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VW verpflichtet Compliance-Vorstand von Daimler - Hohmann-Dennhardt wechselt von Daimler zu VW

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VW bildet ein eigenes Ressort für Compliance im Vorstand und kauft dafür erfahrenes Personal bei Daimler ein: Christine Hohmann-Dennhardt wechselt am 1. Januar zu VW.

Fachfrau für rechtschaffene Unternehmensführung: Für einen neu zu besetzenden Vorstandsposten für Compliance holt VW Christine Hohmann-Dennhardt  von Daimler Fachfrau für rechtschaffene Unternehmensführung: Für einen neu zu besetzenden Vorstandsposten für Compliance holt VW Christine Hohmann-Dennhardt von Daimler Quelle: dpa/Picture Alliance

Wolfsburg/Stuttgart – Bisher bestückte VW das Spitzenmanager-Karussell im Zuge der Dieselkrise aus eigenen Ressourcen. Jetzt kauft der krisengeschüttelte Konzern sich eine Fachkraft für Ehrlichkeit und Rechtschaffenheit (neudeutsch: Compliance) bei der Konkurrenz ein.

Aus dem Daimler-Vorstand wechselt Christine Hohmann-Dennhardt zu Volkswagen, in Stuttgart bislang für Compliance-Fragen zuständig. Daimler habe dem Wunsch der ehemaligen Bundesverfassungsrichterin entsprochen und entlasse sie vorzeitig aus ihrem bis Februar 2017 laufenden Vertrag, teilten die beiden Autobauer am Freitag mit.

Hohmann-Dennhardt übernimmt damit zum 1. Januar 2016 bei VW die gleiche Position, die sie bei Daimler hatte, als Vorstand für „Integrität und Recht“. Zudem wird die Juristin damit die erste Frau, die in der VW-Konzerngeschichte einen Vorstandsposten bekleidet.

Die 65 Jahre alte promovierte Juristin soll helfen, den Skandal um manipulierte Abgaswerte von Dieselmotoren zu bewältigen. „Wir freuen uns, dass wir Frau Dr. Hohmann-Dennhardt für diese verantwortungsvolle Aufgabe gewinnen konnten und auf ihre herausragende Fachkompetenz und Erfahrung bauen können“, sagte VW-Aufsichtsratschef Hans Dieter Pötsch einer Mitteilung zufolge.

Aufwertung durch Vorstandsposten

In den vergangenen Wochen hatten sich die Hinweise verdichtet, dass VW das Thema Compliance auf höchster Ebene ansiedeln will. Die Schaffung eines entsprechenden Vorstandsressorts sei „der nächste logische Schritt“, hieß es in Kreisen des Unternehmens, wie der Rechercheverbund von „Süddeutscher Zeitung“, NDR und WDR berichtete.

Mit Frank Fabian gebe es im Konzern seit 2001 zwar bereits einen sogenannten Compliance Officer. Eine Aufwertung des Postens in den Vorstand könne aber eine große Außenwirkung haben, hieß es aus dem Unternehmen. Siemens und Daimler hatten bei großen Schmiergeldfällen ähnlich reagiert, um die Behörden milde zu stimmen.

Neben ihrer Funktion als Richterin am Bundesverfassungsgericht war Christine Hohmann-Dennhardt auch hessische Justizministerin für die SPD. Zu Daimler wechselte sie im Februar 2011.

 

Quelle: dpa/bmt

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