Dieser Angriff ist mutig. Hyundai will Audi, BMW und Mercedes schlagen - und zwar mit dem neuen Genesis. Zuerst in Asien, dann in Amerika und später in Europa.
Berlin - Streng geheim ging es zu, irgendwann in diesem Jahr, auf dem Nürburgring. Eine große Limousine mit verchromtem Singleframe-Grill, daneben ein führendes Produkt der Konkurrenz. Ingenieure vergleichen den neuen Wagen Detail für Detail, Messdatum für Messdatum mit einem aktuellen BMW 5er. Sie tragen keine Audi-Jacken, und auch keine von Mercedes. Sie gehören zum Team des neuen Hyundai Genesis. Er soll die Erfolgsgeschichte fortschreiben, die Hyundai so stark macht. In der Kompaktklasse, bei den Klein- und Kleinstwagen lacht in Europa schon lange niemand mehr über die Koreaner. Denn die bauen mittlerweile vieles genauso gut und fast alles billiger als die heimischen Hersteller. Der Genesis soll die Karten neu verteilenDer neue Genesis, glaubt Hyundai, könnte die Spielregeln auch im gehobenen Segment verändern. Zumindest dort, wo das große Geld winkt: In den USA und in Asien. Vier Jahre tüftelten die Koreaner an ihrer Oberklasse, und immer wieder war das Ziel: überholen, statt nur einzuholen. Das fängt beim Antrieb an. Erstmals offeriert Hyundai im Genesis einen komfortorientierten Allradantrieb namens ‚HTRAC‘, der die Antriebskräfte an Fahrstil und Untergrund anpasst. Auch von der elektrischen, geschwindigkeitsabhängigen Servolenkung ‚R-MDPS‘ erhofft sich Hyundai einen Qualitätssprung. Mit diesem Ansatz bleibt sich Hyundai treu. Schon der Vorgänger hob die koreanische Marke auf ein neues Level. Im ersten Genesis debütierten zum Beispiel Luftfederung, Abstandstempomat und Kurvenlicht. Neue Hyundai-DesignlinieQuelle: Hyundai Mit dem neuen Genesis führt Hyundai die neue Designlinie ein. Die Koreaner nennen sie „Fluidic Sculpture 2.0“. Die Kernelemente: eine klarere Linienführung als bisher und ein großer Singleframe-Grill. Oder auch: Ein bisschen Mazda6, ein bisschen Audi, eine Prise BMW. Nach und nach soll das neue Design in die anderen Baureihen einfließen. Was der neue Super-Hyundai alles kann, halten die Koreaner noch unter Verschluss. Schließlich soll die Premiere auf der North American International Motorshow (NAIAS) in Detroit in zwei Monaten nicht zur Alibi-Veranstaltung werden. CO2-Detektiv im InnenraumNur so viel: Der neue Innenraum soll viel intuitiver werden. Etwas mehr wissen Blogger aus aller Welt, die in der vergangenen Woche nach Korea eingeladen waren: Im neuen Hyundai Genesis gibt es einen Sensor, der den CO2-Gehalt in der Kabine misst. Dabei geht es in erster Linie um das CO2, das die Passagiere selbst produzieren – und das in hoher Konzentration den Fahrer müde machen könnte. Überschreitet die Konzentration des Gases eine bestimmte Menge, wird frische Luft in den Innenraum gefächert. Das System kann abgeschaltet werden. Kofferraum, öffne DichAußerdem hat Hyundai sich die automatischen Kofferraum-Öffner der Konkurrenz angesehen. Die Techniker fragten sich: Muss der Kunde wirklich mit dem Fuß wedeln, damit die Heckklappe sich hebt? Bei Hyundai nicht. Künftig genügt es, den Schlüssel am Körper zu tragen und drei Sekunden neben dem Kofferraum zu stehen. Dann öffnet die Klappe automatisch. Ein Signal weist darauf hin, wenn das System aktiv ist – wer dann einen Schritt zurücktritt, löst die Automatik nicht aus. Bereits vor einem Jahr zeigte Hyundai in Detroit die Studie Genesis Concept HCD-14, jetzt folgt der Ernstfall. Noch in diesem Jahr soll der Genesis in Korea starten. Nach der Premiere in Detroit folgen weitere Märkte. Diesmal soll auch Europa darunter sein. Den Vorgänger verkaufte Hyundai hier nicht – angeblich weil man die Misserfolgs-Geschichte von Lexus in Europa nicht wiederholen wollte. Quelle: autoblog; Hyundai USA; auto-news; jalopnik |