einen DS oder das DS-Cabrio fährt, wird zum Mitgestalten seines Fahrzeuges aufgefordert. Was wir daraus lernen. Bei Citroën geht es bald zu wie bei Bentley, Rolls-Royce oder Aston Martin. Und vor dem Sommervergnügen steht die Qual der Wahl.
Quelle: MOTOR-TALK |
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