Kurz vor dem Pariser Autosalon zeigt Toyota, was wir technologisch vom weltgrößten Autohersteller erwarten dürfen. In Japan stellte der Konzern seine Pläne bis 2015 vor. Für Toyota bleibt Hybrid die Kerntechnologie, und das mit Erfolg: Allein im ersten Halbjahr 2012 verkaufte der Konzern aus Toyota City weltweit über 630.000 Hybrid-Fahrzeuge. Das Potenzial von Elektroautos sieht Toyota dagegen als eher begrenzt an. Aufgrund der begrenzten Reichweite sind sie auf städtische Räume begrenzt, sagt Toyota-Sprecher Henning Mayer gegenüber MOTOR-TALK. Deshalb steht die Hybridtechnik im Zentrum der mittelfristigen Toyota-Pläne. Das Wichtigste in Kürze: HybridEin größerer, effizienterer Benziner für Hybrid-Antriebsstränge kommt 2013. Der für den Atkinson-Zyklus konzipierte 2,5 Liter-Benziner hat das effizienteste Thermomanagement am Markt. Auf dessen Basis soll später ein 2,0-Liter-Turbo folgen. Mit der neuen Batteriegeneration wird das Strom-Management besser. Sie gibt ihre Energie bis zu fünfmal effizienter ab. Interessante Idee zur Zukunft der Stromversorgung: Der Prius Plug-In kann mit neuem Zubehör als Notstromaggregat genutzt werden. GetriebeIm Juni 2012 stellte Toyota sein neues CVT-i-Getriebe im Corolla (Auris) für den japanischen Markt vor. Das Getriebe kommt später in weiteren Baureihen. Zunächst für den US-Markt gedacht ist eine neue, kompakte Achtgang-Automatik. DieselFür Hybride plant Toyota keinen Diesel, da diese außerhalb Europas kaum gefragt und in der Abgasnachbehandlung zu teuer sind. Bis 2015 planen die Japaner einen Euro-6-fähigen 1,4 Liter-Diesel. Im April 2012 präsentierte Toyota einen Dreiliter-Diesel für Nutzfahrzeuge (im Hilux-Pickup für Brasilien). Brennstoffzelle2015 will Toyota das Brennstoffzellen-Modell FCV auf den Markt bringen. Bis dahin wollen die Japaner ihren aktuellen Wasserstoff-Antrieb verbessern. Die Leistung soll sich mehr als verdoppeln, Gewicht und Größe will Toyota dagegen halbieren. StromMit dem eQ stellt Toyota sein erstes reines Elektroauto vor, einen IQ mit einer leichten Lithium-Ionen-Batterie. Der Zweisitzer wiegt nur 1.080 kg und soll das sparsamste Serien-Elektroauto der Welt sein. Das Stadtfahrzeug wird in drei Stunden an einem 200-Volt-Anschluss geladen, das reicht für 100 Kilometer. Billig ist der Wagen nicht: Er kostet 3,6 Mio. Yen (ca. 36.000 Euro). Auch deshalb plant Toyota nur mit geringen Stückzahlen: Ausschließlich in Japan und den USA werden etwa 100 eQ in einem Feldversuch an Kunden ausgegeben.
Quelle: MOTOR-TALK |
verfasst am 25.09.2012
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